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innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW

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Durch den unterirdischen<br />

Steinkohlenabbau entstehen<br />

teilweise vernässte Absenkungsmulden<br />

wie hier im<br />

Raum Dorsten – Kirchhellen.<br />

26<br />

Böden kennen, nutzen, schützen<br />

Bestandsaufnahme im Vorfeld<br />

des Steinkohlenbergbaus<br />

Der Abbau von Steinkohlenflözen führt immer dazu, dass die<br />

Erdoberfläche absinkt. Die Grundwasseroberfläche, die ihre absolute<br />

Höhenlage beibehält, steigt dabei relativ zur Erdoberfläche<br />

an und der Boden kann vernässen. Um dem entgegenzuwirken,<br />

wird das Grundwasser in Bergsenkungsgebieten<br />

großräumig abgepumpt. Gleichzeitig wird das Wasser aus den<br />

Grubenbauen in der Tiefe abgezogen und in Vorfluter – meist<br />

Abflusskanäle – eingespeist. Diese Eingriffe verändern die<br />

natürlichen Grundwasserverhältnisse eines Raumes in schwer<br />

voraussehbarer Weise. Sie können sich auch auf die Bodenfruchtbarkeit<br />

und -bearbeitbarkeit auswirken, was in der Vergangenheit<br />

immer wieder zu Rechtsstreitigkeiten zwischen<br />

Landwirten und Waldbesitzern einerseits und den Bergbaubetreibenden<br />

andererseits geführt hat.<br />

Bevor der untertägige Steinkohlenabbau beginnt, ist es erforderlich,<br />

den Zustand der Böden objektiv und detailliert zu erfassen.<br />

So erhält man den Ausgangszustand, an dem spätere<br />

Bodenveränderungen gemessen werden können. Im Zuge der<br />

Nordwanderung des Steinkohlenbergbaus wurden daher im<br />

Auftrag der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe die Böden<br />

im Bereich zwischen Dorsten und Hamm im Maßstab 1 : 5 000<br />

kartiert. Die ermittelten Daten zu den Boden- und Wasserverhältnissen<br />

dienen der ökologischen Standortbewertung, der<br />

landwirtschaftlichen Beratung und der Beweissicherung bei<br />

möglichen Entschädigungsfragen.<br />

Die Böden der Untersuchungsgebiete weisen eine große natürliche<br />

Vielfalt auf; auf engstem Raum wechseln die Bodenausgangsgesteine<br />

wie Mergel- und Sandsteine, eiszeitliche<br />

Schmelzwassersande und Geschiebemergel sowie Fluss- und<br />

Auenablagerungen. Von Norden nach Süden gehen zudem die<br />

an der Oberfläche weit verbreiteten, vom Wind aufgewehten<br />

Flugsande in wesentlich feinkörnigeren Sandlöss und Löss<br />

über, was sich ebenfalls auf die Bodenausbildung auswirkt. Das<br />

Spektrum der Böden umfasst kalkreiche Pararendzinen, saure<br />

Podsole, fruchtbare Parabraunerden, flachgründige trockene<br />

Rendzinen und Böden mit dominierendem Stau- oder Grundwassereinfluss.<br />

Die Eigenschaften und die Nutzungseignung<br />

dieser Böden sind ganz unterschiedlich.

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