KUB Arena Yona Friedman und Eckhard Schulze-Fielitz
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<strong>KUB</strong> <strong>Arena</strong> Presseinformation<br />
<strong>KUB</strong> <strong>Arena</strong><br />
<strong>Yona</strong> <strong>Friedman</strong> <strong>und</strong> <strong>Eckhard</strong><br />
<strong>Schulze</strong>-<strong>Fielitz</strong><br />
16. April bis 3. Juli 2011<br />
Pressekonferenz:<br />
Freitag, 15. April 2011, 12 Uhr<br />
Die Ausstellung kann vor der Pressekonferenz ab<br />
11.30 Uhr besichtigt werden.<br />
Eröffnung: Freitag, 15. April 2011, 19 Uhr<br />
Mit <strong>Yona</strong> <strong>Friedman</strong> aus Paris <strong>und</strong> dem in Bregenz lebenden <strong>Eckhard</strong><br />
<strong>Schulze</strong>-<strong>Fielitz</strong> sind zwei der prominentesten Vertreter der städtebaulichen<br />
Avantgarde der 1960er-Jahre in der <strong>KUB</strong>-<strong>Arena</strong> erstmalig zu<br />
einer dialogischen Präsentation ihrer Arbeit eingeladen. Anhand von<br />
städteplanerischen Modellen <strong>und</strong> umfangreichen theoretischen Abhandlungen<br />
entwickelten sie nicht nur visionäre Lösungsansätze für Probleme<br />
des Städtebaus, sondern schufen gleichsam Gr<strong>und</strong>lagen für eine neue<br />
Architekturphilosophie. Seit ihrer ersten Begegnung 1959 verbindet beide<br />
eine enge Fre<strong>und</strong>schaft, die mit einem gemeinsamen Entwurf für eine<br />
Brückenstadt über den Ärmelkanal (1963) auch architektonisch Ausdruck<br />
fand.<br />
Wichtiger Impuls für ihren Austausch bildete die Mitgliedschaft in der 1958<br />
von <strong>Friedman</strong> gegründeten Groupe d’Étude d’Architecture Mobile (GEAM),<br />
einer Vereinigung von Architekten, die sich als Reaktion auf die<br />
architektonischen Anforderungen, die Industrialisierung, Verstädterung<br />
<strong>und</strong> die daraus resultierende Wohnungsknappheit darstellen, mit<br />
beweglichen Architekturformen beschäftigte. Ausgehend von Prinzipien<br />
wie Mobilität, Veränderbarkeit <strong>und</strong> Flexibilität entwickelte sie architektonische<br />
Megastrukturen, die sich oberhalb bereits bestehender Städte<br />
ausbreiten sollten. Die Rolle des Architekten wurde dabei durch einen<br />
Karl-Tizian-Platz<br />
Postfach 371<br />
A-6901 Bregenz<br />
Telefon<br />
(+43-55 74) 4 85 94-0<br />
Fax<br />
(+43-55 74) 4 85 94-408<br />
E-Mail<br />
kub@kunsthaus-bregenz.at<br />
Web<br />
www.kunsthaus-bregenz.at
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<strong>KUB</strong> <strong>Arena</strong> Presseinformation<br />
neuen Typus von Planer ersetzt, der lediglich einen Rahmen, eine Struktur<br />
vorgeben sollte, in der die zukünftigen BewohnerInnen die Möglichkeit<br />
hatten, ihre Lebensumwelt nach eigenem Ermessen zu gestalten. Bei aller<br />
Unterschiedlichkeit der einzelnen Ansätze führte das gemeinsame<br />
Interesse an anpassungsfähigen Infrastrukturen, an Partizipation sowie an<br />
der Entwicklung spezieller Kommunikationssysteme zu einem<br />
Architekturbegriff, der gleichermaßen Fragen der Soziologie, Ökonomie,<br />
Mathematik <strong>und</strong> der Philosophie berührte. Insbesondere <strong>Friedman</strong>s<br />
Manifest L’Architecture Mobile (1958), seine Raumstadtkonzepte, wie La<br />
Ville Spatiale (1960), <strong>Schulze</strong>-<strong>Fielitz</strong>’ Raumstadt (1959) sowie dessen frühe<br />
Beschäftigung mit Themen wie Umweltkontrolle, Nachhaltigkeit <strong>und</strong><br />
Ressourcenmangel waren zukunftsweisend <strong>und</strong> beschäftigten in ihrer<br />
Folge Generationen von Architekten <strong>und</strong> Stadtplanern.<br />
<strong>Yona</strong> <strong>Friedman</strong> (geb. 1923) arbeitet seit den 1940er-Jahren an der<br />
Entwicklung mobiler, architektonischer Strukturen. Mit Panel Chains (1945)<br />
<strong>und</strong> Movable Boxes (1949) entwarf er zunächst einfache Architekturen aus<br />
preiswerten, leicht zu transportierenden, vorgefertigten Materialien, die ein<br />
Mindestmaß an Behausung für die durch den Krieg heimatlos Gewordenen<br />
ermöglichen sollten. Seither entwickelt er antihierarchische Do-it-yourself-<br />
Strukturen aus recycelbaren Materialien <strong>und</strong> Modulen, die individuell<br />
erweitert werden können. Überzeugt von der Annahme, dass Universum<br />
<strong>und</strong> menschliche Natur weder berechenbar noch kontrollierbar sind,<br />
materialisieren sich in seinen Schriften <strong>und</strong> Entwürfen die Möglichkeiten<br />
einer idealen Architektur, die sich gerade durch die Abwesenheit von<br />
Planung, Vereinheitlichung <strong>und</strong> Logik auszeichnet. <strong>Friedman</strong>s Projekte <strong>und</strong><br />
Ideen zur Selbstorganisation stießen insbesondere in den letzten Jahren in<br />
der zeitgenössischen Kunst zunehmend auf Interesse. Er wurde so mehr<br />
<strong>und</strong> mehr zu einer wichtigen Referenzfigur für viele KünstlerInnen <strong>und</strong> war<br />
gleichzeitig auf zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten. In der<br />
<strong>KUB</strong>-<strong>Arena</strong> wird unter anderem seine Installation Proteinic Structure –<br />
Space Chain (2010) präsentiert – eine irreguläre Struktur, in der sich<br />
gr<strong>und</strong>legende Prinzipien seiner Praxis verdichten.<br />
Im Gegensatz zu <strong>Friedman</strong> war <strong>Eckhard</strong> <strong>Schulze</strong>-<strong>Fielitz</strong> (geb. 1929)<br />
immer auch praktisch tätiger Architekt, der die Erkenntnisse seiner<br />
Raumstadttheorien in variierenden Formen auf einige realisierte Projekte<br />
zu übertragen wusste. Das prominenteste <strong>und</strong> mit etwa 800 Wohneinheiten<br />
größte Projekt ist die gemeinsam mit Jakob Albrecht <strong>und</strong> Gunter Wratzfeld<br />
konzipierte Siedlung an der Ach in Bregenz (1971–1980), die <strong>Schulze</strong>-<br />
<strong>Fielitz</strong> selbst als »gelandete Raumstadt« bezeichnet. Während seine frühen<br />
Arbeiten stark von Mies van der Rohe beeinflusst waren, entwickelte sich<br />
in deren Folge ein ausgeprägtes Interesse an räumlichen Strukturen
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<strong>KUB</strong> <strong>Arena</strong> Presseinformation<br />
jenseits der »Mies’schen Kastenarchitektur«. Spätestens mit der<br />
Präsentation seines ersten Raumstadtmodells 1960 in der Essener Galerie<br />
Van de Loo zeichnete sich seine Arbeit durch eine Suche nach einem<br />
räumlichen Ordnungssystem aus, das – in Anlehnung an ein Denkmodell<br />
aus der Physik – aus einer modulationsfähigen Makromaterie von wenigen<br />
Elementarteilchen besteht <strong>und</strong> einem präzisen Bildungsgesetz folgend<br />
beliebig erweiterbar ist. Ausgehend von dem Modell des sogenannten<br />
Metaeders, dem geometrischen Nukleus seiner Raumstadtentwürfe, hat<br />
<strong>Eckhard</strong> <strong>Schulze</strong>-<strong>Fielitz</strong> in enger Zusammenarbeit mit Wolfgang Fiel (Wien)<br />
für die <strong>KUB</strong>-<strong>Arena</strong> ein Ausstellungskonzept entwickelt, welches<br />
umfangreiche Einblicke in seine Architekturentwürfe der 1960er- <strong>und</strong><br />
1970er-Jahre liefert.<br />
PROGRAMM<br />
Donnerstag, 28. April, 19 Uhr<br />
<strong>Eckhard</strong> <strong>Schulze</strong>-<strong>Fielitz</strong> im Dialog<br />
Im Gespräch mit Wolfgang Fiel blickt <strong>Eckhard</strong> <strong>Schulze</strong>-<strong>Fielitz</strong> auf eine<br />
bewegte Laufbahn als Utopist, Stadtforscher <strong>und</strong> bauender Architekt<br />
zurück.<br />
Donnerstag, 9. Juni, 20 Uhr<br />
Screening der Animationsfilme von <strong>Yona</strong> <strong>Friedman</strong><br />
Einführung: Eva Birkenstock (Kuratorin <strong>KUB</strong>-<strong>Arena</strong>)<br />
Freitag, 17. Juni, 17 Uhr<br />
Die gelandete Raumstadt<br />
<strong>Eckhard</strong> <strong>Schulze</strong>-<strong>Fielitz</strong> <strong>und</strong> Wolfgang Fiel führen durch die Achsiedlung in<br />
Bregenz.<br />
Sonntag, 19. Juni, 14 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung mit Eva Birkenstock<br />
Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr<br />
Vortrag von Dominique Rouillard (Architektin, Prof. ENSA Paris-<br />
Malaquais, Direktorin Laboratoire Infrastructure Architecture Territoire)
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<strong>KUB</strong> <strong>Arena</strong> Presseinformation<br />
Partner <strong>und</strong> Sponsoren<br />
Das Kunsthaus Bregenz bedankt sich bei seinen Partnern für die großzügige<br />
finanzielle Unterstützung <strong>und</strong> das damit verb<strong>und</strong>ene kulturelle Engagement.
<strong>KUB</strong> <strong>Arena</strong> Presseinformation<br />
Kunsthaus Bregenz<br />
Ausstellungsort/Veranstalter<br />
Kunsthaus Bregenz<br />
Karl-Tizian-Platz<br />
A-6900 Bregenz<br />
Direktor<br />
Yilmaz Dziewior<br />
Kaufmännischer<br />
Geschäftsführung<br />
Werner Döring<br />
Kurator<br />
Rudolf Sagmeister<br />
Kuratorin <strong>KUB</strong>-<strong>Arena</strong><br />
Eva Birkenstock<br />
Presse- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
Birgit Albers<br />
Tel (+43-55 74) 4 85 94-413<br />
Fax (+43-55 74) 4 85 94- 408<br />
b.albers@kunsthaus-bregenz.at<br />
Pressefotos per download<br />
www.kunsthaus-bregenz.at<br />
Kunstvermittlung<br />
Winfried Nußbaummüller<br />
Tel (+43-55 74) 4 85 94-417<br />
Fax (+43-55 74) 4 85 94-408<br />
w.nussbaummueller@<br />
kunsthaus-bregenz.at<br />
Publikationen/Editionen<br />
Katrin Wiethege<br />
Tel.: (+43-55 74) 4 85 94-416<br />
Fax: (+43-55 74) 4 85 94-408<br />
k.wiethege@kunsthaus-bregenz.at<br />
Verkauf Editionen<br />
Caroline Schneider<br />
Tel.: (+43-55 74) 4 85 94-444<br />
Fax: (+43-55 74) 4 85 94-408<br />
c.schneider@kunsthaus-bregenz.at<br />
Öffnungszeiten<br />
Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr<br />
Donnerstag 10 – 21 Uhr<br />
Ostern<br />
24.04. – 25.04. 10 – 18 Uhr<br />
Staatsfeiertag<br />
01.05. 10 – 18 Uhr<br />
Christi Himmelfahrt<br />
02.06. 10 – 21 Uhr<br />
Pfingstmontag<br />
13.06. 10 – 18 Uhr<br />
Fronleichnam<br />
23.06. 10 – 21 Uhr