innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW
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Auskunft erteilt:<br />
Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Schmidt<br />
klaus-dieter.schmidt@gd.<strong>nrw</strong>.de<br />
Bohren, analysieren, kartieren<br />
Auf Basis der analogen Karte des Blattes Bottrop wurde im<br />
Jahr 2001 ein nutzerfreundliches und in vielen Fachbereichen<br />
einsetzbares digitales Informationssystem Ingenieurgeologische<br />
Karte erstellt (s. „Informationssystem Ingenieurgeologische<br />
Karte“, S. 62).<br />
Ein Naturprodukt im Wandel der Zeit<br />
Die Region um die Ortschaft Raumland bei Bad Berleburg erlebte<br />
gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Blütezeit des Dachschieferabbaus.<br />
Der „Raumländer Dachschiefer“ war weithin<br />
bekannt. Dieser besonders eng und eben spaltende Schiefer<br />
war bestens geeignet, um Häuser zu verkleiden und Dächer zu<br />
decken. Die typischen Schieferhäuser prägen noch heute das<br />
Stadtbild von Bad Berleburg und den umliegenden Ortschaften.<br />
Nachdem im Jahre 1973 der Abbau aus wirtschaftlichen Gründen<br />
eingestellt wurde, zeugten nur noch die alten Abraumhalden<br />
aus nicht verwertbarem Schiefer vom ehemaligen Bergbaubetrieb.<br />
Der Raumländer Dachschiefer eignet sich aber nicht nur für die<br />
Verkleidung von Häusern, sondern liefert durch seine besondere<br />
tonmineralogische Beschaffenheit auch die Voraussetzung<br />
für ein eher „exotisches“ Verarbeitungsverfahren. Bereits in den<br />
50er-Jahren des 20. Jahrhunderts begann man in Raumland-<br />
Markhausen mit dem „Blähen“ des Schiefers. Anfangs verwendete<br />
man Material unmittelbar aus dem Untertageabbau, später<br />
– als die Gruben geschlossen waren – benutzte man den<br />
Schiefer der Abraumhalden, die reichlich vorhanden waren.<br />
Nachdem die größeren Halden der Umgebung aufgebraucht<br />
waren, ging man dazu über, im Tagebau gebrochenes<br />
Schiefermaterial aus einem nahe gelegenen Steinbruch, in<br />
dem heute überwiegend Quarzit abgebaut wird, zu verwenden.<br />
Im Tagebau gebrochener<br />
Schiefer wird im Drehofen<br />
erhitzt und aufgebläht.<br />
Schieferverkleidetes Haus in<br />
Bad Berleburg<br />
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