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IFF-Info Nr. 27, 2004 - IFFOnzeit

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Monoedukative Hochschulangebote für FrauenAkzeptanz notwendige Öffentlichkeitsarbeit.Als wesentliche akzeptanzförderndeAspekte bei den organisatorischen Rahmenbedingungenwurden folgendePunkte genannt:• Für potentielle Nutzerinnenkann ein monoedukativer Studiengangnach Ansicht der hier befragtenStudentinnen attraktiv sein, weiler im Gegensatz zum sonstigenHochschulbetrieb ein Studium inkleineren Gruppen anbietet. Diesermöglicht nicht nur eine intensiverefachliche Ausbildung und Betreuung,sondern auch einen stärkerenZusammenhalt zwischen den Studentinnenund ein offenes und kooperativesLernklima.• Eine starke Präsenz von Frauenim Lehrkörper steigert nach Meinungeiniger Studentinnen ebenfallsdie Attraktivität monoedukativerStudienangebote für potentielleNutzerinnen. Weibliche Vorbilderund Identifikationsmodelle sind fürden eigenen Berufsweg für Schülerinnenund Studentinnen nicht nurwichtig, sie werden auch zunehmend„eingefordert“, d.h. Frauenwünschen sich zunehmend, auchvon Frauen unterrichtet zu werden.• Frauenstudiengänge sollten, sodie Mehrzahl der Studentinnen, indie jeweiligen technischen oder ingenieurwissenschaftlichenFachbereichintegriert sein und nicht etwaisoliert werden oder sich sogarselbst isolieren. Das Angebot oderdie Förderung gemeinsamer Veranstaltungen,Projekte oder fachlicherWettbewerbe mit Studierenden ausdemselben oder einem fachlich ähnlichenkoedukativen Studiengangwürde auch die Attraktivität steigernund vorhandene Vorurteile, monoedukativeStudentinnen hätten nichtgelernt mit Männern umzugehenoder könnten sich nicht durchsetzen,entkräftigen.Als wesentliche akzeptanzförderndeAspekte bei der inhaltlichen Ausgestaltungwurden folgende Punktehervorgehoben:• Monoedukativer Studiengängesollten, so die einheitliche Meinung,das gleiche Niveau und die gleichenfachlichen Ausbildungsinhalte haben,wie vergleichbare koedukativeStudiengänge.• Die deutliche Mehrheit der Studentinnenbegrüßte Studienreformmaßnahmenwie eine noch stärkerePraxisorientierung und eine stärkereinternationale Ausrichtung technischerund ingenieurwissenschaftlicherStudiengänge, wollte diese jedochauch in koedukativen Studiengängenintegrieren.• Darüber hinaus begrüßte etwadie Hälfte der Studentinnen, dassZusatzangebote in das Curriculumintegriert werden, um besondersFrauen zu fördern bzw. ihre Potentialezu stärken.Zur Öffentlichkeitsarbeit als zentraleAufgabe zur Herstellung von Akzeptanzwurde angemerkt, dass dieStudentinnen aus eigenen Erfahrungenwissen, wie wichtig und notwendigeine gute <strong>Info</strong>rmationspolitikund eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeitist, um Vorbehalteund Vorurteile gegenüber monoedukativenStudienangeboten, derenStudentinnen und deren Absolventinnenabzubauen und damiteine breitere gesellschaftliche Akzeptanzherzustellen. Notwendig seihierbei eine Zielgruppenspezifische<strong>Info</strong>rmationspolitik für potentielleNutzerinnen und potentielle Arbeitgeberund Arbeitgeberinnen.3.2.3. Einstellungen und Akzeptanzbei Studentinnenkoedukativer StudiengängeDie Auswertung der im Rahmendieses Gutachtens durchgeführten9 Interviews mit Studentinnen ausdenselben oder den monoedukativenStudienangeboten vergleichbarenkoedukativen Studiengängen ander Fachhochschule Wilhelmshavenund der Hochschule Bremenzeigt hinsichtlich der Frage nach derAkzeptanz monoedukativer Studiengänge/-elementezusammenfassendfolgende Ergebnisse:• Die Mehrzahl der hier befragtenkoedukativen Studentinnen hatsich bewusst gegen den an ihrerHochschule existierenden monoedukativenStudiengang entschiedenund lehnte monoedukative Studienangebotezumindest für sich selbstkategorisch ab. Die ablehnende Haltunghat dabei nichts mit etwaigenInhalten dieser Studienangeboteoder mit deren Konzeption zu tun,sondern äußert sich als generelleAblehnung einer Geschlechtertrennungin der Hochschulausbildung.Häufig wurde zur Begründung dashinreichend bekannte Argumentvorgebracht, dass man im Berufslebenja auch mit Männern zusammensei und deshalb ein Studiumnur unter Frauen realitätsfremd wäre.Sie begründeten ihre Ablehnungauch mit den Argumenten, es würdemehr Spaß machen, gemeinsammit Männern zu studieren, Männerwären im Umgang unkomplizierterund hilfsbereiter, während Frauenunter sich sehr problematisch und„zickig“ wären. Darüber hinauszeigte sich, wie bereits bei einigenSchülerinnen, dass sich auch die koedukativenStudentinnen deutlichvon Nutzerinnen monoedukativerAngebote abgrenzten, da sie dieseStudiengänge nicht „nötig hätten“und diese Angebote ihrer Ansichtnach nur für jene Frauen eingerichtetwürden, die unsicher seien odersich das Studium mit Männern gemeinsamnicht zutrauten. Eine Ausnahmebildeten drei in Wilhelmshavenbefragte „Wechslerinnen“, dieihr Studium im Frauenstudiengangbegonnen und dann, da die Monoedukationinzwischen nur noch auf<strong>Info</strong> 21.Jg. <strong>Nr</strong>.<strong>27</strong>/<strong>2004</strong>35

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