innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW
innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW
innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Der Brunnentempel<br />
der Arminius-Quelle in<br />
Bad Lippspringe, im<br />
Vordergrund die Lippe<br />
32<br />
Grundwasser erkunden<br />
Heil- und Mineralwässer sind Grundwässer besonderer Art.<br />
Das Wasser einer Heilquelle nimmt auf seinem Weg durch den<br />
Untergrund aus den durchströmten Gesteinen Mineralien auf,<br />
die es zu einem natürlichen Heilmittel machen. Mineralwässer<br />
zeichnen sich aus unter anderem durch ihre Herkunft aus<br />
einem unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen,<br />
durch ihre ursprüngliche Reinheit und bestimmte<br />
ernährungsphysiologische Wirkungen.<br />
Die Natur hat Nordrhein-Westfalen mit diesen flüssigen Bodenschätzen<br />
besonders reich ausgestattet – die zahlreichen Heilbäder,<br />
Kurorte und Brunnenabfüllbetriebe sind ein wichtiger<br />
Wirtschaftsfaktor unseres Landes. Der Geologische <strong>Dienst</strong><br />
<strong>NRW</strong> besitzt eine lange Tradition auf dem Gebiet der Erforschung<br />
und des Schutzes von Heil- und Mineralquellen. Das<br />
folgende Beispiel dokumentiert einen Ausschnitt aus den<br />
Aktivitäten des Geologischen <strong>Dienst</strong>es auf diesem Gebiet.<br />
Drei Heilquellen sprudeln wieder<br />
In Bad Lippspringe steigt aus etwa 500 m tief liegenden Sandund<br />
Mergelsteinen der Unterkreide warmes, sulfatisches Heilwasser<br />
auf und wird durch die Arminius-, Liborius- und Martinus-Quelle<br />
genutzt. Seit Mitte der 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts<br />
ging die Schüttung der ergiebigsten Quelle – die Tiefbohrung<br />
Martinus-Quelle – von mehr als 100 m 3 /h auf etwa<br />
die Hälfte zurück und erreichte Ende der 90er-Jahre mit weniger<br />
als 30 m 3 /h einen Wert, der Anlass gab, die Ursache hierfür zu<br />
untersuchen und anschließend alle drei Heilquellen zu sanieren.<br />
Hierbei schaltete der Kreis Paderborn als Untere Wasserbehörde<br />
den Geologischen <strong>Dienst</strong> <strong>NRW</strong> ein. Dessen Empfehlungen<br />
flossen maßgeblich in die Sanierung der technischen<br />
Einrichtungen und in die Auflagen zur künftigen Überwachung<br />
der Heilquellen ein. Sie haben ferner Auswirkungen auf den<br />
Zuschnitt der Schutzzonen des neu auszuweisenden Heilquellenschutzgebiets.<br />
Die Arminius-Quelle wird als älteste Heilquelle Bad Lippspringes<br />
seit 1832 balneologisch genutzt. Sie ist der einzige natürliche<br />
Austritt des Heilwassers. Bei den beiden anderen Quellen<br />
handelt es sich um Bohrungen. Vor seiner Entdeckung floss<br />
das Thermalwasser in einem gemeinsamen Quellteich mit dem<br />
kalten Wasser der Lippe ab. Die Arminius-Quelle ist in 10 m<br />
Tiefe mit einem Kupferrohr gefasst und mit einer runden Brunnenkammer<br />
aus Backstein ummauert. Um 1912 kam es bei<br />
Erdarbeiten ca. 10 m südlich der Quelle zu einem unkontrollierten<br />
Austritt von Heilwasser. Der neue Austritt wurde ebenfalls<br />
gefasst und mit der alten Brunnenkammer verbunden.<br />
Seitdem hat die Arminius-Quelle zwei Fassungen, die hydraulisch<br />
miteinander in Verbindung stehen. Im Laufe der Zeit wurden<br />
über der alten Fassung verschiedene Bauwerke errichtet,<br />
in denen das Heilwasser genutzt wurde. Der heutige achteckige<br />
Brunnentempel stammt aus dem Jahre 1989.<br />
Thermalsprudel III in<br />
Bad Salzuflen