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speziell die 30° Seitenlage und die Rückenlage bei schwer ... - LiN

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<strong>speziell</strong> <strong>die</strong> 30° <strong>Seitenlage</strong><strong>und</strong> <strong>die</strong> Rückenlage<strong>bei</strong> <strong>schwer</strong> betroffenen PatientenWeiterbildung für Intensivpflege <strong>und</strong> AnästhesieKurs 2006-2008: Abschlussar<strong>bei</strong>t 1Jacqueline Diefert28. Januar 2008Betreuender Dozent:Harry Wolpert1 Leicht geänderte Fassung für <strong>die</strong> Bereitstellung der Website der <strong>LiN</strong>-Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaftI


Gliederung................................................... Fehler! Textmarke nicht definiert.1. Einleitung.........................................................................................................12. Gr<strong>und</strong>lagen der Lagerung in Neutralstellung ....................................................22.1 Die Entstehung des muskulären Hypertonus...............................................23. Lagerung eines Patienten in der konventionellen 30° <strong>Seitenlage</strong>.......................43.1 Analyse eines Patienten in der 30° <strong>Seitenlage</strong>.............................................63.2 Kontrollkriterien zur Überprüfung der 30° <strong>Seitenlage</strong> in <strong>LiN</strong>......................63.3 Indikationen der 30° <strong>Seitenlage</strong> ..................................................................93.3 Indikationen der 30° <strong>Seitenlage</strong> ..................................................................93.4 Kontraindikationen der 30° <strong>Seitenlage</strong>........................................................93.5 Anleitung zur 30° <strong>Seitenlage</strong> in <strong>LiN</strong> .........................................................104. Lagerung eines Patienten in Rückenlage.........................................................144.1 Kritische Betrachtung einer Rückenlage in <strong>LiN</strong> ........................................154.2. Kontrollkriterien zur Überprüfung der Rückenlage in <strong>LiN</strong>.......................164.3 Abweichungen von Neutral ......................................................................174.4 Indikationen der Rückenlage ....................................................................174.5 Kontraindikationen der Rückenlage..........................................................184.6 Durchführung der Rückenlage in <strong>LiN</strong>.......................................................185. Kritische Würdigung ......................................................................................206. Fazit...............................................................................................................217. Anhang ..........................................................................................................228. Quellenangaben..............................................................................................25II


1. EinleitungViele Patienten, <strong>die</strong> aufgr<strong>und</strong> der Schwere ihrer Erkrankung einer Intensivpflegebedürfen, liegen ca. 20 St<strong>und</strong>en am Tag im Bett. 1 Aus <strong>die</strong>ser Erkenntnis heraus ist eineoptimale <strong>und</strong> „bequeme“ Lagerung erforderlich, um Sek<strong>und</strong>ärschäden zu vermeiden.Unter dem Aspekt der notwendigen Bettlägerigkeit <strong>und</strong> einer baldigen Genesung stehtdas Wohl der Patienten in jeder Hinsicht im Vordergr<strong>und</strong>.Jeder war schon einmal krank <strong>und</strong> musste zu Hause das „Bett hüten“. Da ist esselbstverständlich, dass es vor allem gemütlich <strong>und</strong> „bequem“ ist, um sich wohl zufühlen. Pflegende haben den gleichen Anspruch an eine Lagerung. Außerdem sollendurch individuelles Umlagern <strong>die</strong> Dekubitusgefahr minimiert <strong>und</strong>Pneumonieprophylaxe betrieben werden. Thrombosen <strong>und</strong> Kontrakturen gilt esebenfalls zu vermeiden. Weiterhin soll eine Lagerung den Muskeltonus regulieren <strong>und</strong>ausreichend Haltungshintergr<strong>und</strong> geben, um darauf aufbauend <strong>die</strong> Voraussetzung fürspätere Mobilisation zu schaffen.Thema <strong>die</strong>ser Fachar<strong>bei</strong>t ist <strong>die</strong> Lagerung in Neutralstellung (<strong>LiN</strong>). Sie wurde von derPhysiotherapeutin <strong>und</strong> Bobathinstruktorin Heidrun Pickenbrock ursprünglich für<strong>schwer</strong>stbetroffene Patienten mit Störungen des zentralen Nervensystems entwickelt.Aus der Erfahrung heraus, dass <strong>die</strong> bisher üblichen konventionellen Lagerungen oder<strong>die</strong> Mikrolagerung für <strong>die</strong> oben genannten Patienten nicht ausreichend sind. In <strong>die</strong>serAr<strong>bei</strong>t wird <strong>speziell</strong> <strong>die</strong> 30° <strong>Seitenlage</strong> sowie <strong>die</strong> Rückenlage in <strong>LiN</strong> thematisiert.Ebenso können <strong>die</strong> 90° <strong>Seitenlage</strong>, der Stabile Sitz im Bett, das Sitzen im Rollstuhl, <strong>und</strong><strong>die</strong> 135° Lage <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bauchlage nach <strong>LiN</strong> modifiziert werden.Zu Beginn wird auf <strong>die</strong> allgemeinen Gr<strong>und</strong>prinzipien von <strong>LiN</strong> eingegangen, um daraufaufbauend mit der Analyse einer konventionellen 30° <strong>Seitenlage</strong>rung fortzufahren.Anschließend wird eine Anleitung für <strong>die</strong> 30° <strong>Seitenlage</strong> in <strong>LiN</strong> gegeben sowie <strong>die</strong>Rückenlage in <strong>LiN</strong> näher betrachtet. Zum Schluss sind <strong>die</strong> wichtigsten Kriterien imAnhang für <strong>die</strong> „Kitteltasche“ zusammengefasst.1 = eigene Schätzung1


2. Gr<strong>und</strong>lagen der Lagerung in NeutralstellungDer Gr<strong>und</strong>gedanke zu <strong>die</strong>ser Lagerung ist <strong>die</strong> so genannte Neutralstellung.Physiotherapeuten verwenden <strong>die</strong>se zur Bef<strong>und</strong>ung von Gelenken, umBewegungsausmaße beurteilen zu können. Die Gelenke befinden sich in <strong>die</strong>ser Positionweder:- gebeugt noch gestreckt- nicht abgespreizt oder in Kreuzung zueinander- nicht in Innen- oder Außenrotation- Muskeln sind nicht überdehnt oder verkürzt.Dies entspricht den Gelenkpositionen <strong>bei</strong> einem aufrecht stehenden Menschen. Das Zielvon <strong>LiN</strong> ist es, alle Gelenke in physiologischer Stellung zu lagern, beziehungsweise soweit wie möglich sich <strong>die</strong>ser anzunähren.2.1 Die Entstehung des muskulären HypertonusAls muskulärer Hypertonus (früher als Spastik bezeichnet) wird der gesteigerteSpannungszustand der Skelettmuskulatur bezeichnet. Aufgr<strong>und</strong> von traumatischenEreignissen wie zum Beispiel durch einen Apoplex, intracerebralen Blutungen, oderRückenmarksverletzungen kommt es zu einer Schädigung der motorischen Bahnen imGehirn.Diese <strong>schwer</strong>stbetroffenen Patienten sind vital bedroht <strong>und</strong> benötigen diverseintensivmedizinische Maßnahmen. Nicht selten ist eine mehrtägige Bettruheerforderlich.Zu Beginn <strong>die</strong>ser Bettlägerigkeit stellt sich oftmals eine schlaffe Lähmung (Hypotonus)ein, im weiteren Genesungsverlauf kommt es häufig zu einem erhöhten Muskeltonus.2


Bereits 1943 wurde durch Berta Bobath festgestellt, dass sich ein muskulärerHypertonus in Abhängigkeit von der Lagerung <strong>und</strong> Stellung des Körpers verändert.Lang anhaltende Verkürzung oder Dehnung von Muskeln haben ebenfalls eine Wirkungauf den Tonus. Das lässt sich schnell im Eigenversuch feststellen, indem man sich über<strong>die</strong> Dauer von einer St<strong>und</strong>e ins Bett legt, ohne eine Lageveränderung vorzunehmen.Verkürzte Muskeln weisen einen erhöhten Tonus (Hypertonus) auf, umgekehrt lässtsich <strong>bei</strong> verlängerten Muskeln er<strong>schwer</strong>t Spannung aufbauen. Ebenso resultiert einsek<strong>und</strong>ärer Hypertonus als Folge einer proximalen Instabilität, d. h. durch fehlendeStabilität am Rumpf. Dies wird so erklärt, dass <strong>bei</strong> Patienten mit Schädigung deszentralen Nervensystems das Bestreben nach Halt beziehungsweise nicht umfallenwollen nicht verloren gegangen ist.Damit normalerweise Bewegung möglich ist, wird zunächst <strong>die</strong> Haltungsmuskulaturaktiviert (posturale Muskeln), um Stabilität zu gewährleisten. Posturale Muskeln imRumpf sind tief liegende Muskelgruppen am Rücken (Mm. mutifidii) sowie Muskelnim Bereich der vorderen Bauchwand (M. transversus abdominalis) <strong>und</strong> <strong>die</strong>Beckenbodenmuskulatur. Sie sorgen für <strong>die</strong> so genannte Kernstabilität. Erst wenn sieaktiviert wurden, ist Bewegung durch <strong>die</strong> so genannten phasischen, bewegendenMuskeln möglich. Die Rumpfbewegung wird durch <strong>die</strong> oberflächlichen Muskeln wiedem M. Errector spinae an der Wirbelsäule, dem M. Rectus abdominalis im Bereich dermittleren <strong>und</strong> vorderen Bauchwand, sowie von der oberflächlichen Rückenmuskulaturdem M. lattisimus dorsi gegeben.Diese Feinregulation ist <strong>bei</strong> <strong>schwer</strong> betroffenen Patienten jedoch gestört. Sek<strong>und</strong>ärentwickeln sich unterschiedliche Tonusverhältnisse an den Extremitäten. Es kommt zueinem Ungleichgewicht im Bewegungsmuster, in dessen Verlauf <strong>die</strong> Patienten oftmalsimmer steifer werden <strong>und</strong> Bewegungen zunehmend schwieriger sind. Aus <strong>die</strong>serErkenntnis heraus ist <strong>die</strong> eher Mikrolagerung kontraindiziert.3


Abb. AAbb. Asenkrechte Ebenewaagerechte Ebenezeigt Innen- oder Außenrotation anVerhältnis oberer zu unterer RumpfStelle des Hüftknickssenkrechte Ebenewaagerechte Ebenezeigt Innen- oderAußenrotation anVerhältnis oberer zuunterer RumpfAbb. B5


3.1 Analyse eines Patienten in der 30° <strong>Seitenlage</strong>Die Analyse beginnt vom Kopf aus <strong>und</strong> betrachtet Richtung Fußende jeden einzelnenKörperabschnitt.- Der Kopf befindet sich in der Extension, das verursacht zunehmendeNackensteifigkeit <strong>und</strong> kann das Schlucken er<strong>schwer</strong>en.- Wird der Oberkörper um 30° erhöht, ist auf den korrekten Hüftknick zu achten.Auf <strong>bei</strong>den Abbildungen ist zu erkennen, dass sich der Knick im Bereich desAbdomens befindet, dadurch liegen oberer <strong>und</strong> unterer Rumpf ungünstigzueinander (siehe lilafarbene Pfeile).- Besonders in Abbildung B zeigt sich, dass der Bauch mit seinem Gewicht zurMatratze hin zieht - es ist keine Rumpfstabilität vorhanden.- Die blauen Pfeile zeigen, dass der Schulter- <strong>und</strong> Beckengürtel nicht parallelzueinander liegen, der Rumpf ist in sich rotiert. Die Körperachse ist verschoben.- Die Oberarme sind nach innen rotiert <strong>und</strong> somit abduziert. Sie liegen nichtrumpfnah an.- Das linke Bein rotiert nach außen, es fällt zur Matratze hin. Das sorgt für eineÜberdehnung der Oberschenkelinnenmuskulatur.- Das rechte Bein ist nach innen rotiert, es fehlt <strong>die</strong> Unterstützung der Adduktorenan den Oberschenkeln.- Die Füße befinden sich in Extension, es ist keine Unterstützung an denFußsohlen gegeben. Beim rechten Fuß liegt eine Innenrotation, <strong>bei</strong>m linken Fuß eineAußenrotation vor. Die Gefahr, dass sich ein Spitzfuß entwickelt, ist erhöht.3.2 Kontrollkriterien zur Überprüfung der 30° <strong>Seitenlage</strong> in<strong>LiN</strong>Anhand folgender Kontrollkriterien lässt sich überprüfen, ob <strong>die</strong> Lagerung in <strong>LiN</strong>korrekt durchgeführt wurde.6


Abb. Csenkrechte Ebenewaagerechte EbeneEigenkritik, Lagerung entspricht nicht <strong>LiN</strong>zeigt Innen- oder Außenrotation anVerhältnis oberer zu unterer Rumpf (gedachte Line vonder Nasenspitze zum Sternum bis hin zur Symphyse)Abstand zwischen Becken, Knies <strong>und</strong> Sprunggelenken7


- Die Nase, das Sternum <strong>und</strong> <strong>die</strong> Symphyse befinden sich auf einer senkrechtenEbene. Dieses lässt sich am besten vom Fußende aus beurteilen.- Der Kopf liegt gut unterstützt in der <strong>LiN</strong> Position, er ist weder überstreckt nochgebeugt.- Die Halswirbelsäule ist ausreichend unterpolstert, sie befindet sich weder in derExtension noch Flexion, es darf ebenso keine links oder rechtsseitige Rotationvorliegen. Das Kinn sollte <strong>bei</strong> korrekter Position leicht in Richtung Sternum zeigen.- Wird mit der Hand unter <strong>die</strong> Halswirbelsäule gefahren, darf kein Hohlraumbestehen.- Das Sternum liegt parallel zur Unterstützungsfläche, <strong>die</strong> Rippen stehen nichthervor.- Die Schultern <strong>und</strong> das Becken sind annährend im 30° Winkel gekippt.- Die Überprüfung erfolgt mittels des so genannten Unterarmtests, indem <strong>die</strong>Pflegekraft ihren einen Unterarm auf den Schulterbereich <strong>und</strong> den anderen auf denBeckenbereich des Patienten legt. Die Arme der Pflegekraft sollen nun parallelzueinander liegen.- Die Lendenwirbelsäule ist gut gestützt, <strong>die</strong> physiologische Doppel-S-Form derWirbelsäule wird berücksichtigt. Es ist mit der Hand zu überprüfen, dass keinHohlraum im LWS-Bereich besteht.- Die Oberarme sind rumpfnah am Körper angelagert. Das wird durch <strong>die</strong> Lageder Ellenbogen kontrolliert, sie sollten am Oberkörper anliegen. Werden <strong>die</strong>Unterarme eher in Richtung Streckung gebracht, so dass sie auf demOberschenkel aufliegen, ist es wichtig, dass <strong>die</strong> Daumen nach oben zeigen.- Der Bauch <strong>und</strong> der Busen sind mittels einer Bauchbinde <strong>und</strong> einer Decke,welche vor dem Bauch anmodelliert wird, gut gestützt. So wird der Schwerkraftentgegengewirkt <strong>und</strong> Stabilität im Rumpf gewährleistet.- Das Anlegen der Bauchbinde erfolgt als Erstes <strong>bei</strong> der Lagerung inNeutralstellung <strong>und</strong> wird besonders <strong>bei</strong> adipösen Menschen angewendet.- Die Beine sind in Richtung Streckung gelagert, so dass sich eine Linie von denOberschenkeln zu den Unterschenkeln bildet. Sie liegen in Verlängerung des seitlichenRumpfes anzusehen.8


- Besonderes Augenmerk ist auf <strong>die</strong> Unterstützung der Adduktoren im Bereich derOberschenkel zu richten. Es gilt eine Innenrotation zu vermeiden. Durch <strong>die</strong>Verwendung einer Decke ist für ausreichend Stabilität gesorgt.- Das Becken, <strong>die</strong> Knies sowie <strong>die</strong> Sprunggelenke stehen parallel zueinander. Sieweisen den gleichen Abstand auf 2 .- Die Füße stehen im 90° Winkel zum Unterschenkel. Kommt es da<strong>bei</strong> zu einerAusweichbewegung der Knies, so ist deren Lage zu korrigieren.3.3 Indikationen der 30° <strong>Seitenlage</strong>Die 30° <strong>Seitenlage</strong> in <strong>LiN</strong> bietet sich besonders <strong>bei</strong> dem Anbahnen der Doppel-S-Formder Wirbelsäule an. Sie ermöglicht einen aufrechten Rumpf sowie <strong>die</strong> Streckung vonHüft- <strong>und</strong> Kniegelenken. Weiterhin ist sie unterstützend <strong>bei</strong> der M<strong>und</strong>- <strong>und</strong>Körperpflege 3 .Bei Schluckstörungen ist das Abfließen von Speichel möglich, wenn der Oberkörper30° erhöht gelagert wird (abweichend von <strong>LiN</strong>). Die 30° <strong>Seitenlage</strong> ist zudem einehäufig durchgeführte Lagerung im Alltag, zur Vermeidung von Folgeschäden.Besonders zur Prophylaxe von Atelektasen bietet sich <strong>die</strong> 30° <strong>Seitenlage</strong> in <strong>LiN</strong> in derModifikation der Trendelenburg- beziehungsweise Anti-Trendelenburg-Lagerung an.3.4 Kontraindikationen der 30° <strong>Seitenlage</strong>Liegt ein Dekubitus im Hauptdruckbereich vor, ist <strong>die</strong> 30° <strong>Seitenlage</strong> nicht ratsam.Kommt es zum passiven Rücklauf von Mageninhalt <strong>bei</strong> enteraler oder oralerNahrungszufuhr, ist eine sichere Lagerung für den Patienten vorzunehmen. Wird sichfür eine Modifikation mit 30° erhöhtem Oberkörper entschieden, so ist auf einenkorrekten Hüftknick zu achten.3 siehe Titelbild9


3.5 Anleitung zur 30° <strong>Seitenlage</strong> in <strong>LiN</strong>Im Folgenden wird anhand einer Fotostrecke eine Anleitung für <strong>die</strong> 30° <strong>Seitenlage</strong>gegeben. Die durchgeführten Ar<strong>bei</strong>tsschritte haben sich in <strong>die</strong>ser Reihenfolge in derPraxis bewährt. Es ist individuell zu prüfen, welche Unterstützung der Patienttatsächlich benötigt. In <strong>die</strong>sem Beispiel wird eine Rechtsseitenlagerung vorgenommen.Ausgehend von der Rückenlage wird <strong>die</strong> ersteBettdecke vor dem Bauch angelegt <strong>und</strong> grob inPosition gebracht.Bei adipösen Patienten empfiehlt es sich eineBauchbinde anzulegen.Abb.1Die Decke <strong>die</strong>nt gleichzeitig als „Wegrutschbremse“für <strong>die</strong> Füße. Zwei weitere Decken zurStabilisierung im Rücken werden am Fußendebereitgelegt.Abb.2Die am Bauch anliegende Decke wird zwischen <strong>die</strong>Oberschenkel gelegt, um <strong>die</strong> Adduktoren zu stützen.Danach wird der Patient in <strong>die</strong>sem Beispiel auf <strong>die</strong>rechte Seite gedreht.Abb.310


Es ist wichtig darauf zu achten, dass Becken <strong>und</strong>Schultern korrekt ausgerichtet werden. Der Rumpfdarf nicht in sich rotiert sein.Abb.4Der Patient liegt stabil <strong>und</strong> sicher auf der Seite, <strong>die</strong>nächsten Ar<strong>bei</strong>tsschritte können vorbereitet werden.Abb.5Die zwei Decken im Rücken werden stufenartiggefaltet <strong>und</strong> der Doppel-S-Form der Wirbelsäuleentsprechend vorbereitet <strong>und</strong> angestopft.Abb.611


Abb.7Der Patient wird ohne dass eine Rotation imRumpfbereich stattfindet, unter Verwendung des V-Griffs, zurückgedreht. Es empfiehlt sich, dass <strong>die</strong>Pflegekraft mit einem Knie das Deckenmaterial imLWS-Bereich stabilisiert, damit <strong>die</strong> Form desLagerungsmaterials <strong>bei</strong>behalten wird.Schultergürtel, Rumpf <strong>und</strong> Becken liegen jetzt im30° Winkel an den hinteren Decken an.Abb.8Zur Unterstützung der Lagerung ist es sinnvoll einBettgitter an der Rückenseite anzubringen.Nun wird <strong>die</strong> Decke vor dem Bauch mittelsStopftechnik individuell angepasst, es ist darauf zuachten, dass der unten liegende Arm frühzeitigrumpfnah angelegt wird. Der Unterarm kommtindividuell an den Oberschenkel oder am Kopf zumliegen. In <strong>die</strong>sem Fall muss der Oberarm nach außenrotiert werden.Die Beine des Patienten werdenzurückgenommen, um <strong>die</strong>se zum Lagernvorzubereiten. In <strong>die</strong>sem Beispiel wirddas linke Bein mittels der am Rückenbefindlichen Decken unterlagert <strong>und</strong>anmodelliert.Abb. 912


Das rechte Bein wird mit der am Bauchanliegenden Decke unterpolstert. Es wirdein Teil der Decke zwischen <strong>die</strong>Oberschenkel gezogen, um <strong>die</strong> Adduktorenzu stützen. Der übrige Teil wird jeweilsvon außen an den Beinen anmodelliert. DieFüße werden im 90° Winkel zumAbb. 10Unterschenkel gelagert.Es kann sinnvoll sein, ein Quader als Platzfüller am Fußende zu platzieren, umDeckenmaterial einzusparen.Abschließend wird <strong>die</strong> Lagerung desKopfes vorgenommen. Eine ausreichendeUnterstützung der Halswirbelsäule istnotwendig. Am besten eignet sich eingroßes Kissen, welches gerafft wird. EinAbweichen des Kopfes <strong>und</strong> des Hals zurMatratze sollte vermieden werden, so dassAbb. 11ein optimaler cerebralvenöser Abflussgewährleistet ist.Vom Fußende aus wird sich abschließend ein Gesamtüberblick verschafft.Theoretisch muss es möglich sein, dass der Mensch, so wie er dort liegt, aufrechtstehen kann.Nach 15 Minuten ist <strong>die</strong> Lagerung zu kontrollieren <strong>und</strong> eine nicht ausreichendeUnterpolsterung nachzubessern.13


4. Lagerung eines Patienten in RückenlageDie in der Praxis wahrscheinlich am häufigsten durchgeführte Rückenlage 4 ist in denAbbildungen D <strong>und</strong> E in Neutralstellung vorgenommen worden. Sie zeigt einenPatienten aus zwei verschiedenen Perspektiven. Der 30° erhöhte Oberkörper weicht von<strong>LiN</strong> ab (Vorgabe der Station 3A im Klinikum Ludwigsburg).senkrechte Ebenewaagerechte EbeneLagerung entspricht nicht <strong>LiN</strong>zeigt (unbeabsichtigte) InnenoderAußenrotation anAbb. D4 = eigene Vermutung14


Abb. EKopfpositionVerhältnis oberer zuunterer Rumpfsenkrechte Ebenewaagerechte EbeneEigenkritik, Lagerungentspricht nicht <strong>LiN</strong>Stelle des Hüftknicks4.1 Kritische Betrachtung einer Rückenlage in <strong>LiN</strong>In <strong>die</strong>ser Reflexion werden bewusst Körperabschnitte betrachtet, <strong>die</strong> <strong>bei</strong> <strong>LiN</strong>,abweichend von einer Gesamtkörper-Neutralstellung, individuell adaptiert werden.Aus dem Aspekt, Sicherheit zu vermitteln, wurde der linke Unterarm auf dem Bauchgelagert, wo<strong>bei</strong> der Oberarm nach innen gedreht wurde.Die Beine wurden gebeugt, da der Patient über X-Beine verfügt. In <strong>die</strong>sem Fall tritteine Ausnahmeregelung ein, damit sich weiterhin eine Linie von den Oberschenkeln zuden Unterschenkeln ziehen kann.Das rechte Bein neigt zu einer ungewollten Außenrotation, <strong>die</strong> äußere Stabilität ist nichtausreichend.Die grünen Pfeile im Bild kennzeichnen eine nicht korrekte Fußlagerung, hier fehlt <strong>die</strong>Unterstützung, um eine adäquate Spitzfußprophylaxe zu betreiben.15


4.2. Kontrollkriterien zur Überprüfung der Rückenlage in<strong>LiN</strong>Der Kopf ist gut unterstützt, so dass keine Flexion oder Extension vorliegt. Eine rechtsoderlinksseitige Rotation ist ausgeschlossen.Durch das Unterfassen der Hand im Bereich der Halswirbelsäule wird sichvergewissert, dass keine Hohlräume vorhanden sind.Schulter- <strong>und</strong> der Beckengürtel befinden sich auf gleicher Höhe in der waagerechtenEbene - parallel zur Unterlage. Die Überprüfung erfolgt durch den Unterarmtest.Auch das Sternum liegt parallel zur Matratze auf. Die Rippen stehen nicht hervor.Oberer <strong>und</strong> unterer Rumpf befinden sich auf einer Ebene.Gegebenenfalls kann durch das Anlegen einer Bauchbinde eine zusätzlicheUnterstützung am Rumpf gegeben werden. Sie ermöglicht eine optimaleKörperwahrnehmung, proximale Stabilität, Atemunterstützung <strong>und</strong> vermitteltSicherheit.Die Arme sind rumpfnah am Körper angelagert. Dies wird durch eine Adduktion derOberarme her<strong>bei</strong>geführt, so dass <strong>die</strong> Ellenbogen rumpfnah anliegen.Die Unterarme können dann auf dem Oberschenkel zum liegen kommenDie Beine stehen senkrecht im Hüft- Knie- <strong>und</strong> Sprunggelenk.Das Steiß<strong>bei</strong>n mit dem Becken ist leicht nach vorne (anterior) gekippt <strong>und</strong> drückt somitnicht in <strong>die</strong> Unterlage (siehe Abb. D <strong>und</strong> E). Das lässt sich durch das Tasten der Spinaüberprüfen. Eventuell ist dafür eine zusätzliche Unterstützung durch ein Handtuch amBeckenkamm notwendig.Becken, Knie <strong>und</strong> Sprunggelenke haben den gleichen Abstand zueinander.Die Füße stehen optimaler Weise im 90° Winkel zum Unterschenkel.Abschließend soll es möglich sein, dass eine Linie von der Nasenspitze aus am Kinnentlang zum Sternum <strong>und</strong> der Symphyse zu ziehen ist.Bei allen Analysen zeigt sich, dass es sinnvoll ist, nach einer Lagerung den Patientensowohl aus der Seitenansicht als auch vom Fußende aus zu betrachten, damit <strong>die</strong>verschieden Ebenen beurteilt werden können.16


4.3 Abweichungen von NeutralX <strong>und</strong> O-Beine werden solange in Beugung gebracht, bis der Fuß neutral steht, so dassOberschenkel <strong>und</strong> Unterschenkel eine Linie bilden (siehe Abb. D <strong>und</strong> E). Ist esschmerzbedingt, Kontraktur bedingt oder durch sonstige anatomische Gegebenheitenvereinzelt nicht möglich, <strong>die</strong> Neutralstellung vorzunehmen, so darf <strong>die</strong>se nichterzwungen werden. Unter <strong>die</strong>sen Umständen ist eine Annäherung so weit wie möglichan <strong>die</strong> Neutralstellung vorzunehmen.4.4 Indikationen der RückenlageBei den nachfolgenden Patienten beziehungsweise durchgeführten Maßnahmen bietetsich <strong>die</strong> Rückenlage in <strong>LiN</strong> besonders an.Vor allem ältere Menschen liegen gerne auf dem Rücken, weil eine Rotation im Alterschlechter möglich ist <strong>und</strong> viele Leute eine Kyphose haben.Ebenso findet <strong>die</strong> Bef<strong>und</strong>aufnahme für <strong>die</strong> individuellen Abweichungen eines Patientenaus Neutralstellung in <strong>die</strong>ser Position statt.Patienten, <strong>die</strong> sich in der Akutphase mit einem Schädel-Hirn-Trauma unterpermanenter Hirndrucktherapie befinden, liegen oftmals tagelang im so genannten„Minimal Handling“ in der erhöhten Oberkörperhochlagerung auf dem Rücken, da in<strong>die</strong>ser Position ein optimaler venöser Rückfluss gewährleistet werden kann.Auch zur besseren Orientierung im Raum ist <strong>die</strong> Rückenlage besonders geeignet.Die Rückenlage ermöglicht eine Hüft- <strong>und</strong> Kniestreckung sowie einen aufrechtenRumpf.Ein zeitweise aufgerichteter Oberkörper bietet <strong>die</strong> Möglichkeit, ein Kreislauf- <strong>und</strong>Schlucktraining durchzuführen, aber auch um mit seiner Umwelt besser in Kontakttreten zu können.Die Rückenlage wird im Alltag mehrfach angewendet als eine Möglichkeit derUmlagerung.17


4.5 Kontraindikationen der RückenlageEine Rückenlage sollte unterlassen werden, wenn eine der nachfolgenden Umständevorliegt.Beim Vorhandensein eines Dekubitus am Steißbereich <strong>und</strong> Hinterkopf sowie <strong>bei</strong>entblockter Trachealkanüle durch <strong>die</strong> erhöhte Aspirationsgefahr.4.6 Durchführung der Rückenlage in <strong>LiN</strong>Mit <strong>die</strong>ser Anleitung wird eine Hilfestellung für <strong>die</strong> Rückenlagerung in <strong>LiN</strong> gegeben.Eine Universallösung stellt <strong>die</strong>se Anleitung nicht dar. Es ist nach wie vor in derVerantwortung der Pflegekraft zu entscheiden, was der Patient individuell benötigt.Da <strong>die</strong> Vorgaben der lokalen Intensivstation eine Oberkörperhochlagerung fordern ist eseine wichtige Voraussetzung, um trotzdem eine optimale Rückenlage in <strong>LiN</strong>durchzuführen, den Patienten im Bett so weit wie möglich kopfwärts zu bewegen. Ererhält zunächst ein „provisorisches“ Kopfkissen. Die Lage des Kopfes wird im Verlaufoptimiert. Bei adipösen Patienten ist es ratsam ein Bauchtuch anzulegen. Somit ist einebessere Rumpfstabilisierung <strong>und</strong> Körperwahrnehmung vorhanden. Alternativ kann einHandtuch, welches mit Pflaster festgezogen wird, verwendet werden. Hier<strong>bei</strong> empfiehltes sich, eine zweite Pflegekraft unterstützend hinzu zu ziehen.Die nachfolgenden Schritte können problemlos alleine bewältigt werden. Auf demRücken liegend wird begonnen, <strong>die</strong> erste Decke in Längsrichtung von der rechtenKörperseite ausgehend an den Patienten anzustopfen. Es ist darauf zu achten, dass <strong>die</strong>Oberarme rumpfnah angelagert werden. Die Arme sind in Funktionsstellung zubringen 5 . Da<strong>bei</strong> neigen <strong>die</strong> Ellenbogen nach unten, <strong>die</strong> Daumen zeigen nach oben.Ebenso ist <strong>die</strong> Doppel-S-Form der Form der Wirbelsäule <strong>bei</strong>zubehalten, das bedeutetvor allem im unteren Lendenwirbelbereich ausreichend Material zu verwenden, so dasskeine Hohlräume entstehen. Die Decke reicht bis zum rechten Bein, <strong>die</strong>ses wirdprovisorisch auf der Decke gelagert. Die endgültige Lagerung der Beine erfolgt später.Auf der linken Seite wird mit einer zweiten Decke genau <strong>die</strong> gleiche Maßnahmedurchgeführt. Im weiteren Vorgehen werden <strong>die</strong> Beine gelagert.5 = siehe Abb. E Seite 16 rechter Arm18


Oftmals ist eine dritte Decke notwendig. Diese wird in Längsrichtung unter <strong>die</strong> Beinegelegt. Die Beine werden, soweit wie möglich eher in Richtung Streckung gelagert. DieStreckung ist durch <strong>die</strong> Innenrotation am Oberschenkel her<strong>bei</strong>zuführen, wenn <strong>die</strong> Beinezuvor außenrotiert sind.Die dritte Decke sorgt für <strong>die</strong> nötige Stabilität der Adduktoren im Bereich derOberschenkel. Eine Innenrotation <strong>und</strong> hohe Spannung der Adduktoren werden somitverhindert. Das übrige Deckenmaterial wird am linken <strong>und</strong> rechten Bein angestopft, sodass keine Abduktion (Außenrotation) möglich ist.Nachfolgend werden <strong>die</strong> Füße gelagert. Sie sollen im 90° Winkel zum Unterschenkelstehen. Dafür eignet sich das vorhandene Deckenmaterial beziehungsweise ein großesKissen.Abschließend wird der Kopf gelagert. Dazu ist <strong>bei</strong> beatmeten Patienten häufig <strong>die</strong> Hilfeeiner zweiten Pflegekraft nötig. Es bietet sich an ein großes Kopfkissen zu verwenden.Wird es gerafft, lässt es sich gut unter der Halswirbelsäule platzieren. Oftmals wird einzweites kleines Kissen benötigt. Es ist penibel darauf zu achten, dass keine Hohlräumeentstehen. Weicht der Kopf zur Seite ab, kann ein zusammengerolltes Tuch <strong>die</strong>sesverhindern.Vom Fußende aus lässt sich gut beurteilen, ob <strong>die</strong>se Position einem aufrechtstehendenMenschen entspricht.Nach weiteren 15 Minuten lässt sich feststellen, ob <strong>die</strong> Lagerung korrekt durchgeführtwurde oder ob sich „Schwachstellen“ aufzeigen.19


5. Kritische WürdigungBisher wurden viele positive Aspekte zur Lagerung in Neutralstellung vorgebracht.Neben den genannten Vorteilen für den Patienten <strong>und</strong> nicht zuletzt für Therapeuten <strong>und</strong>Pflegepersonal, ist in <strong>die</strong>sem Abschnitt Raum für Kritik.Angaben darüber, ob ein erhöhter Kostenfaktor besteht, lassen sich derzeit keinemachen, da Vergleichsrechnungen nicht vorliegen.Bei der Lagerung in Neutralstellung werden für jeden Patienten durchschnittlich dreiDecken <strong>und</strong> Kissen benötigt. Deshalb ist es wichtig, im Vorfeld zu klären, wie <strong>die</strong>Schaffung von ausreichend Lagerkapazität realisiert werden kann. Dies setzt großesEngagement aller Beteiligten voraus.Die ersten „Lagerungsversuche“ in <strong>LiN</strong> nehmen zu Anfang mehr Zeit in Anspruch alsbisher. Durch regelmäßiges Anwenden kann <strong>die</strong>ser Punkt nahezu unberücksichtigtbleiben.Kritiker merken an, dass <strong>die</strong> Patienten <strong>bei</strong> <strong>die</strong>ser Lagerung stark schwitzen würden.Durch Aussagen von Patienten konnte <strong>die</strong>s nicht bestätigt werden. Im Gegenteil, in derPraxis fiel auf, dass Patienten gut entspannen <strong>und</strong> einschlafen können.„Wer immer das Gleiche tut, was er schon immer getan hat, wird immer das bekommen,was er schon immer bekommen hat“ 66=R. Bandler; Mitbegründer der NeurolinguistischenProgrammierung (www.BaWIG-essen.de vom06.01.200820


6. FazitDie Lagerung in Neutralstellung bietet eine gute Alternative zu den bisher üblichenLagerungen. Durch <strong>die</strong> großzügige Verwendung von Lagerungsmaterial erhöht sich <strong>die</strong>Auflagefläche. Zum ersten Mal muss sich der Körper nicht mehr der Unterlageanpassen, sondern das Lagerungsmaterial wird individuell an den Körper des Patientenmodelliert.In <strong>die</strong>ser Fachar<strong>bei</strong>t habe ich mich bewusst auf <strong>die</strong> 30° <strong>Seitenlage</strong> sowie derRückenlage in <strong>LiN</strong> konzentriert, da <strong>die</strong>se <strong>bei</strong>den Varianten im Alltag <strong>die</strong> häufigsteAnwendung finden. Es kann jeder für sich selbst entscheiden, ob er das ein oder andereanwenden möchte. Im Eigenversuch lässt sich feststellen, dass <strong>die</strong>se Lagerung sehrbequem ist.Jede Station, <strong>die</strong> <strong>LiN</strong> konsequent einführen möchte, muss sich bewusst sein, dass <strong>die</strong>Menge an Lagerungsmaterial nicht unerheblich ist. Einrichtungen, <strong>die</strong> nach <strong>die</strong>semKonzept ar<strong>bei</strong>ten, verfügen über zusätzlichen Stauraum für jeden Patienten in dem dasLagerungsmaterial untergebracht ist. Durch farblich unterschiedliche Bettwäsche ist <strong>die</strong>Verwechselungsgefahr ausgeschlossen.Die Lagerung in Neutralstellung bietet <strong>die</strong> Möglichkeit in der behandlungs- <strong>und</strong>diagnostikfreien Zeit den Patienten sicher <strong>und</strong> bequem ausruhen zu lassen. DieKörperabschnitte werden günstig zueinander gestellt, so dass der Patient vorKomplikationen geschützt wird.Abschließend ist an <strong>die</strong>ser Stelle darauf hinzuweisen, dass eine Lagerung niemals <strong>die</strong>Mobilisation ersetzen kann. Aber sie kann im günstigsten Fall <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>voraussetzungfür den Transfer an <strong>die</strong> Bettkante <strong>und</strong> <strong>die</strong> Mobilisation aus dem Bett heraus sein.21


7. AnhangAnlagenverzeichnis1. Handzettel - das Wichtigste in Kürze für KollegInnen……...….………...252. Glossar……………………………………………………………...……..2622


2. GlossarAbduktion: 7Adduktion: 7Anti – Trendelenburg:Apoplex: 7Extension: 7Flexion: 7Hypotonus: 7Muskulärer Hypertonus: 7Minimal handling:Proximale Instabilität:Trendelenburg-Lagerung: 7Wegführen von der Medianebene des KörpersHeranführen eines Gliedes nach der Mittellinie desKörpersKopfhochlagerungSchlaganfallSteckung; aktive oder passive Streckung einerExtremität in einem GelenkBeugungschlaffe Lähmungerhöhter Muskeltonusbedeutet, dass Patienten, <strong>die</strong> akut gefährdet sind,einen Hirndruckanstieg zu bekommen, sich inRückenlage mit 30° erhöhtem Oberkörper befinden.Nur das Notwendigste an pflegerischen Maßnahmenist zugelassen. Es dürfen keine Routinear<strong>bei</strong>ten amPatienten vorgenommen werden. Unter tieferSe<strong>die</strong>rung wird der Patient von Außenreizenabgeschirmt.damit ist <strong>die</strong> Instabilität der Rumpfmuskulatur/Kernmuskulatur gemeintKopftieflagerung7 Pschyrembel 257 Auflage 199424


8. QuellenangabenAbbildungen- Foto 1 – 14: <strong>LiN</strong> Modul 2; Therapiezentrum Burgau; Leitung H.Pickenbrock (11/2007)- Foto A – E: eigene Fotographien von der Intensivstation 3.A im KlinikumLudwigsburgLiteratur- Pschyrembel 257. Auflage; 1994 unter der Leitung von HelmutHildebrandt ISBN 3 – 933203 – 04 – X- <strong>LiN</strong> 7 (Lagerung in Neutralstellung) Seminar vom 28.07. – 29.07.07Seminarleitung S. Gries / S. Herrmann- <strong>LiN</strong> Skript, erar<strong>bei</strong>tete Folien- Skript „Gr<strong>und</strong>lagen von Lagerung in Neutralstellung“- Handzettel - das Wichtigste in Kürze für KollegInnen für Lagerung inNeutralstellung erstellt von M. Woltering <strong>und</strong> C. DieckmannInternetquellen- Botulinumtoxin-ambulanz.de vom 27.12.2007- www.BaWIG-essen.de vom 06.01.2008- www.lin-arge.de (Stand 2.12.07)-Fachzeitschriften- Hartnik A., „Halt <strong>und</strong> Beweglichkeit für neurologische Patienten“ aus DieSchwester Der Pfleger S 719 ff. Ausgabe 09/06- Keller I.R. & Wolpert H.; intensiv Fachzeitschrift für Intensivpflege <strong>und</strong>Anästhesie 14. Jahrgang 2006, Seite 230-233Gesprächverzeichnis- Wolpert, H. Trainer für Lagerung in Neutralstellung (10.01.2008)25

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