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innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW

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Auskunft erteilt:<br />

Dipl.-Geol. Dr. Arnold Gawlik<br />

arnold.gawlik@gd.<strong>nrw</strong>.de<br />

Auskunft erteilt:<br />

Dipl.-Geol. Dr. Arnold Gawlik<br />

arnold.gawlik@gd.<strong>nrw</strong>.de<br />

Der Geologische <strong>Dienst</strong> konnte im Fall dieses Bebauungsplans<br />

dem Planungsträger einen konkreten Untersuchungsbedarf<br />

nachweisen.<br />

Gefahren des Altbergbaus<br />

Planen und beraten<br />

muss, ob die Bachschwinde hierfür geeignet ist. Solange die<br />

unterirdischen Abflusswege nicht bekannt sind, kann nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass das gesamte hydrogeologische<br />

System negativ beeinflusst wird. Auch sagt das Vorhandensein<br />

einer Bachschwinde noch nichts über die Versickerungseignung<br />

der benachbarten Gesteinsbereiche aus, wie es der Planungsträger<br />

postuliert hat. Nach Erkenntnis des Geologischen <strong>Dienst</strong>es<br />

treten im Umfeld der Bachschwinde lehmig-tonige, wasserstauende<br />

Gesteine auf, die wahrscheinlich nur eine geringe<br />

Versickerungsfähigkeit besitzen.<br />

Das Gebiet von Reichshof liegt im Bergischen Blei-Zink-Erzbezirk.<br />

Dort ist ein jahrhundertealter Erzbergbau zu Hause.<br />

Gerade bei den alten, oberflächennahen Abbauen weiß man<br />

heute oft nicht mehr genau, wo welche Grubenbaue waren.<br />

Deshalb ist in alten Bergbaurevieren immer mit dem Vorhandensein<br />

einbruchgefährdeter Hohlräume zu rechnen.<br />

Im Jahr 2000 hat die Gemeinde Reichshof einen Antrag auf<br />

den Bau einer Windkraftanlage auf dem Höhenrücken Hupen-<br />

Hardt gestellt. Auch dort hat man oberflächennah Erz abgebaut.<br />

Daher sind unterirdische Stollen unter den geplanten<br />

Fundamenten der Windräder nicht auszuschließen.<br />

Der Geologische <strong>Dienst</strong> empfahl, den vorgesehenen Baugrund<br />

geophysikalisch zu erkunden. Es wurden gezielt Vorschläge zu<br />

den Untersuchungsverfahren und der Größe der zu untersuchenden<br />

Fläche – in Abhängigkeit von der Fundamentdimensionierung<br />

– gemacht.<br />

Sollten die Ergebnisse der geophysikalischen Erkundung nicht<br />

eindeutig sein, so wurde zusätzlich vorgeschlagen, Bohrungen<br />

im Baugebiet abzuteufen. Es erfolgen konkrete Vorschläge zu<br />

Art und Umfang der Bohrungen. Der Geologische <strong>Dienst</strong> gab<br />

somit dem Planungsträger einen Leitfaden an die Hand, mit<br />

dessen Hilfe dieser den Bau der Windkraftanlage sicher durchführen<br />

sowie Kosten und Risiken im Vorfeld beurteilen kann.<br />

Typische Bachschwinde – das<br />

Wasser versickert in den verkarsteten<br />

Untergrund.<br />

Auch Windräder brauchen<br />

einen tragfähigen Untergrund.<br />

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