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IFF-Info Nr. 27, 2004 - IFFOnzeit

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Anina MischauAnina MischauMonoedukative Hochschulangebote für Frauen intechnischen und ingenieurwissenschaftlichenFächernErwartungen – Erfahrungen – Akzeptanz – PerspektivenIm Juni 2002 wurde die Autorin vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit der Erstellung einesGutachtens zur „Akzeptanz monoedukativer Studiengänge/-elemente bei jungen Frauen – Bestandsaufnahme undexemplarische Befragung“ beauftragt. Neben der Auswertung vorhandener Akzeptanzstudien sollten auch bisherigeErfahrungen mit in Deutschland existierenden monoedukativen Hochschulangeboten zusammengefasst werden. BeideAspekte galt es, in den allgemeinen bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Diskurs über Möglichkeiten und Chancenzur Steigerung des Frauenanteils in den Ingenieur- und Naturwissenschaften einzubetten. Der Schwerpunkt des Gutachtenslag jedoch in der Durchführung und Auswertung 34 qualitativer Interviews mit Schülerinnen und Studentinnen,die exemplarisch an zwei Hochschulorten durchgeführt wurden, an denen monoedukative Studiengänge angeboten werden.Das Gutachten nimmt eine Standortbestimmung der bildungspolitischen Diskussion um monoedukative Studienangebotevor und beschreibt auf dem Hintergrund der Ergebnisse aus den durchgeführten Interviews den sich ergebendenbildungs- und geschlechterpolitischen Handlungsbedarf. Das Gutachten wurde im Januar <strong>2004</strong> vom BMBF zur Veröffentlichungfrei gegeben und daraufhin in unveränderter Form in der Schriftenreihe des Interdisziplinäre Frauenforschungs-Zentrums (<strong>IFF</strong>) der Universität Bielefeld publiziert. Der Beitrag ist eine Zusammenfassung wesentlicher Punkte desGutachtens.1. Die Situation von Frauen inIngenieur- und Naturwissenschaften1.1. Zur geschlechtsspezifischenFächerwahl in derSchuleDer Anteil der jungen Frauen, diedie allgemeine Hochschulreife oderdie Fachhochschulreife erwerben,ist seit der Bildungsexpansion in den1970er Jahren bis heute kontinuierlichgestiegen und liegt derzeit beimAbitur bereits über, bei der Fachhochschulreifeknapp unter 50%(vgl. BLK 2002, S. <strong>27</strong>). Damit habensich auch die Zugangschancender Mädchen/Frauen zu weiterqualifizierendenBerufsausbildungenund Studiengängen in den letzten25 Jahren deutlich verbessert. Allerdingshat sich trotz dieser erhöhtenBildungsbeteiligung an der bekanntengeschlechtsspezifischen Wahlder Abiturprüfungsfächer nahezunichts geändert. Lässt man das FachBiologie unberücksichtigt, so zeigtsich bereits zum Ende der schulischenSozialisation eine mehr oderweniger ausgeprägte geschlechtsspezifischeFächerwahl: Jungenwählen noch immer deutlich häufigerals Mädchen Physik oder Chemieals Abiturprüfungsfach. In Mathematikgleichen sich die Anteilelangsam an, da dieses Fach zunehmendAbiturpflichtfach gewordenist (vgl. BLK 2002, S. <strong>27</strong>ff.). Die inder Wahl der Abiturprüfungsfächersichtbar werdende geschlechtsspezifischeFächerwahl hat offensichtlichKonsequenzen auf den weiterenBildungsverlauf oder die weitereBerufswahl von Frauen.1.2. Zur geschlechtsspezifischenWahl der StudienfächerDer Anteil von Frauen, die ein Studiumaufnehmen, ist in den letzten25 Jahren ebenfalls deutlich angestiegen.Im Wintersemester 2001/2002 lag der Anteil der Studienanfängerinnenbei 48,8%. Auch hierzeigt sich jedoch: Zwar hat sich derFrauenanteil an den Studierenden –aufgrund der allgemeinen Verschiebungder Geschlechterrelation – inallen Fächergruppen und Studienbereichenerhöht. An der hinreichendbekannten geschlechtsspezifischenWahl der Studienfächer hatsich aber kaum etwas verändert. Dieniedrigsten Anteile an Studienanfängerinnenund Studentinnen findensich nach wie vor in den FächergruppenMathematik und Naturwissenschaftensowie Ingenieurwissenschaften.In diesen Fächergruppenliegen die Anteile der Frauendeutlich unter ihrem allgemeinenAnteil an den Studienanfängern und-anfängerinnen bzw. Studierenden.Betrachtet man nicht nur die Frauenanteilein den jeweiligen Fächergruppen,sondern zusätzlich ihre28

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