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Brummton im Hamburger Westen (V) - Anne-Krischok.de

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BÜRGERSCHAFTDER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 19/438919. Wahlperio<strong>de</strong> 27.10.09Schriftliche Kleine Anfrage<strong>de</strong>r Abgeordneten <strong>Anne</strong> <strong>Krischok</strong> (SPD) vom 20.10.09und Antwort <strong>de</strong>s SenatsBetr.:<strong>Brummton</strong> <strong>im</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Westen</strong> (V): Weitere Nachfragen nach <strong>de</strong>rnicht i<strong>de</strong>ntifizierbaren UrsprungsquelleDer <strong>Brummton</strong> lässt <strong>de</strong>n <strong>Hamburger</strong> <strong>Westen</strong> nicht los. Noch <strong>im</strong>mer mel<strong>de</strong>nsich Bürgerinnen und Bürger, welche diesen wahrnehmen. Der Umstand,dass die Quelle <strong>de</strong>r Lärmemissionen noch nicht bekannt gewor<strong>de</strong>n ist, sorgtin <strong>de</strong>n betroffenen Stadtteilen für Verärgerung und Besorgnis über potenziellegesundheitliche Auswirkungen.Daher frage ich <strong>de</strong>n Senat:Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf <strong>de</strong>r Grundlage von Auskünften <strong>de</strong>rHamburg Port Authority (HPA) wie folgt:1.) Gibt es <strong>im</strong> Wahlkreis 4, <strong>de</strong>r die Stadtteile Blankenese, Iserbrook, Lurup,Nienstedten, Osdorf, Rissen und Sülldorf umfasst, Entwässerungspumpen,welche je nach Pumpengröße Schallwellen <strong>im</strong> Infraschallbereicherzeugen könnten?Wenn ja, welche und wo?Die Lage und Beschaffenheit von Entwässerungspumpen wird nicht katastermäßigerfasst. Nach <strong>de</strong>n Erfahrungswerten <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> ist nicht davon auszugehen,dass von diesen Maschinen beziehungsweise Geräten regelmäßig schädlicheUmwelteinwirkungen durch Immissionen von tieffrequenten Geräuschen hervorgerufenwer<strong>de</strong>n.2.) In <strong>de</strong>r Drs. 19/4108 gibt <strong>de</strong>r Senat an, dass zur Beantwortung <strong>de</strong>r Frage,ob sich auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Führungsaka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr inBlankenese eine Radaranlage befin<strong>de</strong>t (welche theoretisch für die Erzeugung<strong>de</strong>s <strong>Brummton</strong>s verantwortlich sein könnte), das Bun<strong>de</strong>sministerium<strong>de</strong>r Verteidigung angefragt wor<strong>de</strong>n sei – jedoch bis zum25.09.2009 noch keine diesbezügliche Stellungnahme vorliegt.Ist diese Stellungnahme inzwischen eingetroffen?Wenn ja, mit welchem Inhalt?Wenn nein, wur<strong>de</strong> vonseiten <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong>n nachgefragt?Die Wehrbereichsverwaltung Nord als zuständige Aufsichtsbehör<strong>de</strong> hat nachträglichmitgeteilt, dass die Herkunft <strong>de</strong>s „ominösen <strong>Brummton</strong>s“ bezogen auf die Führungsaka<strong>de</strong>mie,<strong>de</strong>r <strong>im</strong> Betrieb einer Radaranlage auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> vermutet wird, ausgeschlossenwer<strong>de</strong>n kann, da keine Radaranlagen installiert sind.Auf <strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen Funkturm wer<strong>de</strong>n ausschließlich zivile Kommunikationsanlagenverschie<strong>de</strong>ner Telefonanbieter betrieben.


Drucksache 19/4389Bürgerschaft <strong>de</strong>r Freien und Hansestadt Hamburg – 19. Wahlperio<strong>de</strong>3.) Der Senat führt weiter in <strong>de</strong>r Drs. 19/4108 aus, dass Brummtöne, die vonHochspannungsfreilandleitungen ausgehen, durchaus von Menschenwahrgenommen wer<strong>de</strong>n können. Ein allgemeingültiger Bereich, innerhalb<strong>de</strong>ssen ein Brummen wahrnehmbar ist, kann nicht angegeben wer<strong>de</strong>n,da dies von einer Vielzahl von Parametern abhängt. Er betont dabei,dass eine solche Wahrnehmung nicht mit einer erheblichen Belästigung<strong>im</strong> <strong>im</strong>missionsschutzrechtlichen Sinne gleichzusetzen sei.St<strong>im</strong>mt <strong>de</strong>r Senat mit mir überein, dass eine solche Wahrnehmung bei<strong>de</strong>n betroffenen Bürgerinnen und Bürgern durchaus belästigend wahrgenommenwer<strong>de</strong>n könnte?Wenn ja, was hat dies für Folgen?Wenn nein, warum nicht?Ja. Im Übrigen siehe Drs. 19/3733, 19/3790, 19/3951 und 19/4108.4.) Welche messbaren Grenzwerte müssten nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s<strong>im</strong>missionsschutzgesetzvon <strong>de</strong>n Bürgerinnen und Bürger „hingenommen“ wer<strong>de</strong>n,bevor diese in Bezug auf das oben genannte Gesetz Maßnahmen vonseiten<strong>de</strong>r Politik und Verwaltung einfor<strong>de</strong>rn können? Bitte ausführen.Grenzwerte sind nicht messbar. Grenzwerte wer<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Rahmen von RechtsetzungsbeziehungsweiseZulassungsverfahren festgelegt. Im Übrigen ergeben sich die Rechte,<strong>de</strong>r von Immissionen betroffener Bürgerinnen und Bürger, aus <strong>de</strong>n einschlägigengesetzlichen und untergesetzlichen Vorschriften, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz sowie <strong>de</strong>r Technischen Anleitung Lärm.5.) In <strong>de</strong>r Drs. 19/4108 bestätigt <strong>de</strong>r Senat, dass bei Messungen <strong>im</strong> Jahre2009 das Vorhan<strong>de</strong>nsein eines <strong>Brummton</strong>s festgestellt wur<strong>de</strong>. Das Geräuschnahm mit Abstand zum Gebäu<strong>de</strong> ab und war in einer Entfernungvon 10 Metern nicht mehr feststellbar. Als Ursache wur<strong>de</strong> eine Pumpevermutet.a) Ist weiterhin nach <strong>de</strong>r Quelle geforscht wor<strong>de</strong>n?Die zuständigen Behör<strong>de</strong>n waren und sind weiterhin bereit, sachdienlichen Hinweisenzur Feststellung <strong>de</strong>r Ursachen von schädlichen Umwelteinwirkungen nachzugehen.Entsprechen<strong>de</strong> Hinweise hat es seit <strong>de</strong>n erwähnten Messungen nicht gegeben.Ja.b) Hat die Beschwer<strong>de</strong>führerin zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Messung <strong>de</strong>n tieffrequentenTon intensiv wahrgenommen?c) Ist die Beschwer<strong>de</strong>führerin mit <strong>de</strong>m Ergebnis zufrie<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Vorgangdamit für das Bezirksamt Altona abgeschlossen?Ja, <strong>de</strong>r Vorgang ist abgeschlossen. Die Messungen ergaben, dass <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r DIN45 680 keine erheblichen Belästigungen durch tieffrequente Geräusch<strong>im</strong>missionenvorlagen.6.) In <strong>de</strong>r Drs. 19/4108 gibt <strong>de</strong>r Senat an, dass eine Beschwer<strong>de</strong>führerinüber tieffrequente Brummgeräusche <strong>im</strong> Haus klagte, während Messungen<strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> ergaben, dass die Anhaltswerte <strong>de</strong>r DIN45 680 nicht überschritten wur<strong>de</strong>n. Es sei daher davon auszugehen,dass <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r DIN keine erheblichen Belästigungen durch tieffrequenteGeräusch<strong>im</strong>missionen vorlagen.a) Hat die Beschwer<strong>de</strong>führerin zu <strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r Messung <strong>de</strong>n tieffrequentenTon „intensiv“ wahrgenommen, o<strong>de</strong>r gibt es Zeiten, in<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Ton extremer wahrgenommen wur<strong>de</strong>?Ja, die Messungen wur<strong>de</strong>n vom Beschwer<strong>de</strong>führer durch Einschalten <strong>de</strong>s Messgerätsselbst ausgelöst. Im Übrigen siehe Antwort zu 7. a).2


Bürgerschaft <strong>de</strong>r Freien und Hansestadt Hamburg – 19. Wahlperio<strong>de</strong> Drucksache 19/4389b) Ist <strong>de</strong>r Vorgang damit für das Bezirksamt Altona abgeschlossen?Nein, die Beschwer<strong>de</strong> besteht fort.7.) Zu <strong>de</strong>n Senatsantworten in <strong>de</strong>r Drs. 19/4108 zur Frage 1.4:a) Zum Spiegelstrich I: Was sind „orientieren<strong>de</strong>“ Messungen? Fand dienächtliche Messung in 2001 statt, während <strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong>führereinen tieffrequenten Ton wahrgenommen hat?Orientieren<strong>de</strong> Messungen tieffrequenter Geräusch<strong>im</strong>missionen wer<strong>de</strong>n zum Beispielmit einem Echtzeit Terz-/Oktav-/FFT (Fast-Fourier-Transformation) Schallpegelmessermit <strong>de</strong>n Frequenzbewertungen A und C durchgeführt.Der tieffrequente Ton wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong>führerin permanent wahrgenommen.b) Zum Spiegelstrich II: In welchem (Tages-)Zeitraum wur<strong>de</strong>n Messungenangeboten und wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Beschwer<strong>de</strong>führern eine Messungzu einem Zeitpunkt angeboten, an <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r tieffrequente Tonwahrgenommen wur<strong>de</strong> („kurzfristige Messung“)?Es wur<strong>de</strong> angeboten, Messungen nach terminlicher Vereinbarung durchzuführen. Eserfolgte keine Rückmeldung.8.) Zu <strong>de</strong>n Senatsantworten in <strong>de</strong>r Drs. 19/4108 zur Frage 4.) (Wellenlänge):Liegen <strong>de</strong>m Senat Erkenntnisse über die Wellenlänge von tieffrequentenTönen vor?a) Wenn ja, wie weit können sich tieffrequente Töne ausbreiten? Wielassen sich tieffrequente Töne begrenzen?Die Wellenlänge λ ist wie folgt <strong>de</strong>finiert alsλ = c/fmitc = Ausbreitungsgeschwindigkeit <strong>de</strong>r Welle (343 m/s für Luft bei 20°C)f = FrequenzTieffrequente Geräusche <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r DIN 45680 liegen in einem Frequenzbereichvon 10 Hz bis 80 Hz. Das entspricht einer Wellenlänge von 4,3 m bis 34 m. Im Infraschallbereichunterhalb einer Frequenz von 10 Hz ist die Wellenlänge entsprechendlänger.Die Entfernung, über die sich eine Schallwelle nachweisbar ausbreitet, hängt unteran<strong>de</strong>rem von folgen<strong>de</strong>n Faktoren ab:• Schallleistung <strong>de</strong>r Schallquelle,• Eigenschaften <strong>de</strong>s Ausbreitungsmedium (insbeson<strong>de</strong>re akustische Impedanz),• Frequenz <strong>de</strong>r Schwingung,• Sensitivität <strong>de</strong>r Messeinrichtung (beziehungsweise <strong>de</strong>s/<strong>de</strong>r Wahrnehmen<strong>de</strong>n),• Immissionen von Umgebungsgeräuschen.Beispiele:• Donnergrollen bei Gewitter ist von Menschen über Entfernungen von mehrerenKilometern wahrnehmbar.• Ein fliegen<strong>de</strong>s Insekt dürfte in einer Entfernung von wenigen Metern nicht mehrwahrnehmbar sein.• Wale können über Hun<strong>de</strong>rte bis Tausen<strong>de</strong> Kilometer akustisch kommunizieren.• Die Infraschallanteil eines Überschallknalls eines Flugzeugs kann von einer Messstation<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe <strong>im</strong> Bayerischen3


Drucksache 19/4389Bürgerschaft <strong>de</strong>r Freien und Hansestadt Hamburg – 19. Wahlperio<strong>de</strong>Wald über Entfernungen von mehreren Tausend Kilometer sicher <strong>de</strong>tektiert wer<strong>de</strong>n.Zur Vermeidung von tieffrequenten Geräuschemissionen von Maschinen und Gerätensind Maßnahmen wie geräuscharme Konstruktionen, Kapselungen, Einhausungen,schwingungsgedämpfte Lagerungen von Maschinen und Geräten, Einbau von Schalldämpfernund ähnlich <strong>de</strong>nkbar. An Wohngebäu<strong>de</strong>n sind Maßnahmen zur Erhöhung<strong>de</strong>s Schalldämmmaßes <strong>de</strong>s Baukörpers wie <strong>de</strong>r Einbau von schallgedämmten Fensternund Verbesserungen <strong>de</strong>r Außenhülle <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s einschließlich <strong>de</strong>r Dachbereiche<strong>de</strong>nkbar. Eine Verringerung <strong>de</strong>r Geräusch<strong>im</strong>missionen auf <strong>de</strong>m Ausbreitungswegdurch Schallschutzwän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r -dämme ist aufgrund <strong>de</strong>r großen Wellenlänge in<strong>de</strong>r Regel schwer zu realisieren.b) N<strong>im</strong>mt die Intensität eines tieffrequenten Tons mit seiner Entfernungzum Emittenten zu?Die Intensität ist wie die Schallleistung eine entfernungsunabhängige Eigenschafteiner Schallquelle und <strong>de</strong>n Sinnen nicht direkt zugänglich. Die Wahrnehmbarkeit einesGeräusches ergibt sich aus <strong>de</strong>m resultieren<strong>de</strong>n Schalldruck. Dieser n<strong>im</strong>mt bei <strong>de</strong>rAusbreitung <strong>de</strong>r Welle in einem homogenen Medium bei freier Schallausbreitung kontinuierlichab. Aufgrund von Inhomogenitäten, beispielsweise aufgrund von Temperatur-und/o<strong>de</strong>r Geschwindigkeitsschichtungen (<strong>de</strong>r Atmosphäre) sowie durch aufSchallwellen reflektierend wirken<strong>de</strong> Objekte, können <strong>de</strong>nnoch lokale Min<strong>im</strong>a und Max<strong>im</strong>a<strong>de</strong>s Schalldrucks entstehen.9.) Zu <strong>de</strong>n Senatsantworten in <strong>de</strong>r Drs. 19/4108 zu <strong>de</strong>n Fragen 6.) und 8.):Aus welchen Grün<strong>de</strong>n sinda) die Saugbagger undNach Kenntnis <strong>de</strong>r HPA erzeugen Saugbagger nur die für Schiffe üblichen Frequenzen.b) <strong>de</strong>r Funkturm als Emittenten auszuschließen?Nach Kenntnis <strong>de</strong>r HPA erzeugen die von <strong>de</strong>m Radarturm auf Neßsand ausgehen<strong>de</strong>nRadarstrahlen keine hörbaren Resonanzen.10.) Zu <strong>de</strong>n Senatsantworten in <strong>de</strong>r Drs. 19/4108 zu <strong>de</strong>n Fragen 9.) und 11.):Siehe Antwort zu 2.a) Liegt die mit Frage 9.) <strong>de</strong>r Drs. 19/4108 erbetene Auskunft inzwischenvor?Wenn ja, wie lautet sie.b) Woher stammen die Angaben <strong>de</strong>s Senats (100 Hz und 23,5 dB) –sind es eigene Messungen o<strong>de</strong>r allgemeinverbindliche Werte?Die Hörschwelle für Geräusche innerhalb <strong>de</strong>s Terzbands bei 100 Hz von 23,5 dB ist in<strong>de</strong>r Tabelle 1 <strong>de</strong>r DIN 45680 „Messung und Bewertung tieffrequenter Geräusche in<strong>de</strong>r Nachbarschaft“ angegeben.b1) Auf welcher Grundlage basieren die Werte – ein Leitungsstrango<strong>de</strong>r mehrere, Durchmesser <strong>de</strong>r Leitung(en), Spannungsstärke(Durchleitung)?Die „Hörschwelle“ ist eine Eigenschaft <strong>de</strong>s menschlichen Wahrnehmungsapparatsund nicht von <strong>de</strong>r Art einer Geräuschquelle abhängig. Die Hörschwelle wur<strong>de</strong> durch<strong>de</strong>n zuständigen Normungsausschuss festgelegt und ist ein allgemein anerkannterWert.b2) Wie viele Leitungen liegen mit welcher Spannungsstärkenebeneinan<strong>de</strong>r auf jenen Hochspannungsfreileitungen, die <strong>de</strong>rSenat in seiner Antwort auf Frage 10.) in Drs. 19/4108 angegebenhat?4


Bürgerschaft <strong>de</strong>r Freien und Hansestadt Hamburg – 19. Wahlperio<strong>de</strong> Drucksache 19/4389b3) Ist die Spannung kontinuierlich hoch?Wenn nein,i. in welchen Zeiträumen ist die Spannung hoch (wie hoch),ii.in welchen Zeiträumen ist sie niedrig (wie niedrig)?iii. Zu welchen Zeitpunkten fin<strong>de</strong>n „Umstellungen“ statt?Die Hochspannungsfreileitungen <strong>im</strong> <strong>Westen</strong> Hamburgs laufen <strong>im</strong> Hauptverteilerwerkin Lurup zusammen. Auf sämtlichen Leitungen liegt eine Spannung von 110 kV mitjeweils drei Phasen an. Der Strom wird <strong>im</strong> einfachsten Fall durch ein Leiterseil proPhase geführt. Je<strong>de</strong>s Leiterseil hat einen Querschnitt von 257 mm 2 . Neben <strong>de</strong>n Leiterseilenwer<strong>de</strong>n zwei Erdseile auf <strong>de</strong>m Mast geführt, die insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>m Blitzschutzund <strong>de</strong>m Schutz von Telekommunikationsleitungen <strong>im</strong> Kurzschlussfall dienen.Die Spannung von 110 kV liegt, mit Ausnahme <strong>de</strong>r Zeiten, in <strong>de</strong>nen Wartungsarbeitendurchgeführt wer<strong>de</strong>n, kontinuierlich an.Aus We<strong>de</strong>l kommen vier Leitungen mit zwölf Leiterseilen. Die Leiterseile wer<strong>de</strong>n in2er-Bün<strong>de</strong>ln geführt, sodass hier 24 Leiterseile vorhan<strong>de</strong>n sind.Aus <strong>de</strong>m Nor<strong>de</strong>n kommen sechs Leitungen mit 18 Leiterseilen in 2er-Bün<strong>de</strong>ln entsprechend36 Leiterseilen.Aus Lokstedt wer<strong>de</strong>n zwei Leitungen mit sechs einzelnen Leiterseilen herangeführt.b4) Welche Auswirkungen <strong>de</strong>r Jahreszeiten (insbeson<strong>de</strong>re Frost,Hitze, Regen) auf die Spannungsstärke und Emissionen vonTönen sind <strong>de</strong>m Senat diesbezüglich bekannt?Die Witterung hat keinen Einfluss auf die Spannung <strong>de</strong>r Hochspannungsfreileitungen.Bei <strong>de</strong>n Geräuschemissionen sind drei Kategorien zu unterschei<strong>de</strong>n. Windgeräuscheentstehen durch mechanische Wechselwirkungen <strong>de</strong>r Luftströmung mit <strong>de</strong>n Leiterseilen.Hochfrequentes Knistern hat seine Ursache in pulsartigen Korona-Entladungenvon ionisierten Molekülen in <strong>de</strong>r Luft, die sich in <strong>de</strong>m elektrischen Feld um <strong>de</strong>n Leiterbewegen. Zur Verringerung <strong>de</strong>r Korona-Erscheinungen wer<strong>de</strong>n die Kabel in Bün<strong>de</strong>lnparalleler Leitungsseile geführt.Tieffrequente Geräusche wie das Brummen entstehen dadurch, dass Wassertropfendurch das elektrische Feld um <strong>de</strong>n Leiter periodisch <strong>de</strong>formiert wer<strong>de</strong>n. Dies führt zuEntladungen, bei <strong>de</strong>nen Ionen gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die Energie aus <strong>de</strong>m elektrischen Feldaufnehmen. Hierdurch wer<strong>de</strong>n kleine Volumenelemente <strong>de</strong>r Luft min<strong>im</strong>al erwärmt,sodass sie sich aus<strong>de</strong>hnen. Be<strong>im</strong> Abkühlen verringert sich das Volumen entsprechend.Da dies periodisch je Halbwelle <strong>de</strong>r Spannung abläuft, entsteht ein <strong>Brummton</strong><strong>de</strong>r doppelten Netzfrequenz von 100 Hz.Untersuchungen, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r ETH Zürich, haben gezeigt, dass die Emissionenbei einer Frequenz von 100 Hz insbeson<strong>de</strong>re während eines Regens signifikant zunehmen.Im Verlauf <strong>de</strong>r Trocknung <strong>de</strong>s Kabels gehen diese Emissionen wie<strong>de</strong>r zurück.b5) Wird zu dieser Frage in Hamburg geforscht?Wenn ja, wo und mit welchen Forschungsfragen?Wenn nein, warum nicht?Nein, aus fachlicher Sicht wird von <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> kein <strong>de</strong>rartiger Bedarfgesehen. Im Übrigen siehe Antwort zu 10. b4).5

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