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IFF-Info Nr. 27, 2004 - IFFOnzeit

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Monoedukative Hochschulangebote für Frauenchen Berufsfeldern, tätig undnehmen dort auch weitaus häufigerFührungspositionen ein.2.2. Erfahrungen mit monoedukativenHochschulangebotenin DeutschlandZur Zeit der Erstellung des Gutachtensgab es in Deutschland sechs(teil-)monoedukative Hochschulangebote,die alle an Fachhochschulenangesiedelt sind (vgl. z.B. BMBF1999, Kompetenzzentrum 2002).Der erste Frauenstudiengang startetezum Wintersemester 1997/98 inWilhelmshaven, der „jüngste“ imSommersemester 2002 in Furtwangen,d.h. monoedukative Studienangeboteexistieren in Deutschlanderst seit fünf Jahren. Erste Erfahrungswertekönnen zwar einenEindruck vermitteln, eine (abschließende)Bewertung über den „Erfolg“dieser Studienangebote wärejedoch zum gegenwärtigen Zeitpunktverfrüht, zumal die für diemeisten Studienangebote initiiertenwissenschaftlichen Begleitforschungennoch nicht abgeschlossen sind.Aus den derzeit zur Verfügungstehenden Erfahrungsberichtenoder Evaluationsergebnissen (vgl.z.B. Knapp/Gransee 2002, Komoß2001 und 2002) lassen sich folgendeTendenzen nachzeichnen:• Die Mehrzahl der geplantenmonoedukativen Studienangebotekonnte aufgrund der vorhandenenNachfrage potentieller Studentinnenauch tatsächlich eingerichtetwerden.• Frauenstudiengänge erweisensich als bildungspolitisch geeigneteMaßnahme, um Zugangsschwellengegenüber männlich dominiertenStudiengängen – die darüber hinausmit einem nach wie vor männlichkonnotierten Technikimage behaftetsind – zu verringern oder abzubauen.• Erfahrungen der Frauenstudiengängemachen deutlich, dass dieStudienentscheidung junger Frauenoffensichtlich sehr wohl durch einzielgruppenspezifisches und attraktivesAngebot positiv in Richtungtechnischer oder ingenieurwissenschaftlicherStudiengänge beeinflusstwerden kann. Vorliegende Erkenntnissezur Motivation der Studentinnen,ein monoedukatives Studienangebotzu wählen, zeigen, dassdie inhaltliche Konzeption und Gestaltungder jeweiligen Studiengängezumeist einen ebenso großenEinfluss auf ihre Studienfachwahlhatten, wie die Tatsache der Monoedukation.• Die Einführung monoedukativerStudienangebote führte an allenHochschulen zu einem deutlichenAnstieg der Frauenanteile inden entsprechenden Fach- bzw. Studienbereichen.Auch die „Verbleibquoten“entwickeln sich überwiegendpositiv.• Erfahrungsberichte von Studentinnenaus den Frauenstudiengängenbelegen in der Mehrzahl einepositive Bewertung des geschlechtshomogenenLern- und Erfahrungsraums.Neben diesen positiven Erfahrungenund offensichtlichen Erfolgender Frauenstudiengänge gibt es auchnegative Erfahrungen, die jedoch inder Regel nicht verallgemeinerbarsind, sondern mit spezifischen Gegebenheitenan den jeweiligenHochschulorten zusammenhängen.Auf einen in diesem Zusammenhangsehr wichtigen und dabei dochverallgemeinerbaren Problempunktsei jedoch hingewiesen: MonoedukativeHochschulangebote treffennicht selten auf hochschulinterneDurchsetzungsprobleme, insbesonderedann, wenn deren Einrichtungoder die Fortführung eines als Modellversucheingerichteten Studiengangsinnerhalb der Hochschuleoder der entsprechenden Fachbereichemit Fragen der Ressourcenverteilungoder -bindung einhergehen.Hier ist ein Umdenken und ein unterstützendesHandeln dringendnotwendig, damit monoedukativeStudienangebote trotz ihrer nachweisbarenErfolge nicht deshalb zuscheitern drohen, weil die Finanzierungssystemefür Hochschulenderzeit keine explizite Honorierungdieser Reformansätze ermöglichen.3. Zur Frage der Akzeptanzmonoedukativer Hochschulangebote3.1. Ergebnisse bisherigerAkzeptanzstudienDie bislang „größte“ Akzeptanzstudiezu monoedukativen Hochschulangebotenwurde 1997-1999von Anina Mischau und AngelikaGlöckner-Rist im Auftrag des Ministeriumsfür Schule, Weiterbildung,Wissenschaft und Forschungdes Landes Nordrhein-Westfalendurchgeführt. Ziel dieser Studie wares, möglichst umfassend und detailliertBegründungen für Haltungenund Einstellungen aufzudecken, diein unmittelbar betroffenen gesellschaftlichenBereichen die Akzeptanzmonoedukativer Reformprojektefür Frauen in der Hochschulausbildungbeeinflussen würden.Hierzu wurden insgesamt 10 strukturierteGruppendiskussionen mit68 Vertretern und Vertreterinnenaus den Fokusbereichen Hochschule,Arbeitsmarkt und Schule durchgeführt.In dieser Studie konnte u.a. folgendesverdeutlicht werden (vgl.Glöckner-Rist/Mischau 2000):Wird die Einrichtung monoedukativerStudienangebote mit Studienreformmaßnahmenverknüpft, fördertdies die Akzeptanz monoedukativerHochschulangebote bei potentiellenNutzerinnen, aber auch<strong>Info</strong> 21.Jg. <strong>Nr</strong>.<strong>27</strong>/<strong>2004</strong>31

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