innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW
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Holzkohlenreste (Fusit) in den<br />
Höhlensedimenten zeugen von<br />
Waldbränden in der Kreide-<br />
Zeit.<br />
74<br />
Forschen und zusammenarbeiten<br />
mentiert wurden. Sie können daher als überregionale Korrelationsniveaus<br />
dienen.<br />
Die weitere Bearbeitung der Forschungsbohrung wird von einer<br />
großen Arbeitsgruppe – Spezialisten des Geologischen<br />
<strong>Dienst</strong>es <strong>NRW</strong>, von Universitäten und Forschungsinstituten –<br />
unter verschiedenen paläontologischen und geochemischen<br />
Aspekten durchgeführt.<br />
Die hydrogeologischen Untersuchungen in der Bohrung begannen<br />
erst im April 2001, weil sich das lokale Grundwasserfließsystem<br />
nach den Bohrarbeiten und dem Ausbau zur Grundwassermessstelle<br />
erst wieder normalisieren musste. In Zusammenarbeit<br />
mit den Fachleuten des Instituts für Geowissenschaftliche<br />
Gemeinschaftsaufgaben sollen voraussichtlich im<br />
Mai 2002 unter anderem über die gesamte Filterstrecke in<br />
171 – 284 m Tiefe Messprofile der Leitfähigkeit (Gehalt der im<br />
Grundwasser gelösten Mineralien) und der Grundwassertemperatur<br />
gelegt werden. Ziel ist die Lokalisierung der gut<br />
wasserdurchlässigen Bereiche im Hauptgrundwasserleiter sowie<br />
eine Grundwasserbeprobung zur isotopenphysikalischen<br />
Altersbestimmung. Die hydrochemischen Untersuchungen<br />
werden vom Geologischen <strong>Dienst</strong> vorgenommen.<br />
Das Projekt „Forschungsbohrung Paffrather Mulde“ dient der<br />
Grundlagenforschung, allerdings mit angewandten Aspekten.<br />
Es entstand aus der geologischen und ingenieurgeologischen<br />
Kartierung eines Kartenblattes. Mit den Ergebnissen der<br />
Forschungsbohrung werden einige regionalgeologische Fragen,<br />
etwa zur Verbreitung der oberdevonischen Gesteine in der<br />
Mulde, zur Tektonik und zur Verteilung von Land und Meer zur<br />
Zeit des Oberdevons, beantwortet werden können. Die Bohrung<br />
liefert aber auch Material für überregionale und grundlegende<br />
Forschungen mit <strong>innovativ</strong>en Untersuchungsmethoden.<br />
Riesenhöhlen, Feuersbrünste und<br />
ein Feuchtbiotop bei Wülfrath<br />
Die Stadt Wülfrath im Bergischen Land ist mit ihren großen<br />
Kalk- und Dolomitsteinbrüchen jedem geologisch Interessierten<br />
ein Begriff. Im Mittelalter wurde hier nach Erz, unter anderem<br />
nach Silber, geschürft. Heute ist Wülfrath ein Zentrum der Kalksteinproduktion.<br />
Hier befindet sich das größte Kalkwerk Europas,<br />
in dem Zuschlagstoffe für die Stahl- und die chemische<br />
Industrie sowie Mörtel, Zement, Kalkmilch und Straßenbaumaterial<br />
produziert werden. Über diese ökonomische Bedeutung<br />
hinaus haben die Wülfrather Steinbrüche aber auch eine<br />
Menge geologische Besonderheiten zu bieten. Bei der Erweiterung<br />
eines Kalksteinbruches wurden riesige, vor 120 Millionen<br />
Jahren verfüllte Höhlen entdeckt, in denen erstklassig<br />
erhaltene fossile Pflanzenreste gefunden wurden. In einem gemeinsamen<br />
Projekt des Geologischen <strong>Dienst</strong>es <strong>NRW</strong> und des<br />
Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege in Bonn wurde<br />
das spektakuläre Vorkommen paläontologisch untersucht.<br />
Die ehemaligen Höhlen liegen etwa 200 m unter der heutigen<br />
Geländeoberfläche im oberdevonischen verkarsteten Massen-<br />
Auskunft erteilt:<br />
Dipl.-Geol.<br />
Christoph Hartkopf-Fröder<br />
christoph.hartkopffroeder@gd.<strong>nrw</strong>.de