innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW

innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW

20.11.2012 Aufrufe

86 Öffentlichkeit informieren wissenschaftler untersuchen und welche Bedeutung die Ergebnisse für unser alltägliches Leben besitzen. Nach Abschluss der Arbeiten im Frühjahr 2002 ist vorgesehen, die Präsentation der Schüler in den populärwissenschaftlichen Bereich des Internet-Auftritts des Geologischen Dienstes aufzunehmen. Wissenschafts-Pressekonferenz – der Geologische Dienst macht mit Die Wissenschafts-Pressekonferenz entstand 1986 als unabhängige Institution auf Initiative von Journalisten aus den Bereichen der Geistes- und Naturwissenschaften, der Politik und der Wirtschaft. In diesem Forum werden Ergebnisse, Tendenzen und Perspektiven der Wissenschaft in Deutschland durch eine verantwortungsvolle und sachgerechte Berichterstattung wirksam zur Geltung gebracht. Wöchentlich finden im Bonn- Bad Godesberger Wissenschaftszentrum oder in der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ein bis zwei Pressekonferenzen zu aktuellen Themen aus Wissenschaft, Forschung und Bildungspolitik statt. Am 6. Juni 2000 wurde auf Initiative und unter Beteiligung des Geologischen Dienstes NRW das Thema „Vom Dinofieber zum Wirtschaftsfaktor – Die Bedeutung der Paläontologie in der Gesellschaft“ mit hochrangigen Sachverständigen aus Wissenschaft und Industrie eingehend diskutiert. Der Beitrag fand eine gute Resonanz in der überregionalen Presse. Auch die zweite Gesprächsrunde mit Beteiligung des Geologischen Dienstes unter der Überschrift „Erneuerbare Energien – überteuerter Klimaschutz oder Chance für Umwelt und Wirtschaft?“ vom 7. Mai 2001 wurde von den Medien vielfach aufgegriffen. Hier gab der Geologische Dienst Informationen zum Thema Geothermie (s. „Regenerative Energie aus der Erde“, S. 64). Der Geologische Dienst wird sich auch in Zukunft mit aktuellen Themen aus dem Gebiet der Geowissenschaften in dieses Gremium einbringen. Auskunft erteilt: Dipl.-Geol.’in Gabriele Arnold gabriele.arnold@gd.nrw.de Auskunft erteilt: Dipl.-Geogr. Walter Proksch walter.proksch@gd.nrw.de

KURZNACHRICHTEN KURZNACHRICHTEN ZNACHRICHTEN·KUR NACHRICHTEN·KURZ KURZNACHRICHTEN HTEN·KURZNACHRIC ACHRICHTEN·KURZN RICHTEN·KURZNACH KURZNACHRICHTEN ICHTEN·KURZNACHR KURZNACHRICHTEN TEN·KURZNACHRICH KURZNACHRICHTEN RICHTEN·KURZNACH NACHRICHTEN·KURZ RICHTEN·KURZNACH KURZNACHRICHTEN Felssicherung am Drachenfels Im Auftrag der Bezirksregierung Köln und des Staatlichen Bauamtes Bonn ist mit Arbeiten für die Überprüfung der Felsanker zur Sicherung des Drachenfelses in Königswinter begonnen worden. Es wurde festgestellt, dass die vorhandenen Kontrolleinrichtungen zur Messung der Ankerkräfte nach über 25 Jahren noch funktionstüchtig sind. Standsichere Felswände Im Raum Iserlohn werden zunehmend die Betriebsflächen ehemaliger Kalksteinbrüche als Bebauungsflächen, meist für industrielle Zwecke, genutzt. Der Bezirksregierung Arnsberg wurden Maßnahmen zur Sicherung der Felsböschungen vorgeschlagen, um Gefahren durch Felsstürze und Steinschlag zu vermeiden. Hilfe für die Archäologie Beim Bau der Umgehungsstraße von Metelen im Münsterland fanden Archäologen vom Westfälischen Amt für Bodendenkmalpflege einen mittelalterlichen Kastenbrunnen untersucht, der dort einige Meter tief in den Sand der Niederterrasse eingelassen und mit Steinen befestigt ist. Aus der unmittelbaren Umgebung sind solche Gesteine nicht bekannt. Paläontologische Untersuchungen und Gesteinsvergleiche konnten klären, dass die Sohlplatten vom etwa 4 km entfernten Schöppinger Berg stammen. Schmuckstück aus der Normandie Bei archäologischen Untersuchungen eines Gräberfeldes bei Lünen-Wethmar durch das Westfälische Amt für Bodendenkmalpflege wurde als Beigabe in einem Grab aus karolingischer Zeit ein in Opal erhaltener Ammonitensteinkern gefunden. Der Geologische Dienst wurde um Aussagen zu Art und Herkunft des Ammoniten gebeten, um auf mögliche Handelswege rückschließen zu können. Die Untersuchung ergab, dass das Fossil nur von der Normandieküste im Raum Le Havre stammen kann. Zeugen urzeitlichen Lebens Etwa 550 Makrofossilien wurden in der Präparationswerkstatt des Geologischen Dienstes zur Untersuchung, aber auch zu Sammlungs- und Präsentationszwecken aus dem Gestein freigelegt, präpariert und konserviert. Besondere Beachtung fanden zwei Mammut-Backenzähne aus eiszeitlichen Kiesablagerungen, die von Sammlern in einer Krefelder Kiesgrube geborgen und dem Geologischen Dienst übergeben wurden. Kooperation mit der Ukraine In den vergangenen vier Jahren wurde mit dem ukrainischen regionalen geologischen Dienst DonetskSRGE in Artemovsk ein Kooperationsprojekt zur Computer-gestützten Berechnung von Steinkohlenlagerstätten erfolgreich durchgeführt. Das ursprünglich in Krefeld entwickelte und jetzt neu programmierte Verfahren beruht auf einem 3D-Modell der Geologie des Steinkohlengebirges und konnte für ein größeres Gebiet zur differenzierten Berechnung und Darstellung von ca. 190 Flözen mit einem Kohleninhalt von rund 34 Mrd. t angewandt werden. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie finanziell gefördert. Wissenschaftliche Zusammenarbeit Für alle erdgeschichtlichen Systeme gibt es in der Bundesrepublik stratigrafische Subkommissionen. In den Subkommissionen Devon-, Karbon-, Perm-Trias-, Kreide-, Tertiär- und Quartär-Stratigrafie arbeiten Fachleute des Geologischen Dienstes mit. Sie sind damit Mitglieder der übergeordneten Stratigrafischen Kommission in der Deutschen Union der Geologischen Wissenschaften, die wiederum international in die International Union of Geological Sciences eingebunden ist. Neue Zeitskala des Karbons In Zusammenarbeit mit dem GeoForschungsZentrum Potsdam, dem Museum für Naturkunde Magdeburg und weiteren Fachkollegen hat der Geologische Dienst an der Bearbeitung neuer Zeitskalen für das Karbon Mittel- und Westeuropas mitgewirkt. Ausgewertet wurden 26 radiometrisch basierende Skalen, die geologisch-sedimentologisch und paläontologisch neu bewertet wurden. Die Ergebnisse sind im Geologischen Jahrbuch, Reihe A, Heft 156 veröffentlicht. Neue Sequenzstratigrafie des Oberkarbons Der Geologische Dienst beteiligte sich an der Entwicklung einer neuen Modellvorstellung zur Entstehung der Steinkohlenlagerstätte des Ruhrgebiets. Die Federführung hatte die Universität Bonn. Tiefbohrergebnisse ermöglichten es, Sedimentationsrhythmen zu erkennen und zu klassifizieren. So entstand ein Sedimentationsmodell, das unabhängig von bestehenden Zeitskalen ist. Es ist ein weiteres Hilfsmittel für fundierte Lagerstättenprognosen. Wissenschaftliche Sammlungen Die wissenschaftlichen Sammlungen des Geologischen Dienstes enthalten überwiegend Fundstücke aus der Geländetätigkeit. Sie umfassen mehrere thematische Sammlungen. So enthält die „Originale-Sammlung“ Belegstücke von Fossilien, Mineralien und Gesteinen, die in Veröffentlichungen beschrieben und abgebildet sind. Weitere wichtige Spezialsammlungen sind die paläobotanische, die kohlenpetrologische und die mineralogische Sammlung. Mit Museen unterhält der Geologische Dienst einen regen Leihverkehr. Er stellt auch Wissenschaftlern Sammlungsstücke zur Bearbeitung zur Verfügung. Im Kernlager des Geologischen Dienstes werden zum einen die Bohrkerne aus den laufenden Erkundungsarbeiten der Landesaufnahme so lange aufbewahrt, bis spezielle Untersuchungsergebnisse zu ihrer Interpretation vorliegen, zum anderen werden dort Bohrkerne von Forschungsbohrungen für längere Zeit gelagert, um sie für weiterführende Untersuchungen zu sichern. 87

86<br />

Öffentlichkeit informieren<br />

wissenschaftler untersuchen und welche Bedeutung die Ergebnisse<br />

für unser alltägliches Leben besitzen. Nach Abschluss<br />

der Arbeiten im Frühjahr 2002 ist vorgesehen, die Präsentation<br />

der Schüler in den populärwissenschaftlichen Bereich des<br />

Internet-Auftritts des Geologischen <strong>Dienst</strong>es aufzunehmen.<br />

Wissenschafts-Pressekonferenz –<br />

der Geologische <strong>Dienst</strong> macht mit<br />

Die Wissenschafts-Pressekonferenz entstand 1986 als unabhängige<br />

Institution auf Initiative von Journalisten aus den Bereichen<br />

der Geistes- und Naturwissenschaften, der Politik und<br />

der Wirtschaft. In diesem Forum werden Ergebnisse, Tendenzen<br />

und Perspektiven der Wissenschaft in Deutschland durch<br />

eine verantwortungsvolle und sachgerechte Berichterstattung<br />

wirksam zur Geltung gebracht. Wöchentlich finden im Bonn-<br />

Bad Godesberger Wissenschaftszentrum oder in der Berlin-<br />

Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ein bis zwei<br />

Pressekonferenzen zu aktuellen Themen aus Wissenschaft,<br />

Forschung und Bildungspolitik statt.<br />

Am 6. Juni 2000 wurde auf Initiative und unter Beteiligung des<br />

Geologischen <strong>Dienst</strong>es <strong>NRW</strong> das Thema „Vom Dinofieber zum<br />

Wirtschaftsfaktor – Die Bedeutung der Paläontologie in der Gesellschaft“<br />

mit hochrangigen Sachverständigen aus Wissenschaft<br />

und Industrie eingehend diskutiert. Der Beitrag fand eine<br />

gute Resonanz in der überregionalen Presse.<br />

Auch die zweite Gesprächsrunde mit Beteiligung des Geologischen<br />

<strong>Dienst</strong>es unter der Überschrift „Erneuerbare Energien<br />

– überteuerter Klimaschutz oder Chance für Umwelt und Wirtschaft?“<br />

vom 7. Mai 2001 wurde von den Medien vielfach aufgegriffen.<br />

Hier gab der Geologische <strong>Dienst</strong> Informationen zum<br />

Thema Geothermie (s. „Regenerative Energie aus der Erde“,<br />

S. 64).<br />

Der Geologische <strong>Dienst</strong> wird sich auch in Zukunft mit aktuellen<br />

Themen aus dem Gebiet der Geowissenschaften in dieses<br />

Gremium einbringen.<br />

Auskunft erteilt:<br />

Dipl.-Geol.’in Gabriele Arnold<br />

gabriele.arnold@gd.<strong>nrw</strong>.de<br />

Auskunft erteilt:<br />

Dipl.-Geogr. Walter Proksch<br />

walter.proksch@gd.<strong>nrw</strong>.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!