innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW
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Das Diagramm zeigt das<br />
Setzungsverhalten verschiedener<br />
Bereiche unter der<br />
Skihalle Neuss-Grefrath.<br />
38<br />
Baugrund bewerten<br />
flächenabdichtung. Diese darf keinesfalls in ihrer Funktion beeinträchtigt<br />
werden. Zur Beurteilung ihrer Funktionsfähigkeit<br />
wird der so genannte Krümmungsradius herangezogen, der für<br />
die Rissfreiheit der mineralischen Abdichtung der Deponie<br />
einen Wert von R = 200 m nicht unterschreiten darf.<br />
Setzungen (cm)<br />
0 20 40 60 80 100 120 140<br />
0<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
10<br />
2<br />
im Messrohr ermittelte Schwingung<br />
Lage der Fundamente<br />
Länge des Rohres (m)<br />
1<br />
Belastung durch aufgebrachtes Aushubmaterial<br />
Da die Deponie Neuss-Grefrath erst Mitte der 90er-Jahre mit<br />
einer Oberflächenabdichtung versehen und rekultiviert worden<br />
ist, sind noch beträchtliche Setzungen des bis zu 10 m mächtigen<br />
Abfallkörpers aufgrund biologischer Umsetzungsvorgänge<br />
zu erwarten. Zudem musste für die Planung der vorgesehenen<br />
flachen Bauwerksgründung die Mächtigkeit der Rekultivierungsschicht<br />
durch Aufgrabungen erkundet werden. Anschließend<br />
erfolgte eine Setzungsabschätzung. Für einen Prognosezeitraum<br />
von 30 Jahren ergab die Berechnung eine Gesamtsetzung<br />
von ca. 1,6 m. Die auflastabhängigen Setzungen durch<br />
den Bau der Skihalle betragen dabei maximal 35 cm, sodass<br />
nur etwa 20 % der Gesamtsetzung aus dem Bau der Halle<br />
resultieren. Der Grenzwert für den Krümmungsradius wird dabei<br />
an keiner Stelle unterschritten.<br />
Nachdem die Änderungsgenehmigung für die Deponie Ende<br />
März 2000 erteilt war, begannen die Bauarbeiten für die Herstellung<br />
der Hallenfundamente. Das Bauwerk ist auf vier bis zu<br />
10 m breiten Fundamentstreifen gegründet, die eine maximale<br />
Auflast von 40 kN/m 2 aufnehmen. Um für die Pisten ein Gefälle<br />
bis zu 28 % zu erreichen, ist die Skihalle über insgesamt 35<br />
Achsen aufgeständert und als gelenkig gelagerte Stahlkonstruktion<br />
aufgebaut. Diese Konstruktion kann Setzungsdifferenzen<br />
bis zu 10 cm schadlos aufnehmen. Größere Differenzen<br />
können durch entsprechend gelagerte Stützfüße ausgeglichen<br />
werden. Die Halle besitzt eine Breite von 50 m, eine Länge von<br />
270 m und hat an ihrem höchsten Punkt eine Höhe von 50 m.<br />
Der umbaute Raum hat ein Volumen von etwa 140 000 m 3 .<br />
Mit maßgeblicher Beteiligung des Geologischen <strong>Dienst</strong>es bei<br />
der Planung und Umsetzung des Messkonzeptes ist zur Überwachung<br />
der Setzungen ein Messsystem installiert worden. Im<br />
Raster von 25 x 25 m erfassen 63 auf dem Flächenfilter gegründete<br />
geodätische Messpunkte die Setzungen im Umfeld<br />
der Halle. Die Fundamente werden mittels 21 Höhenbolzen<br />
überwacht. Zur Ermittlung von Setzungen unterhalb des Bau-<br />
1<br />
2<br />
Belastung durch Fundamente der Skihalle<br />
2