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IFF-Info Nr. 27, 2004 - IFFOnzeit

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chen Räumen als Akteurinnen wesentlich an der Umsetzung und auch an der Veränderungder islamistischen Restrukturierung des öffentlichen Raumes beteiligt.Das ForschungsprojektDas von der VW-Stiftung für einen Zeitraum von zwei Jahren (01.10.03 - 01.10.05)geförderte Forschungsprojekt „Negotiating Development: Trans-local Gendered Spacesin Muslim Societies“ ist in den Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie/Sozialanthropologieder Fakultät für Soziologie an der Universität Bielefeld eingebettet. ImZentrum des Projektes stehen Prozesse der Aushandlung von Entwicklungskonzeptenund Visionen in drei Regionen, in denen Islamisierungsprozesse ganz unterschiedlicherAusformung ablaufen (Ostafrika, Südostasien und Westafrika). Dabei werden diesozialen Akteure und ihre Strategien, Vernetzungen und die entsprechende Konstitutionsozialer Räume untersucht. Die Analyse geht dabei nicht von gegebenen sozialenStrukturen aus, sondern von den Perspektiven der Akteure, ihren Handlungsrationalitätenund Strategien. Ziel ist es, die Konstruktionsprozesse lokaler Visionen von Entwicklungund deren Einbettung in von Frauenorganisationen aufgebaute translokaleNetzwerke zu untersuchen. Indem die komplexen Beziehungsgeflechte zwischen Regionenaufgezeigt werden, die häufig in vereinfachender Weise als getrennte kulturelleRäume behandelt werden, können gängige Dichotomien hinterfragt werden.Die FragestellungKonkret soll das Forschungsprojekt über folgende Fragen Aufschluss geben:• Wie werden Entwicklungskonzepte im Zusammenspiel der verschiedenen Akteure– staatlicher Institutionen, transnationaler Entwicklungsorganisationen und zivilgesellschaftlicherGruppen – lokal ausgehandelt?• Welche neuen Räume werden in der Aushandlung von Entwicklungskonzepten intranslokalen Netzwerken geschaffen und wie werden sie von Frauen genutzt?• Welche Rolle spielen Aushandlungsprozesse von Entwicklungskonzepten für dieIdentitätskonstruktionen unterschiedlicher Gruppen?Wie wird „Entwicklung“ gemacht?Die ForschungsmethodeUm diese Ziele zu erreichen, ist interkulturelle und interdisziplinäre Kooperation dieVoraussetzung. Methodologisch wird ein interpretatives, qualitatives Vorgehen angewandt.In drei Ländern, dem Sudan, Malaysia und Senegal, werden intensive empirischeFeldforschungen durchgeführt, um Frauenorganisationen und -gruppen zuidentifizieren und über teilnehmende Beobachtungen ihre Entwicklungsvorstellungen,ihre translokalen Vernetzungen und die Interaktionsprozesse mit anderen Akteuren,z.B. dem Staat, internationalen oder zivilgesellschaftlichen Organisationen, zu untersuchen.Qualitative Interviews mit relevanten Akteuren in den jeweiligen Arenen werdennach einem speziellen Design (theoretical sampling) durchgeführt. Außerdemwerden typische biographische Verläufe (trajectories) von Frauen nachgezeichnet, dieaktiv an der Aushandlung von Entwicklungsprozessen und Identitätskonstruktionenpartizipieren.Eine vergleichende Perspektive wird eingenommen um herauszuarbeiten, unter welchensozialen, ökonomischen und politischen Bedingungen Entwicklungskonzepte indem jeweiligen Kontext eine spezifische Bedeutung erlangen. Über die Kontextualisierungdes empirischen Materials und den Vergleich der einzelnen Fallstudien sollzu einem besseren Verständnis von Entwicklungsprozessen und Entwicklungskonzeptenbeigetragen werden. Dies ist insbesondere für Regionen von aktuellem Interesse,in denen der Islam als Vehikel für Partikularisierungen und Konfrontationen an Bedeutungzugenommen hat.ForscherinnenteamDr. Petra Dannecker(petra.dannecker@unibielefeld.de)Prof. Gudrun Lachenmann(gudrun.lachenmann@unibielefeld.de)Dr. Salma Nageeb(snageeb@yahoo.com)Dr. Nadine Sieveking(nadine.sieveking@unibielefeld.de)Anna Spiegel(anna.spiegel@unibielefeld.de)<strong>Info</strong> 21.Jg. <strong>Nr</strong>.<strong>27</strong>/<strong>2004</strong>71

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