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innovativ:nrw - Geologischer Dienst NRW

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Auskunft erteilt:<br />

Dipl.-Geol.‘in<br />

Claudia Holl-Hagemeier<br />

claudia.hollhagemeier@gd.<strong>nrw</strong>.de<br />

Bohren, analysieren, kartieren<br />

• Markieren die Schaephuysener Höhen, der Hülser Berg und<br />

der Egelsberg die südlichste Verbreitungsgrenze des nordischen<br />

Inlandeises?<br />

• Wie viele kurzfristige Klimaerwärmungen gab es?<br />

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen kommen vor allem der<br />

Kiesindustrie und der Wasserwirtschaft zugute. Beide nutzen<br />

die eiszeitlichen Sande und Kiese der Niederrheinregion<br />

intensiv.<br />

Bodenvielfalt am Wesersteilhang<br />

An der nordöstlichen Landesgrenze von Nordrhein-Westfalen<br />

hat sich die Weser über Jahrmillionen in ihr heutiges Flussbett<br />

eingeschnitten. An ihren Talhängen sind dadurch bodenkundliche<br />

und geologische Merkmale von besonderer Seltenheit zu<br />

sehen. So finden sich noch in Höhen bis zu 100 m über dem<br />

heutigen Wesertal in geschützten Lagen Reste von Flusssanden,<br />

die einen weit zurückliegenden Abschnitt der eiszeitlichen<br />

Klimageschichte dokumentieren: Rötlich gefärbte und<br />

tonhaltige Sande in den eiszeitlichen Flussablagerungen zeugen<br />

von einer intensiven Verwitterung während einer späteren<br />

Warmzeit. Ehemalige Eiskeile – nach dem Abschmelzen des<br />

Eises mit weißem, feinkörnigem Material verfüllte Frostspalten<br />

– und die Verwürgungen der tonhaltigen Sande – durch Tauen<br />

und Wiedergefrieren des Bodens hervorgerufen – weisen<br />

wiederum auf eine jüngere Eiszeit hin. Kiese aus vulkanischen<br />

Gesteinen des Thüringer Waldes dokumentieren die lange<br />

Reise der Werra- und Wesergerölle.<br />

Durch das Einschneiden der Weser in den Untergrund haben<br />

sich sehr steile Hänge gebildet, in denen Klippen aus hartem<br />

Kalkstein herausgeformt sind. Das steile Relief und der<br />

Wechsel von weichen Mergel- und harten Kalksteinschichten<br />

führte zu einem charakteristischen Muster von Bodenbildungen.<br />

Unterhalb der Klippen finden sich mächtige Blockschutthalden,<br />

in denen das Niederschlagswasser sofort versickert.<br />

Durch die extreme Trockenheit dieser Standorte kann die Pflanzenstreu<br />

nur sehr langsam abgebaut werden und das zersetzte<br />

Typischer Wesersteilhang<br />

bei Höxter<br />

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