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IFF-Info Nr. 27, 2004 - IFFOnzeit

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Monoedukative Hochschulangebote für FrauenEinstellungen aufzudecken, die dieAkzeptanz monoedukativer Studiengänge/-elementein technischenoder ingenieurwissenschaftlichenStudienfächern bei jungen Frauenbeeinflussen. In diesem Zusammenhangsollte mit den Interviewteilnehmerinnenauch diskutiertwerden, wie sie die Akzeptanz bestimmterPersonengruppen (z.B.Arbeitgeber, Schülerinnen) einschätzen,welche Erwartungen und„Kriterien“ sie an monoedukativeStudiengänge/-elemente knüpfenund, sofern es sich um Studentinnenaus bereits bestehenden monoedukativenStudiengängen handelt,welche Erfahrungen sie damit gemachthaben.Die Interviews dauerten zwischen45 und 90 Minuten, sie wurdenauf Tonband aufgenommenund anschließend nach den einfachstenTranskriptionsregeln verschriftet.Zur Auswertung der Interviewswurde ein exploratives, inhaltsanalytischesVerfahren angewendet. Diefür qualitative Studien durchaus respektableAnzahl von 34 Interviewsgewährleistet hierzu ein ausreichendesMaterial für fundierte wissenschaftlicheAuswertungen. Für dieInterpretation der Interviews ist anzumerken:Die durchgeführten Interviewsund damit die folgendenErgebnisse erheben keineswegs denAnspruch auf Repräsentativität. Siesind vielmehr als „Momentaufnahme“zu verstehen. Als solche gebensie jedoch ausreichend Anregungenund Antworten zur Frage (der Herstellung)einer Akzeptanz monoedukativerHochschulangebote beijungen Frauen. Sie verweisen darüberhinaus auf „akzeptanzfördernde“und „akzeptanzhemmende“Faktoren, die für weitere bildungspolitischeÜberlegungen relevantsind bzw. sein können.3.2.1. Einstellungen und Akzeptanzbei SchülerinnenDie Auswertung der im Rahmendieses Gutachtens durchgeführten15 Schülerinneninterviews zeigt hinsichtlichder Frage nach der Akzeptanzmonoedukativer Studiengänge/-elementedurch junge Frauenzusammenfassend folgende Ergebnisse:• Obwohl die Mehrheit der Schülerinnenzum Zeitpunkt des Interviewsnoch nie etwas von der Existenzvon Frauenstudiengängen gehörthatte, fiel ihre erste spontaneReaktion überwiegend positiv aus.Nur eine einzige Schülerin lehntemonoedukative Hochschulangebote,in welcher Form auch immer,völlig ab.• In den ersten spontanen Äußerungenzu monoedukativen Studiengängen/-elementenzeigte sich,dass die Konzeption eines Parallelstudiengangeswie in Wilhelmshavendeutlich stärker positiv bewertetwird als ein „Exklusivangebot“wie in Bremen oder eine Konzeption,die die Monoedukation nur aufdas Grundstudium beschränkt, wiez.B. bei dem Studiengang Technologiemanagementund -marketing inKiel.• Die Frage nach der Eigenakzeptanzvon monoedukativen Studiengängen/-elementenmachte deutlich,dass sich zwei Drittel der Schülerinnenzumindest vorstellen können,einen Frauenstudiengang zubesuchen. Hierunter waren gleichermaßenausgesprochene „Befürworterinnen“(teil-) monoedukativerHochschulangeboten wie Schülerinnen,die ein Studium in einem Frauenstudiengangvon der Konzeptiondes Studiengangs oder vom jeweiligenStudienfach abhängig machenwürden.• Die Frage, ob sich die Schülerinnenvorstellen könnten, dass sichgenügend Schülerinnen für monoedukativeHochschulangebote interessierenund dadurch vielleicht auchmehr Schülerinnen naturwissenschaftlich-technischeFächer studierenwürden, wurde von der Mehrzahlder Interviewpartnerinnen eindeutigpositiv beantwortet.• Die Fremdakzeptanz hinsichtlichpotentieller Arbeitgeber undArbeitgeberinnen wurde in derMehrheit sehr skeptisch und problematisch,wenn nicht sogar ablehnendeingeschätzt. Lediglich zweiSchülerinnen sahen keine Problemebei der Akzeptanz der Absolventinnenmonoedukativer Studiengänge/-elemente auf dem Arbeitsmarkt,wenn die Qualität der Ausbildunggut wäre. Alle anderen Schülerinnenrechneten mit Vorbehalten oderVorurteilen, die zumindest Arbeitgeberhaben werden. Vorbehalte,die vor allem die fachliche und diesoziale Kompetenz der Absolventinnenbetreffen. Die Akzeptanzvon Arbeitgeberinnen hingegenwurde positiver bewertet. Da jedochin der Realität im naturwissenschaftlich-technischenoder ingenieurwissenschaftlichenBereich Arbeitgeberinneneine Minderheit darstellen,fällt die bei ihnen vermutete besserAkzeptanz kaum ins Gewicht.• Auf die Frage, ob sie eine Ideeoder Vorstellung davon haben, wasman tun könnte, um die Akzeptanzzu erhöhen bzw. Vorurteile abzubauen,nannten die Schülerinnenvor allem zwei Aspekte:1. Die Ausbildungsinhalte müssenauf jeden Fall denen der koedukativenStudiengänge entsprechenund die Qualität der Ausbildungmuss „gleich gut“ oder„mindestens so gut“ sein.2. Es muss mehr <strong>Info</strong>rmationenüber diese Angebote geben undvor allem müssen die Arbeitgeberdarüber informiert werden,dass die Frauen genauso gut ausgebildetsind oder vielleicht so-<strong>Info</strong> 21.Jg. <strong>Nr</strong>.<strong>27</strong>/<strong>2004</strong>33

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