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IFF-Info Nr. 27, 2004 - IFFOnzeit

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Monoedukative Hochschulangebote für Frauenvermutete Attraktivität deren Absolventinnenfür potentielle Arbeitgeberin einem engen Zusammenhangmit der inhaltlichen Ausgestaltunggebracht wird.4.2. Handlungsempfehlungen4.2.1. Ausweitung monoedukativerStudienangeboteDie beschriebenen positiven Erfahrungenund Erfolge mit bestehendenmonoedukativen Studienangebotenin Deutschland, aber auch dieErgebnisse aus den Interviews lassenden Schluss zu: MonoedukativeStudienangebote sind eine bildungspolitischgeeignete Maßnahme, umZugangsschwellen gegenübermännlich dominierten Studiengängenzu verringern oder abzubauen.Die Studienentscheidung jungerFrauen kann offensichtlich sehrwohl durch ein zielgruppenspezifischesund attraktives Angebot positivin Richtung technischer oderingenieurwissenschaftlicher Studiengängebeeinflusst werden. Damitsind monoedukative Studienangeboteein wichtiger bildungspolitischerBaustein, um das gesamtgesellschaftlicheZiel, den Abbau derUnterrepräsentanz von Frauen iningenieurwissenschaftlichen undtechnischen Studiengängen wie Berufsfeldern,zu erreichen. Eine Ausweitungdieser Studienangebote „indie Fläche“ kann nur empfohlenwerden. Hierzu sollten verstärkt Anstrengungenunternommen werden,monoedukative Studienangeboteauch in den Bundesländern einzurichten,in denen es bislang kein entsprechendesAngebot gibt. Zu prüfenwäre, inwieweit eine Ausweitungdieser Angebote im Zuge allgemeinerStudienreformmaßnahmenauch auf Universitäten möglich ist.4.2.2. Umsetzung und QualitätskriterienBei der Einrichtung neuer, aberauch der Weiterführung bestehender,monoedukativer Studienangebotesollten die in den Interviewsdeutlich gewordenen akzeptanzförderndeninhaltlichen KriterienBerücksichtigung finden. Dies giltauch für die sichtbar gewordenePräferenz einer organisatorischenUmsetzung als Parallelstudiengangzu einem koedukativen Studiengang.Empfehlenswert wäre die Erstellungund Umsetzung eines allgemeingültigen„Kriterienkatalogs“ alsqualitätssichernde Maßnahme, wieer bereits von der BLK (2002, S. 79)formuliert wurde.4.2.3. Finanzielle Ressourcenund FörderungDie Einrichtung monoedukativerStudienangebote kann nicht zum„Nulltarif“ erfolgen. Wie dargestellt,treffen monoedukative Hochschulangebotenicht selten auf hochschulinterneDurchsetzungsprobleme,insbesondere dann, wenn derenEinrichtung oder die Fortführungeines als Modellversuch eingerichtetenStudiengangs innerhalbder Hochschule oder entsprechenderFachbereiche mit Fragen derVerteilung/Bindung von Ressourceneinhergehen. Hier ist ein Umdenkenund ein unterstützendesHandeln dringend notwendig. FürHochschulen, die monoedukativeStudienangebote (auf Dauer) einrichten,müssten finanzielle Ressourcenbereitgestellt werden. Erforderlichist vor allem eine ausreichendeBetreuung der Studentinnenund eine intensive Öffentlichkeitsarbeit.Die Vergabe von Lehraufträgenan Dozentinnen bzw. die zusätzlicheEinrichtung mindestenseiner Professorinnenstelle sollte ermöglichtwerden.4.2.4. ÖffentlichkeitsarbeitDie <strong>Info</strong>rmationspolitik über monoedukativeStudienangebote ist sowohlauf lokaler, regionaler wieüberregionaler Ebene zu verstärken.Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit,zu denen hier in den Interviewseinige Vorschläge genannt wurden,müssen sich vor allem an die beidenZielgruppen der potentiellenNutzerinnen und der potentiellenArbeitgeber und Arbeitgeberinnenund nicht so stark wie bislang an die„Fachöffentlichkeit“ richten. Ohneeine entsprechende <strong>Info</strong>rmationspolitikund Öffentlichkeitsarbeitkann keine breitere gesellschaftlicheAkzeptanz für monoedukative Studienangebotehergestellt und kannauch keine ausreichende Anzahl zukünftigerStudentinnen gewonnenwerden.4.2.5. Forschungs- und HandlungsfelderDie Forschungslage über monoedukativeStudiengänge ist gut und dienoch zu erwartenden Ergebnisseder bislang noch nicht abgeschlossenenwissenschaftlichen Begleitforschungenan einzelnen Studienortenrunden dieses Bild hinreichend ab.Weitere Forschung und bildungspolitischeAktivitäten sollten sich daherauf folgende Felder richten:• Die Durchführung einer Studieüber Erfahrungen von Unternehmenmit Studentinnen (z.B. imPraktikum) und Absolventinnen (alsBerufseinsteigerinnen) monoedukativerHochschulangebote und umgekehrtdie Erfahrungen der Studentinnenund Absolventinnen mitund in Unternehmen (z.B. bei derPraktikums- oder Arbeitsplatzsuchebzw. im Praktikum und in der erstenArbeitsstelle).• Die Initiierung eines Programmszur Intensivierung derKommunikation und Vernetzungzwischen den jeweiligen Studien-<strong>Info</strong> 21.Jg. <strong>Nr</strong>.<strong>27</strong>/<strong>2004</strong>41

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