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IFF-Info Nr. 27, 2004 - IFFOnzeit

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Von der Mädchenschule zum Nobelpreis?Die LeistungskurswahlDie Häufigkeitsverteilungen hinsichtlich der Leistungskurswahl weicht sowohl für Leistungskurs1 (χ 2 (2) = 9.25, p < .01) als auch für Leistungskurs 2 (χ 2 (2) = 7.59, p < .02)signifikant von der erwarteten Häufigkeitsverteilungab. Die Abweichungen ergeben sichaus der Wahl der Mädchen des koedukativenGymnasiums. Die Mädchen der koedukativenGruppen wählen relativ selten einen Leistungskursaus einem klassisch männlichen Feld(N Jun= 16; N MonoMäd= 16; N KoM äd=4 für LK1;N Jun= 8; N MonoMäd= 12; N KoMäd= 2 für LK2)und entsprechend häufiger einen Leistungskursaus einem nicht klassisch männlichenBereich (N Jun= 44; N MonoMäd= 42; N KoMäd=52für LK1; N Jun= 46; N MonoMäd= 54; N KoMäd= 54für LK2). Sie unterscheiden sich daher signifikantvon den anderen Schülerinnen (χ 2 (1) =8.23, p < .004 für LK1 und χ 2 Abb.3: Leistungskurswahl in Abhängigkeit von Mono- bzw. Koedukation(1) = 7.75,p < .005 für LK2), die mit den Jungen vergleichbarePräferenzen aufweisen. In Abbildung 3 sind die Häufigkeiten für die Kombinationder Leistungskurswahl wiedergegeben (siehe auch Tabelle 1). Die beiden Mädchengruppenunterscheiden sich statistisch hoch signifikant voneinander.Das LieblingsfachEs gibt keine statistisch bedeutsamen Unterschiede in Bezug auf das Lieblingsfachder Schüler/innen. Jeweils 12 Personen aus den drei Gruppen präferieren ein Fachaus einem klassisch männlichen Bereich. Die Mehrzahl aller Schüler und Schülerinnenpräferiert jedoch ein Fach aus einem nicht klassisch männlichen Bereich. Gleicht mandas Lieblingsfach inhaltlich mit der Leistungskurswahl ab, so zeigt sich, dass nur 19Jungen ihr Lieblingsfach als Leistungskurs gewählt haben (36.5%), im Gegensatz zu31 Mädchen der mono- (46.9%), und 23 Mädchen der koedukativen Schule (57.4%).33 Jungen haben nicht ihr Lieblingsfach als Leistungskurs gewählt (63.5%). Dies giltauch für 23 Mädchen der mono- (53.1%), und 26 Mädchen der koedukativen Schule(42.6%).ZwischenbilanzDie Befunde sind teilweise erwartungskonträr. Wenn wir Unterschiede aufgrund derProfilbildung monoedukativer Gymnasien erwartet hätten, dann nicht in die Richtung,dass Mädchen monoedukativer Schulen weitaus seltener als Mädchen koedukativerSchulen einen Beruf und ein Studium in einer klassisch männlichen Domäne anstreben.Erwartungskonsistent mit der Profilbildung von Mädchengymnasien fällt hingegendie Wahl der Leistungskursfächer aus. Es ist auffallend, wie deutlich die beiden Mädchengruppenhier voneinander abweichen: Die Mädchen der monoedukativen Schule zeigenein mit den Jungen der koedukativen Schule vergleichbares Präferenzverhalten.Dennoch finden wir keine Unterschiede hinsichtlich des Lieblingsfaches. Wie könnenwir dieses Datenmuster bewerten?Die Ergebnisse zur Studiums- und Berufswahl lassen keinesfalls den einfachenSchluss zu, dass Mädchen auf koedukativen Schulen freier ihre maskulinen Fähigkeitenentfalten können, weil dies durch die Leistungskurswahl nicht bestätigt werdenkann, jedoch wiederum durch ihre Interessen für den sportlichen Bereich. Gleicher-<strong>Info</strong> 21.Jg. <strong>Nr</strong>.<strong>27</strong>/<strong>2004</strong>87

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