innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW
innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW
innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Auskunft erteilt:<br />
Dipl.-Ing. Klaus Buschhüter<br />
klaus.buschhueter@gd.<strong>nrw</strong>.de<br />
Baugrund bewerten<br />
Auffüllungen sind bis zu 15 m mächtig und bestehen überwiegend<br />
aus feinsandigen, tonigen Schluffen oder schluffigen<br />
Tonen, die als Abraum der Sand- und Kiesgewinnung vom Ufer<br />
aus in den Gewinnungssee verkippt worden waren. Aufgrund<br />
des hohen Porenanteils und der Wassersättigung hat dieses<br />
Material zumeist eine weiche bis breiige Konsistenz. Die Scherfestigkeiten<br />
der aufgefüllten Materialien sind überwiegend gering<br />
bis sehr gering. In umfangreichen Standsicherheitsanalysen<br />
und Setzungsbetrachtungen kamen der Baugrundgutachter<br />
und der Geologische <strong>Dienst</strong> als prüfende Behörde einvernehmlich<br />
zu dem Ergebnis, dass in den Auffüllungsbereichen Maßnahmen<br />
zur Baugrundverbesserung unumgänglich sind. Hier<br />
müsste zur Lastverteilung auf einem bewehrenden Geotextil<br />
zusätzlich eine Polsterschicht aus Sand und Kies aufgebracht<br />
werden. Die Standsicherheit ufernaher Gebäude kann nach<br />
gegenwärtigem Kenntnisstand nur bei Pfahlgründungen gewährleistet<br />
werden. Ein besonderes Problem ist die geplante<br />
Ufergestaltung mit Kanälen und neuen Seeflächen bis ca. 4 m<br />
Wassertiefe im Bereich der Auffüllungen. Hier sind spezielle<br />
Sicherungen der Uferböschungen erforderlich.<br />
Es zeichnen sich nun Umplanungen im Gesamtkonzept ab, da<br />
der Ferienpark „Reeser Meer“ nur dann errichtet werden wird,<br />
wenn die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit<br />
gegeben ist.<br />
Ein zunächst exotisch erscheinender ingenieurgeologischer<br />
Auftrag war die Standsicherheitsüberwachung einer Indoor-<br />
Skihalle auf einer ehemaligen Abfalldeponie. Die Aufgabe vereinte<br />
Baugrundfragen und solche zur Dichtigkeit der Oberflächenabdichtung<br />
des Müllkörpers.<br />
Sportive Nutzung<br />
eines Deponiestandortes<br />
Nach fast fünfjährigen Vorplanungen stand der Bau der ersten<br />
Indoor-Skihalle Deutschlands auf der Deponie Neuss-Grefrath<br />
Ende 1999 kurz bevor. Zu diesem Zeitpunkt wurde für die behördliche<br />
Prüfung der Geologische <strong>Dienst</strong> als beratende Fachbehörde<br />
von der Bezirksregierung Düsseldorf hinzugezogen.<br />
Die Skihalle sollte auf der Oberflächenabdichtung der Deponie<br />
gegründet werden. Wichtiges Kriterium der Betrachtungen war<br />
immer die Dichtigkeit und somit Unversehrtheit der Ober-<br />
Die erste Indoor-Skihalle<br />
Deutschlands auf der stillgelegten<br />
Deponie Neuss-Grefrath<br />
im Rohbau<br />
37