incentives - Wirtschaftszeitung
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SEITE 8 | FREITAG, 15. JULI 2011 FINANZEN WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />
Nahezu unverändert zum Vormonat präsentieren<br />
sich DAX und DOX im Juni. Dennoch haben<br />
Anleger, die seit Oktober 2010 auf ostbayerische<br />
Unternehmen gesetzt haben, bisher mehr<br />
verdientalsDAX-Anleger.<br />
aktueller Verände-<br />
Firma Kurswert rungzum<br />
in€ Vormonat<br />
� BMWAG 69,57 12,77%<br />
�SiemensAG 92,14 -0,73%<br />
� KronesAG 59 7,66%<br />
� ContinentalAG 70,97 -0,04%<br />
� MühlbauerAG 36,7 -12,07%<br />
� GrammerAG 15,825 -10,39%<br />
� InfineonTechnologiesAG 7,593 -4,61%<br />
� PfleidererAG 0,43 -39,44%<br />
�NabaltecAG 10,7 -2,73%<br />
� SchneiderAG 112,5 -1,01%<br />
� AndritzAG 71,28 -2,21%<br />
� E.ONAG 19,215 -2,56%<br />
� GerresheimerAG 31,66 -3,89%<br />
� EinhellGermanyAG 38,95 -3,83%<br />
� DeutscheSteinzeug<br />
CremerundBreuerAG 0,4 0,00%<br />
�PilkingtonDeutschlandAG 455 -4,21%<br />
� BHSTabletopAG 15,81 4,36%<br />
� HeidelbergCementAG 44 -7,93%<br />
� DeutscheTelekomAG 10,5 2,14%<br />
� GeneralElectricCo 12,86 -5,09%<br />
� AmgenInc. 40,61 -0,81%<br />
� DaimlerAG 50,85 3,59%<br />
� TextronInc. 15,685 -0,92%<br />
� JohnsonControls 28,25 3,29%<br />
� LearCorporation 35,875 4,11%<br />
� PolytecHoldingAG 0,09 -8,16%<br />
� KontronAG 7,1 -10,58%<br />
� ToshibaCorp. 3,614 -0,44%<br />
� SüdzuckerAG 24,155 10,55%<br />
� BechtleAG 29,185 -8,65%<br />
Stand:1.7.2011<br />
präsentiert:<br />
DOX–derOstbayernIndex<br />
DAX = 7294<br />
DAX(normiert*) = 1171 (0,09%)<br />
DOX = 1198 (0,34%)<br />
*ZurbesserenVergleichbarkeitwurdederDAX-<br />
Wert am 1.10.2010 zum Start der DOX-Erhebung<br />
aufdenDOX-Startwert1000heruntergerechnet.<br />
FrühzeitigesHandelnisterforderlich<br />
WieUnternehmenauslaufendeStandard-Mezzanineersetzenkönnen/Anschlussfinanzierungplanen<br />
GASTBEITRAG VON MARTIN MEESMANN<br />
In den Jahren 2004 bis 2007 waren<br />
standardisierte Mezzanine-Programme<br />
der letzte Schrei: Rund 700 mittelständische<br />
Unternehmen nahmen auf<br />
diesemWegetwavierMilliardenEuro<br />
auf.DochdasverbriefteMezzanineoffenbarte<br />
Schwächen. Eine Reihe von<br />
Geldgebern, die am Kapitalmarkt in<br />
diebisspätestensApril2014laufenden<br />
Programmeinvestierthatten,mussten<br />
Verluste realisieren. Eine Neuauflage<br />
ist damit nicht mehr in Sicht, da die<br />
Investoren kein Interesse an einer Refinanzierung<br />
zeigen. Für die betroffenenUnternehmen–vieledavonstammen<br />
aus Bayern – stellt sich nun die<br />
Frage:WiekanndasauslaufendeMezzanine-Kapitalersetztwerden?<br />
Eine Finanzierungsklemme auf<br />
breiterFrontistnichtabsehbar,zumal<br />
das Marktumfeld aufgrund des robusten<br />
Konjunkturverlaufs günstig ist.<br />
Eine mit Vertretern von Deutscher<br />
Bank, Commerzbank, BayernLB und<br />
anderen Finanzinstituten besetzte Expertengruppe<br />
schätzt, dass rund 30<br />
ProzentderFirmendasMezzanine-KapitalausdemCashflowundungenutzten<br />
Kreditlinien auf einen Schlag zurückführen<br />
können. Die verbleibenden<br />
Unternehmen müssen sich um<br />
eine (teilweise) Anschlussfinanzierung<br />
kümmern. Während das die<br />
Mehrheitvon ihnen problemlosstemmen<br />
dürfte, könnte die Refinanzierung<br />
für rund ein Fünftel der Standard-Mezzanine-NutzerzurHerausforderung<br />
werden: Wegen struktureller<br />
Defizite der meist kleinen Unternehmen<br />
schließt die Expertengruppe<br />
SchwierigkeitenbeiderMittelbeschaf-<br />
Anzeige<br />
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●Halbjahresgedanken<br />
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● FürdieBörsengingesaufundab<br />
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● Wenn man die vergangenen Monate<br />
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● betrachtet, fallen einem hauptsächlich<br />
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● dieschlimmenEreignisseinJapanund<br />
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● die unendlichen Berichte über die<br />
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● Schwierigkeiten der südeuropäischen<br />
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● Länder im Währungsraum des Euros<br />
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● ein. FürdieBörsengingesaufundab.<br />
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● Klare Tendenzen konnten nicht ausge-<br />
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● macht werden. Ängste begleiteten die<br />
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● Spekulanten und Anleger und sorgten<br />
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● für hohe Volatilitäten. Inflation, Geld-<br />
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● mengenausweitung, Ankauf von nicht<br />
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● kapitalmarktfähigen Anleihen durch<br />
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● die EZB und unbelehrbare Politiker in<br />
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● BrüsselprägtendasBild.<br />
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● Es gab aber auch viel Positives,<br />
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Frank-Rüdiger Griep, Vorstand der ●<br />
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● denken wir nur an den guten Konjunk- VermögensanlageAltBayernAG<br />
●<br />
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● turverlauf in Deutschland. Der Export-<br />
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● überschuss erklomm immer neue Re-<br />
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na die Erwartungen nicht erfüllen. Für<br />
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● korde, die Arbeitslosigkeit ging stark<br />
●<br />
●<br />
das zweite Halbjahr sehen wir höhere ●<br />
●<br />
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● zurück,unddieSteuereinnahmenstie-<br />
●<br />
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●<br />
Kurse in Asien, weil die weitere Infla- ●<br />
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●<br />
● gen kräftig an. 2011 wird für die deut-<br />
●<br />
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tionsbekämpfung der dortigen Noten-<br />
●<br />
●<br />
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●<br />
● sche Wirtschaft ein gutes Jahr – aller-<br />
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banken schon lange im Kurs enthalten ●<br />
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● dings weisen die Frühindikatoren auf<br />
●<br />
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ist. Sollten größere Überraschungen ●<br />
●<br />
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● eine leichte Abschwächung des Auf-<br />
●<br />
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auf dieser Welt ausbleiben, dann wird<br />
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● wärtstrends hin. Dieses sollte dann<br />
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es ein gutes zweites Halbjahr für die ●<br />
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●<br />
●<br />
● auchdieTriebfederseinfürdieBörsen<br />
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Anleger geben. Die Politiker müssen ●<br />
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● in Deutschland. Ganz werden wir uns<br />
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die Schulden- und Währungsprobleme<br />
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● nichtabkoppelnkönnenvondenande-<br />
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im Euroraum in den Griff kriegen und ●<br />
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● renPlätzenderWelt,insbesondereder<br />
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vorallemlösen.Dasbleibtfraglichund ●<br />
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● WallStreet.<br />
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deshalb muss man dieses Risiko im ●<br />
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● Die amerikanische Volkswirtschaft<br />
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Auge behalten. Ich rechne mit weite-<br />
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● hat noch viel Aufwärtspotenzial vor<br />
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ren Turbulenzen in der Währungs- ●<br />
●<br />
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● sich. Ich hoffe hier darauf, dass das<br />
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union.MeinGefühlsagtmirauch,dass ●<br />
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● zweite Halbjahr besser läuft und die<br />
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die Anlagen in Sachwerte richtig sind -<br />
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● Maßnahmen der amerikanischen Re-<br />
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Gold sollte man trotz saisonaler ●<br />
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● gierung und der amerikanischen No-<br />
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Schwankungen unbedingt behalten ●<br />
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● tenbank greifen. Das wird dann an der<br />
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und zurückkommende Kurse für den<br />
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● Wall Street zumindest positive Phan- Kaufnutzen.<br />
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● tasien auslösen. Deshalb setzen wir<br />
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Im Anleihenbereich setzen wir auf ●<br />
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● auf zyklische Werte und glauben eben<br />
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gute und bekannte Industrieunterneh-<br />
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● noch gar nicht an das Ende der Bör-<br />
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men, auch im Fremdwährungsbereich. ●<br />
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● senparty.<br />
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BeieinemnegativenRealzinssinddes- ●<br />
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● Unerfreulich entwickelten sich die<br />
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halb Anlagen in Festgeld und Sparein-<br />
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● AktienkurseinAsien–hierkonnteChilagennichtzuempfehlen. ●<br />
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MARTINMEESMANN<br />
Verantwortlicher für das Mittelstandsgeschäft<br />
der BayernLB in<br />
Nord-undOstbayern.<br />
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fung nicht aus. Bei einer erforderlichen<br />
Anschlussfinanzierung ist<br />
grundsätzlichzuklären,obexterneFinanzierungspartner<br />
ins Boot geholt<br />
werden.IstdasnichtderFall,weileine<br />
Lösung im Gesellschafterkreis angestrebt<br />
wird, bestehen zwei Optionen:<br />
Entweder es wird eine Kapitalerhöhungdurchgeführt,umdasstandardisierte<br />
Mezzanine-Kapital abzulösen.<br />
Oder die Gesellschafter gewähren ein<br />
nachrangiges Gesellschafterdarlehen<br />
mit mindestens fünfjähriger Laufzeit,<br />
um gleichwertigen Ersatz zu schaffen.<br />
Voraussetzung ist in beiden Fällen die<br />
Investitionsbereitschaft und Wirtschaftskraft<br />
der Anteilseigner. Gerade<br />
bei schwächeren Firmen mangelt es<br />
daran. Setzt ein Unternehmen bei der<br />
Anschlussfinanzierung auf eine Lösung<br />
mit externen Partnern, sind<br />
MÜNCHEN. Das Interesse von Beteiligungsgesellschaften<br />
am deutschen<br />
Mittelstandwächst.98ProzentderRisikokapitalgeber<br />
planen im laufenden<br />
Jahr neue Beteiligungen, 90 Prozent<br />
davon investieren in mittelständische<br />
Unternehmen mit bis zu 100<br />
Millionen Euro Umsatz. Auch das<br />
MarktumfeldfürdenAusstiegausBeteiligungen<br />
hat sich verbessert: 79<br />
Prozent der Private-Equity-Unternehmen<br />
planen Exits in diesem Jahr, 80<br />
Prozent sehen dabei ein verbessertes<br />
Umfeld für Börsengänge. Von den Investitionen<br />
profitiert insbesondere<br />
Bayern. Das Bundesland gilt bei RisikokapitalgebernvorNordrhein-Westfalen<br />
und Baden-Württemberg als attraktivste<br />
Region für Unternehmensbeteiligungen.<br />
Dies ergibt eine Befragung<br />
führender Beteiligungsunternehmen<br />
durch die internationale Beratungs-<br />
und Prüfungsgesellschaft<br />
Rödl & Partner. Wichtigste Gründe<br />
für die Aufnahme von Risikokapital<br />
sind die Wachstumsfinanzierung<br />
und die Regelung der Nachfolge. Das<br />
steigende Interesse strategischer Investoren<br />
und internationaler Privat-<br />
Equity-Gesellschaften am deutschen<br />
MittelstandtreibtdieUnternehmenspreise<br />
nach oben und verschärft die<br />
Konkurrenz um attraktive Investments.<br />
Für die über 100 befragten Beteiligungsgesellschaften<br />
gilt Bayern als<br />
mitAbstandattraktivstesBundesland<br />
für Beteiligungskapital. Dies geht<br />
nach Angaben der Unternehmen auf<br />
diestarkenClusterimBereichIT-und<br />
Kommunikation sowie der Medizintechnik<br />
und Biotechnologie zurück.<br />
Nordrhein-Westfalen auf dem zweiten<br />
Platz profitiert von der hohen<br />
Unternehmensdichte und der Spezialisierung<br />
auf die Umwelttechnologie<br />
(Cleantech), während Baden-WürttembergaufPlatzdreialsinnovativer<br />
Technologiestandort und mit einer<br />
starkenMaschinenbau-undAutomo-<br />
ebenfalls zwei Ansätze denkbar. Bei<br />
der Eigenkapitalvariante bringt entweder<br />
ein neuer Gesellschafter frisches<br />
Kapital ein, wodurch allerdings<br />
die Entscheidungsfreiheit der Altgesellschafter<br />
eingeschränkt wird. Oder<br />
das Unternehmen nimmt Individual-<br />
Mezzanine-Kapital auf, das anders als<br />
„Mezzanine von der Stange“ nicht am<br />
Kapitalmarkt verbrieft wird und weiterhin<br />
angeboten wird (siehe Infokasten).<br />
Im Rahmen einer Fremdkapitallösung<br />
kann ein Unternehmen bei der<br />
Anschlussfinanzierung auf das Leistungsangebot<br />
einer Bank zurückgreifen.<br />
Infrage kommen neben klassischenbilateralenKreditenabeinergewissenGrößeauchFinanzierungsinstrumente<br />
wie Anleihen oder Schuldscheine.<br />
Aus Risikogesichtspunkten<br />
istallerdingsimmereinausreichendes<br />
Rating erforderlich. Darüber hinaus<br />
kann der Verkauf von Forderungen,<br />
das sogenannte Factoring, Sinn machen.<br />
Solche Maßnahmen zur Bilanzverkürzung<br />
optimieren die Kapitalstruktur<br />
eines Unternehmens, sind<br />
aberauchteureralsklassischesFremdkapital.LassensichinschwierigenFällen<br />
keine Anschlussfinanzierungen<br />
mit den genannten Instrumenten<br />
konstruieren, kommt die Wandlung<br />
des Standard-Mezzanine-Kapitals in<br />
Eigenkapitalinfrage.Dasistallerdings<br />
nichtinallenProgrammenvertraglich<br />
vorgesehen und mit den Kapitalgebernentsprechendabzuklären.InEinzelfällen<br />
kommen darüber hinaus<br />
Bundes- und Landesbürgschaften infrage.<br />
Auch das erfordert zeitaufwändige<br />
Gespräche. Auf jeden Fall sollten<br />
sich die Unternehmen frühzeitig um<br />
tivebranche punkten kann. Zur Spitzengruppe<br />
aufschließen kann Sachsen–vorallemwegenderKonzentration<br />
auf Mikroelektronik, Bio-, Umwelt-<br />
und Informationstechnologie<br />
sowie den Maschinenbau. „Die Mittelständler<br />
setzen auf Risikokapital,<br />
um das Wachstum im Wirtschaftsaufschwung<br />
zu finanzieren“, erklärt<br />
Wolfgang Kraus, Geschäftsführender<br />
Partner von Rödl & Partner. „Wir stehen<br />
vor einem Boomjahr für Private<br />
Equity im Mittelstand. Viele Gesellschaften<br />
werden in diesem Jahr aber<br />
auch Kasse machen und aus Beteiligungen<br />
aussteigen. Dies wird den<br />
Markt für Unternehmensverkäufe<br />
weiter anheizen und endlich für<br />
mehr Börsengänge sorgen.“ Die positive<br />
Stimmung wird insbesondere<br />
mit dem Wirtschaftsaufschwung in<br />
Deutschland begründet. 84 Prozent<br />
der Beteiligungsgesellschaften erwarten<br />
eine bessere Marktsituation. Nahezu<br />
alle Gesellschaften planen neue<br />
Investments,60Prozentsogardreibis<br />
eine Anschlussfinanzierung kümmern.<br />
Die erforderlichen Lösungen<br />
sind teilweise komplex. Mitunter<br />
müssen mehrere Bausteine kombiniertwerden,umdasMezzanine-Kapital<br />
zu ersetzen – bis hin zur kompletten<br />
Restrukturierung der Passivseite<br />
der Unternehmensbilanz. Außerdem<br />
wird Mezzanine-Kapital mit einer<br />
RestlaufzeitvonwenigeralszwölfMonaten<br />
bilanzanalytisch oft nicht mehr<br />
als wirtschaftliches Eigenkapital anerkannt.<br />
Ist es erst einmal soweit gekommen,<br />
geraten die Firmen unter<br />
Druck und damit in eine schwächere<br />
Verhandlungsposition.<br />
Fazit: Der konstruktive Dialog des<br />
Unternehmers mit den Kernbanken<br />
sollte rechtzeitig und auf Basis aktueller<br />
Unternehmensdaten geführt werden.<br />
Das ist der richtige Weg, um Fragen<br />
nach der Anschlussfinanzierung<br />
zu beantworten und so die Gesamtfinanzierung<br />
des Unternehmens stabil<br />
fortzuführen.<br />
BayernSpitzenreiterbeiPrivateEquity<br />
Rödl&Partner-Studie:MittelstandsetztbeiWachstumsfinanzierungaufRisikokapital<br />
vier Beteiligungen in 2011. Es ist davon<br />
auszugehen, dass der Wert von<br />
4,4 Milliarden Euro an Beteiligungskapital,<br />
das 2010 investiert wurde,<br />
nochmals deutlich gesteigert wird.<br />
Dabei bleibt die Beteiligungsbranche<br />
klar auf den Mittelstand fokussiert.<br />
DasTransaktionsvolumenderbefragtenGesellschaftenliegtbei71Prozent<br />
der Unternehmenszukäufe unter 20<br />
Millionen Euro. „Die Finanzkrise ist<br />
ausgestanden,jetztbenötigtdieWirtschaftWachstumskapital.DieBeteiligungsbranche<br />
hat erkannt, dass sie<br />
im Mittelstand die attraktivsten Investitionschancen<br />
vorfindet. Die Liquidität<br />
dafür ist vorhanden“, betont<br />
Björn Stübiger, Partner von Rödl &<br />
Partner, der die Studie durchgeführt<br />
hat. „Aber der Boom und die wachsende<br />
Zahl ausländischer Investoren<br />
treibt auch die Unternehmenspreise<br />
in die Höhe. Viele Beteiligungen<br />
scheitern an zu hohen PreisvorstellungenundandergeringenZahlinteressanterUnternehmen.“<br />
INVESTITIONSFOKUS VONPRIVATEEQUITY-GESELLSCHAFTEN<br />
.......................................................................................................................................................................<br />
Deutschland 2011 (Mehrfachnennungenmöglich) AngabeninProzent<br />
Bayern<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Sachsen<br />
Berlin<br />
Hessen<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Niedersachsen<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
8,87<br />
8,01<br />
6,5<br />
4,91<br />
4,84<br />
10,58<br />
WAS IST MEZZANINE-KAPITAL?<br />
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
MitdemBegriffMezzanine-KapitalwerdenFinanzierungsformenbezeichnet,<br />
diesowohlMerkmalevonEigen-als<br />
auchFremdkapitalaufweisen.DazugehörenetwaStilleBeteiligungenoderNachrangdarlehen.Vertraglichwirdfestgelegt,dassdieAnsprüchederMezzanine-GeberdenenvonklassischenFremdkapital-Gläubigernuntergeordnetwerden.DieUnternehmenerhaltendamit<br />
füreinefesteLaufzeitwirtschaftliches<br />
Eigenkapitalundverbessernso–bei<br />
gleichbleibenderGesellschafterstruktur<br />
–ihreBonität.<br />
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
53,40<br />
43,73<br />
42,19<br />
Saarland 4,79<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Thüringen<br />
3,23<br />
3,20<br />
Bayern zieht vorNRW<br />
und Baden-Württemberg<br />
die meistenFinanzinvestoren<br />
Hamburg 2,47<br />
in Deutschland an.<br />
Brandenburg 1,71<br />
Sachsen verbessert sich stark.<br />
Schleswig-<br />
Holstein 1,59<br />
Bremen 0,00<br />
keinRegionalfokus<br />
21,25<br />
Quelle:Rödl&Partner2011<br />
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WZ-Infografik