IFF-Info Nr. 27, 2004 - IFFOnzeit
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Anina Mischaubewertet wurde als ein „Exklusivangebot“nur für Frauen. FolgendeBegründungen wurden für dieseEinschätzung genannt:• Durch ein Parallelangebot wiein Wilhelmshaven bleibt die Optionzum Wechseln offen, egal ob undaus welchen Gründen diese genutztoder eben nicht genutzt wird. Beieinem Exklusivangebot muss man,sollte man feststellen, ein Frauenstudiengangist doch „nicht dasRichtige“, entweder eine andere Studienfachrichtungwählen oder imschlimmsten Fall sogar noch einmalneu mit einem anderen Studium beginnen.Bei einer nur auf einGrundstudium beschränkten Monoedukationist man gezwungen,dann koedukativ weiter zu studieren.Dies hätte den „Beigeschmack“,dass Frauen erst ein bisschenNachhilfe brauchen, bevor sie„normal“, d.h. koedukativ, studierenkönnen.• Die Konzeption als Parallelangebotermöglicht eine Vergleichbarkeitim Leistungsniveau, in den Ausbildungsinhaltenund damit auch inder Qualität der Ausbildung bzw.hinsichtlich der erworbenen fachlichenKompetenz, die für das eigeneSelbstbewusstsein, aber auch füreine Beurteilung durch spätere Arbeitgeberund Arbeitgeberinnen,von Bedeutung sein kann.• Ein Exklusivangebot wie inBremen eröffnet zwar die Chance,zusätzliche arbeitsmarktrelevanteKompetenzen zu erwerben. Eskann jedoch nach Ansicht der Teilnehmerinnendie eigene Unsicherheitund den Rechtfertigungsdruckgegenüber potentiellen Arbeitgebernhinsichtlich der „eigentlichen“fachlichen Qualifikation erhöhen.• Zusätzlich wurde von den „koedukativen“Studentinnen angeführt,dass ein Exklusivangebot demPostulat „Gleiche Bildungschancenfür alle“ entgegenstehen und „Männerbenachteiligen“ würde.Die Ergebnisse, die sich hinsichtlichder Bewertung unterschiedlicherModelle monoedukativer Studienangebotegezeigt haben, lassen daraufschließen, dass eine organisatorischeUmsetzung als Parallelstudiengangam erfolgversprechendstenist, zumindest was die Frage derAkzeptanz betrifft.4.1.3. Die Einschätzung derFremdakzeptanz bei potentiellenArbeitgebern und ArbeitgeberinnenEine entscheidende bildungs- undarbeitsmarktpolitische Frage ist:Führen monoedukative StudienangeboteStudentinnen oder Absolventinnenarbeitsmarktpolitischmöglicherweise in eine „Sackgasse“,da sie schlechtere Berufschancen alsAbsolventen und Absolventinnenkoedukativer Studiengänge haben,oder eröffnen sie ihnen zumindestdie gleichen oder sogar bessere Berufschancen?Die Einrichtung monoedukativerStudienangebote zurSteigerung der Frauenanteile in natur-und ingenieurwissenschaftlichenwie technischen Fächernmacht nur dann Sinn, wenn dieseFrauen anschließend auch vom Arbeitsmarktangenommen werden.Dabei ist zu beachten: Bei derEinschätzung der Fremdakzeptanzdurch potentielle Arbeitgeber undArbeitgeberinnen handelt es sichnicht um etwaige Erfahrungswerte,sondern bei den meisten der hier befragtenPersonen um „reine Vermutungen“,da sie weitgehend selbstnoch keine entsprechenden Kontaktemit dem Arbeitsmarkt hatten.Diese Einschätzungen müssen alsonicht unbedingt mit der Realitätübereinstimmen. Veränderungen inder Arbeitswelt führen auch zu Umdenkungsprozessenin Unternehmen,die jedoch die Wahrnehmungund das Vorhandensein „alter Vorurteile“und „bisheriger Handlungsweisen“nur sehr langsam aufbrechen.Im Ergebnis zeigte sich: DieMehrzahl der Schülerinnen und dieMehrzahl der „koedukativen“ Studentinnenschätzen die Akzeptanzder Absolventinnen monoedukativerStudiengänge auf dem Arbeitsmarktsehr skeptisch, zumindestproblematisch, wenn nicht sogar ablehnendein. Auch die „monoedukativen“Studentinnen waren sicheinig, dass die Akzeptanz potentiellerArbeitgeber und Arbeitgeberinnennicht von vorne herein besteht,sondern erst hergestellt werdenmuss, aber auch hergestellt werdenkann. In der Tendenz bewertetensie damit die Akzeptanz leichtbesser als die beiden anderen Zielgruppen.Folgende Begründungenwurden für diese Einschätzungenangeführt:• Die Befragten aller drei Zielgruppenrechnen mit Vorbehaltenoder Vorurteilen vor allem seitensder Arbeitgeber, die möglicherweisedie fachliche und die sozialeKompetenz der Absolventinnenbetreffen. Hinsichtlich der fachlichenKompetenzen werden Absolventinnenmonoedukativer Studiengängesicherlich mit dem Vorurteilkonfrontiert werden, dass sie in einem„Studiengang-light“ oder„Schonstudiengang“ studiert unddamit eine defizitäre Ausbildunghätten. Hinsichtlich der sozialenKompetenzen wird ihnen ggf. entgegengebrachtwerden, dass sie sichnicht gegen Männer durchsetzenkönnten, nicht in männerdominierteBetriebe integrieren ließen oder sogar„Angst vor Männer hätten“.• Vor allem die Schülerinnen und„koedukativen“ Studentinnen argumentierten,dass aus den genanntenGründen Arbeitgeber, sofern sieüberhaupt Frauen einstellten, wohllieber Absolventinnen koedukativer38
Monoedukative Hochschulangebote für FrauenStudiengänge nehmen würden, dasie dann wüssten, die haben dieselbeAusbildung wie Männer und habenauch gelernt, sich mit bzw. gegenMännern „durchzubeißen“. Die„monoedukativen“ Studentinnenhingegen vertraten die Meinung,dass die Absolventinnen monoedukativerStudiengänge zumindest derzeitnoch einem höheren Erklärungsbedarfoder Rechtfertigungsdrucküber ihre fachlichen und sozialenKompetenzen ausgesetzt seien.Unter der Voraussetzung, dasseine entsprechende Informationspolitikstattfindet und Kontakte undKooperationen zwischen den Studiengängenund Firmen aufgebautund verstärkt werden, war jedochdie Mehrzahl der Studentinnen derMeinung, dass Absolventinnen monoedukativerHochschulangebotezumindest perspektivisch die gleichen,vielleicht sogar eher bessereChancen auf dem Arbeitsmarkt habenwürden als Absolventinnen auskoedukativen Studiengängen.Die geäußerten Einschätzungen derFremdakzeptanz bei potentiellenArbeitgebern (und Arbeitgeberinnen)lassen darauf schließen, dasshier nach wie vor die größten Problemegesehen bzw. vermutet werden.Dies sind Probleme, die vor allemVorurteile und Vorbehalte betreffen,mit dem Bildungsangebotselbst aber nur wenig zu tun haben.Sie verweisen in erster Linie auf dieNotwendigkeit, bildungspolitischeEntscheidungen eng mit flankierendenMaßnahmen auf dem Arbeitsmarktzu verknüpfen, um ihren Erfolgnicht zu gefährden. Darüberhinaus heben sie besonders deutlichhervor, dass Akzeptanz nichts „Naturgegebenes“ist, sondern immererst hergestellt werden muss. Dieser„Herstellungsprozess“ erst wirdes ermöglichen, nicht nur vermuteteoder tatsächlich vorhandene Vorbehalteund Vorurteile potentiellerArbeitgeber und Arbeitgeberinnenabzubauen, sondern in der Folgeauch offensichtlich noch vorhandeneScheren in den Köpfen potentiellerNutzerinnen oder andererGruppen zu überwinden.4.1.4. AkzeptanzförderndeKriterien und MaßnahmenDie bildungs- und arbeitsmarktpolitischenFragen, die hinter derFrage nach möglichen Kriterienoder Maßnahmen zur Förderungder Akzeptanz monoedukativer Studienangeboteund deren Studentinnenbzw. Absolventinnen stehen,betreffen einerseits die Frage der„Qualitätskriterien“ der Studiengängeselbst und andererseits die Fragenach unterstützenden Maßnahmenim Prozess der Herstellung von Akzeptanz.Dabei ist zu beachten: Der Fokusdes Gutachtens liegt auf derFrage der Akzeptanz monoedukativerStudienangebote bei jungenFrauen. Daher wurde die Frage nachmöglichen akzeptanzförderndenKriterien oder Maßnahmen auch inerster Linie mit Blick auf die Attraktivitätdieser Bildungsangebote fürpotentielle Nutzerinnen gestellt.Darüber hinaus wurde die Frage aufden Arbeitsmarkt erweitert, da einefehlende Akzeptanz bei potentiellenArbeitgebern unmittelbar das„Wahlverhalten“ potentieller Nutzerinnenbeeinflussen kann. D.h. bildungspolitischrichtige und wichtigeStudienangebote werden auchnur dann von potentiellen Nutzerinnenangenommen werden, wenndiese davon überzeugt sein können,damit auch eine gute Arbeitsmarktperspektivezu erhalten.Da von den Zielgruppen selbstdie Akzeptanz auf dem Arbeitsmarktproblematisiert wurde, ist esnur folgerichtig, ihre Vorstellung zurErhöhung der Akzeptanz bei potentiellenArbeitgebern und Arbeitgeberinnenin die Betrachtung zu integrieren.Der eigentlich notwendige,ergänzende Blick von Seiten derArbeitgeber und Arbeitgeberinnenwar nicht Gegenstand dieses Gutachtens,soll an dieser Stelle aber alsForschungsdesiderat hervorgehobenwerden. Dies gilt auch für Kriterienoder Maßnahmen für (dieHerstellung) eine(r) hochschulinterne(n)Akzeptanz.Im Ergebnis zeigte sich: Von allenim Rahmen des Gutachtens interviewtenZielgruppen konnten erwartungsgemäßdie Studentinnender Frauenstudiengänge am konkretestenund am umfassendsten Kriterienund Maßnahmen benennen,die ihrer Ansicht nach die Akzeptanzmonoedukativer Hochschulangebotefördern (würden). Auch dieSchülerinnen und die „koedukativen“Studentinnen griffen dieseFrage auf, blieben in ihren Ausführungenaber relativ allgemein. FolgendeKriterien und Maßnahmenwurden übereinstimmend genannt:• Um das Vorurteil, Frauenstudiengängewären „Schonprogramme“oder „Studiengänge-light“ zuentkräftigen und die Attraktivitätmonoedukativer Studiengänge fürpotentielle Nutzerinnen und derenAbsolventinnen für potentielle Arbeitgeberund Arbeitgeberinnen zuerhöhen, sollten, so die einheitlicheMeinung in allen Zielgruppen, diesezumindest das gleiche Niveau unddie gleichen fachlichen Ausbildungsinhaltehaben, wie vergleichbarekoedukative Studiengänge. Damitwird indirekt noch einmal diePräferenz eines Parallelstudiengangshervorgehoben, denn nur in dieserorganisatorischen Konzeption kanneine Vergleichbarkeit des Ausbildungsniveausund der Ausbildungsinhaltegewährleistet werden.• Dies bedeutet keineswegs, dassdie jeweiligen Ausbildungsinhalteunverändert bleiben sollten. DieInfo 21.Jg. Nr.27/200439
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Anina Mischaubewertet wurde als ein „Exklusivangebot“nur für Frauen. FolgendeBegründungen wurden für dieseEinschätzung genannt:• Durch ein Parallelangebot wiein Wilhelmshaven bleibt die Optionzum Wechseln offen, egal ob undaus welchen Gründen diese genutztoder eben nicht genutzt wird. Beieinem Exklusivangebot muss man,sollte man feststellen, ein Frauenstudiengangist doch „nicht dasRichtige“, entweder eine andere Studienfachrichtungwählen oder imschlimmsten Fall sogar noch einmalneu mit einem anderen Studium beginnen.Bei einer nur auf einGrundstudium beschränkten Monoedukationist man gezwungen,dann koedukativ weiter zu studieren.Dies hätte den „Beigeschmack“,dass Frauen erst ein bisschenNachhilfe brauchen, bevor sie„normal“, d.h. koedukativ, studierenkönnen.• Die Konzeption als Parallelangebotermöglicht eine Vergleichbarkeitim Leistungsniveau, in den Ausbildungsinhaltenund damit auch inder Qualität der Ausbildung bzw.hinsichtlich der erworbenen fachlichenKompetenz, die für das eigeneSelbstbewusstsein, aber auch füreine Beurteilung durch spätere Arbeitgeberund Arbeitgeberinnen,von Bedeutung sein kann.• Ein Exklusivangebot wie inBremen eröffnet zwar die Chance,zusätzliche arbeitsmarktrelevanteKompetenzen zu erwerben. Eskann jedoch nach Ansicht der Teilnehmerinnendie eigene Unsicherheitund den Rechtfertigungsdruckgegenüber potentiellen Arbeitgebernhinsichtlich der „eigentlichen“fachlichen Qualifikation erhöhen.• Zusätzlich wurde von den „koedukativen“Studentinnen angeführt,dass ein Exklusivangebot demPostulat „Gleiche Bildungschancenfür alle“ entgegenstehen und „Männerbenachteiligen“ würde.Die Ergebnisse, die sich hinsichtlichder Bewertung unterschiedlicherModelle monoedukativer Studienangebotegezeigt haben, lassen daraufschließen, dass eine organisatorischeUmsetzung als Parallelstudiengangam erfolgversprechendstenist, zumindest was die Frage derAkzeptanz betrifft.4.1.3. Die Einschätzung derFremdakzeptanz bei potentiellenArbeitgebern und ArbeitgeberinnenEine entscheidende bildungs- undarbeitsmarktpolitische Frage ist:Führen monoedukative StudienangeboteStudentinnen oder Absolventinnenarbeitsmarktpolitischmöglicherweise in eine „Sackgasse“,da sie schlechtere Berufschancen alsAbsolventen und Absolventinnenkoedukativer Studiengänge haben,oder eröffnen sie ihnen zumindestdie gleichen oder sogar bessere Berufschancen?Die Einrichtung monoedukativerStudienangebote zurSteigerung der Frauenanteile in natur-und ingenieurwissenschaftlichenwie technischen Fächernmacht nur dann Sinn, wenn dieseFrauen anschließend auch vom Arbeitsmarktangenommen werden.Dabei ist zu beachten: Bei derEinschätzung der Fremdakzeptanzdurch potentielle Arbeitgeber undArbeitgeberinnen handelt es sichnicht um etwaige Erfahrungswerte,sondern bei den meisten der hier befragtenPersonen um „reine Vermutungen“,da sie weitgehend selbstnoch keine entsprechenden Kontaktemit dem Arbeitsmarkt hatten.Diese Einschätzungen müssen alsonicht unbedingt mit der Realitätübereinstimmen. Veränderungen inder Arbeitswelt führen auch zu Umdenkungsprozessenin Unternehmen,die jedoch die Wahrnehmungund das Vorhandensein „alter Vorurteile“und „bisheriger Handlungsweisen“nur sehr langsam aufbrechen.Im Ergebnis zeigte sich: DieMehrzahl der Schülerinnen und dieMehrzahl der „koedukativen“ Studentinnenschätzen die Akzeptanzder Absolventinnen monoedukativerStudiengänge auf dem Arbeitsmarktsehr skeptisch, zumindestproblematisch, wenn nicht sogar ablehnendein. Auch die „monoedukativen“Studentinnen waren sicheinig, dass die Akzeptanz potentiellerArbeitgeber und Arbeitgeberinnennicht von vorne herein besteht,sondern erst hergestellt werdenmuss, aber auch hergestellt werdenkann. In der Tendenz bewertetensie damit die Akzeptanz leichtbesser als die beiden anderen Zielgruppen.Folgende Begründungenwurden für diese Einschätzungenangeführt:• Die Befragten aller drei Zielgruppenrechnen mit Vorbehaltenoder Vorurteilen vor allem seitensder Arbeitgeber, die möglicherweisedie fachliche und die sozialeKompetenz der Absolventinnenbetreffen. Hinsichtlich der fachlichenKompetenzen werden Absolventinnenmonoedukativer Studiengängesicherlich mit dem Vorurteilkonfrontiert werden, dass sie in einem„Studiengang-light“ oder„Schonstudiengang“ studiert unddamit eine defizitäre Ausbildunghätten. Hinsichtlich der sozialenKompetenzen wird ihnen ggf. entgegengebrachtwerden, dass sie sichnicht gegen Männer durchsetzenkönnten, nicht in männerdominierteBetriebe integrieren ließen oder sogar„Angst vor Männer hätten“.• Vor allem die Schülerinnen und„koedukativen“ Studentinnen argumentierten,dass aus den genanntenGründen Arbeitgeber, sofern sieüberhaupt Frauen einstellten, wohllieber Absolventinnen koedukativer38