innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW
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Die Massenkalk-Züge der<br />
Attendorn-Elsper Doppelmulde<br />
sind bisweilen ein problematischer<br />
Baugrund.<br />
5672<br />
68<br />
64<br />
Ihne<br />
46<br />
3422 26<br />
0 2km<br />
Attendorn<br />
A t t e n do r n e r<br />
Bigge<br />
Biggesee<br />
Lenne<br />
Ahauser<br />
Stausee<br />
30<br />
Finnentrop<br />
M u lde<br />
E l s p e r Mu l d e<br />
Planen und beraten<br />
macht, die aus geowissenschaftlicher Sicht für eine sachgerechte<br />
Beurteilung notwendig sind.<br />
Die Kreise und kreisfreien Städte beteiligen den Geologischen<br />
<strong>Dienst</strong> auch bei der Aufstellung und Änderung von Landschaftsplänen.<br />
Darüber hinaus ziehen ihn die Bezirksregierungen<br />
bei der Ausweisung einzelner Natur- und Landschaftsschutzgebiete<br />
oder Naturdenkmäler hinzu. Geowissenschaftliche<br />
Belange sind bei diesen Planungen berührt, wenn schutzwürdige<br />
Böden und Geotope im Planungsgebiet liegen. Der<br />
Geologische <strong>Dienst</strong> erläutert in diesen Fällen dem Planungsträger<br />
die Vorkommen dieser Schutzgüter und ihre Bedeutung<br />
für die geplanten Ausweisungen. Die Geotope werden in einem<br />
digitalen Kataster vorgehalten. Die darin enthaltenen Informationen<br />
werden den Landschaftsbehörden für ihre Planungen<br />
zur Verfügung gestellt. Ein Spezialbereich im Aufgabenfeld des<br />
Natur- und Landschaftsschutzes ist der Höhlenschutz. Höhlen<br />
sind unter verschiedenen Gesichtspunkten außerordentlich<br />
schützenswerte Objekte. Sie sind aber nicht nur Geotope, sondern<br />
oft auch wichtige Biotope – bieten sie doch Lebensraum<br />
für seltene, hochspezialisierte Lebewesen.<br />
Einen kleinen Einblick in die vielfältigen Aufgaben des Geologischen<br />
<strong>Dienst</strong>es im Rahmen der Landesplanung bieten die<br />
folgenden Beispiele.<br />
Bebauungsplan einer Stadt<br />
birgt Probleme<br />
Im Jahre 1999 bekam der Geologische <strong>Dienst</strong> eine Flächennutzungsplanänderung<br />
der Stadt Attendorn zur Stellungnahme.<br />
Die Stadt wollte im Bereich der so genannten Wippeskuhlen<br />
einen Bebauungsplan aufstellen. Im Untergrund des Planungsgebiets<br />
tritt devonzeitlicher Kalkstein – der so genannte Massenkalk<br />
– auf. Kalksteine allgemein und im besonderen Maße<br />
der hochreine Massenkalk neigen unter dem Einfluss von<br />
Oberflächenwasser zu Lösungserscheinungen (Verkarstung);<br />
im Gestein bilden sich Hohlräume unterschiedlicher Größe.<br />
Dem Massenkalk im Planungsgebiet strömen Bäche zu, die<br />
zuvor nicht verkarstungsfähige Gesteine durchflossen haben<br />
und deren Wasser daher eine hohe Kalkaggressivität besitzt.<br />
Eine oberflächliche Einmuldung in dem geplanten Bebauungsgebiet,<br />
die durch den Einsturz eines unterirdischen Hohlraumes<br />
entstanden sein kann, ist ein Indiz dafür, dass dort im Untergrund<br />
Hohlräume existieren. Eine zukünftige Bebauung könnte<br />
dadurch gefährdet sein. Der Geologische <strong>Dienst</strong> empfahl daher,<br />
im Vorfeld der Baumaßnahmen den Untergrund gezielt auf<br />
mögliche Hohlräume hin zu untersuchen.<br />
Eine weitere Verkarstungserscheinung im Planungsgebiet ist<br />
eine so genannte Bachschwinde. Hier versickert das Wasser<br />
eines Baches im Untergrund. Die Stadt Attendorn wollte diese<br />
Bachschwinde nutzen, um Niederschlagswässer gezielt versickern<br />
zu lassen. Der Geologische <strong>Dienst</strong> gab aus fachlicher<br />
Sicht zu bedenken, dass zunächst genau untersucht werden