innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW
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Naturnaher Erlenbruchwald im<br />
Naturschutzgebiet Silberkuhle<br />
28<br />
Böden kennen, nutzen, schützen<br />
Auf dem überwiegenden Teil der Rekultivierungsflächen sind<br />
mithilfe der bodensystematischen Einstufungen des Geologischen<br />
<strong>Dienst</strong>es Bereiche mit unterschiedlichen Standortbedingungen<br />
gut ausgrenzbar. Eine gezielte forstwirtschaftliche<br />
Nutzung mit standortgerechter Baumartenwahl auf den produktiveren<br />
Böden und gleichzeitig eine Entwicklung von Feuchtund<br />
Trockenbiotopen auf staunässebeeinflussten oder kiesigen<br />
Standorten ist dadurch möglich.<br />
Interessenkonflikt in einem<br />
geplanten Naturschutzgebiet<br />
Bei Drolshagen-Husten im Sauerland nimmt das geplante<br />
Naturschutzgebiet Silberkuhle ein etwa 100 ha großes Areal<br />
mit einem früheren Berg-Birkenmoor und einer ehemaligen<br />
Wacholderheide ein. Trotz umfangreicher Entwässerungsmaßnahmen<br />
und Aufforstungen in der Vergangenheit ist dort noch<br />
eine Vielzahl gefährdeter Pflanzenarten erhalten. Eine bodenkundliche<br />
Begutachtung im Auftrag des Ministeriums für Umwelt<br />
und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
<strong>NRW</strong> sollte das Naturschutzziel unterstützen, das Moorgebiet<br />
durch eine gezielte Wiedervernässung zu regenerieren und<br />
langfristig zu sichern. Gleichzeitig sollte der Geologische <strong>Dienst</strong><br />
klären, ob durch diese Maßnahme eine Beeinträchtigung der<br />
angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen zu erwarten<br />
ist.<br />
Mit einer großmaßstäbigen Bodenkartierung des geplanten<br />
Naturschutzgebiets und seiner Randbereiche, unterstützt durch<br />
bodenphysikalische Messungen und Geländenivellements, wurden<br />
das aktuelle Wasserregime und das Ausmaß der künstlichen<br />
Eingriffe erkundet. Das Gutachten des Geologischen<br />
<strong>Dienst</strong>es zeigt, dass die geplante Maßnahme – ein kaskadenartiges<br />
Aufstauen kleinerer Gräben und Gerinne quer zur<br />
Hangneigung – dazu geeignet ist, Niederschlagswasser so<br />
lange wie möglich in der zu schützenden Fläche zu halten und<br />
auf diese Weise das Moorwachstum zu fördern. Ein bestehendes<br />
Grabensystem entlang der Wirtschaftswege schirmt die<br />
landwirtschaftlichen Nutzflächen vom geplanten Naturschutzgebiet<br />
wirksam ab, sodass sich auch unter ungünstigen Witterungsbedingungen<br />
die Wiedervernässungsmaßnahmen nicht<br />
nachteilig auf die angrenzenden, bewirtschafteten Grünflächen<br />
auswirken werden.<br />
Auskunft erteilt:<br />
Dipl.-Geogr. Alfred Dickhof<br />
alfred.dickhof@gd.<strong>nrw</strong>.de<br />
Auskunft erteilt:<br />
Dipl.-Geogr. Ulrich Koch<br />
ulrich.koch@gd.<strong>nrw</strong>.de