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Broschüre - Erste Hilfe für den Bildungsplan - Jugendrotkreuz

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www.jugendrotkreuz.de<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> für <strong>den</strong><strong>Bildungsplan</strong>!Impulse für die Grundschule


ImpressumHerausgeberDeutsches Rotes KreuzGeneralsekretariatBundesgeschäftsstelle <strong>Jugendrotkreuz</strong>Carstennstraße 5812205 BerlinTel.: 030 85404-390Fax: 030 85404-484E-Mail: jrk@drk.deInternet: www.jugendrotkreuz.deVerantwortlich: Matthias BetzRedaktion: Michaela Roeder sowie Mitarbeiter/-innen der Arbeitsgruppe JRK und SchuleLayout: Rüdiger Metzlerfgl – fotografie, gestaltung, layoutDruck: DRK – Service GmbHFotos: Mario Andreya, JRK-BildarchivStand: Juli 2009Gefördert durch das Bundesministerium für Familie,Senioren, Frauen und Jugend


InhaltsverzeichnisGrußwort 5Vorwort 7Einleitung 9Keiner ist zu klein, um Helfer zu sein 12Vorteile für Schule, Schülerinnen und Schüler 14<strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen in <strong>den</strong> Bildungsplänen 16Umsetzungsmodelle für <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> in der Grundschule 18Modelle und Zusammenhänge 20<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> in der gesamten Grundschulzeit 21Mögliche personelle Umsetzungsvarianten 24Weiterführende Literatur- und Medienliste 25


GrußwortKindern beste Bildungschancen zu geben, sie dabei zu unterstützen, ihre individuellenTalente und Fähigkeiten zu entfalten, ist die wichtigste Aufgabe einer Gesellschaft. DerGrundschule kommt dabei eine entschei<strong>den</strong>de Rolle zu. Lehrerinnen und Lehrer lenken dienatürliche Neugier und <strong>den</strong> Wissensdrang der Kinder in <strong>den</strong> ersten Schuljahren, gleichendort, wo es nötig ist, Entwicklungsdefizite aus und fördern Talente.Das gute Abschnei<strong>den</strong> deutscher Grundschulen bei der internationalen VergleichsuntersuchungIGLU hat gezeigt, welch hervorragende Arbeit die Lehrerinnen und Lehrer inunserem Land leisten. Sie lehren Mädchen und Jungen nicht nur, sich in der Welt der Buchstabenund Zahlen zurechtzufin<strong>den</strong>, daneben geht es auch um die Vermittlung wichtigerWerte und sozialer Kompetenzen.Dazu gehört auch, sich im Notfall richtig zu verhalten und <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> zu leisten. Die vorliegendeBroschüre des Deutschen <strong>Jugendrotkreuz</strong>es ist eine wertvolle Handreichung, um dieSchülerinnen und Schüler altersgemäß für Notsituationen im Alltag zu sensibilisieren undsie Schritt für Schritt an die <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> heranzuführen. Ich danke dem <strong>Jugendrotkreuz</strong> fürsein Engagement und wünsche der Initiative viel Erfolg.Prof. Dr. Annette Schavan, MdBBundesministerin für Bildung und Forschung5


<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> in der Grundschule hat also einenweit reichen<strong>den</strong> Lerneffekt und stärkt dieSchülerinnen und Schüler in ihrem Selbstwert,in der Verantwortungsübernahme undim praktischen Umsetzen des Gelernten.In einem angeschlossenen Literaturverzeichnissind die verschie<strong>den</strong>en <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Programme der Landesverbände desDeutschen Roten Kreuzes sowie weiterführendeLiteratur aufgelistet.Die einzelnen Landesverbände des DeutschenRoten Kreuzes bieten verschie<strong>den</strong>eProgramme für die kindgemäße Heranführungan die <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> an. Die Inhalte derProgramme sind überwiegend i<strong>den</strong>tisch,unterschei<strong>den</strong> sich lediglich durch Aufbau,Beispiele und Art der Umsetzung. JedesProgramm lässt sich gut mit <strong>den</strong> Themender Lehr- und Bildungspläne im Bundesgebietverknüpfen. Die verschie<strong>den</strong>en Bildungspläneder einzelnen Bundesländergehen unterschiedlich auf die <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong>in der Schule ein: Beispielsweise ist imbayerischen <strong>Bildungsplan</strong> das <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Programm „Juniorhelfer“ für Grundschulenals Empfehlung aufgenommen wor<strong>den</strong>. Inanderen Plänen fin<strong>den</strong> sich nur sehr allgemeineHinweise.In dieser Publikation wer<strong>den</strong> die Bezugspunkteder einzelnen Bildungspläne verdeutlicht.Weiterhin wird die Planung derUmsetzung von verschie<strong>den</strong>en <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen modellhaft aufgezeigt.11


Keiner ist zu klein, um Helferzu seinEine pädagogische BegründungDie Umkehrfrage „Warum keine <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong>in der Grundschule?“ verdeutlicht, dassHELFEN insbesondere in Notfallsituationenkeiner außeror<strong>den</strong>tlichen Begründung bedarf.<strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen in der Grundschulebeinhalten die echte Chanceauf ein nachhaltiges Lernen, dasin allen bedeuten<strong>den</strong> Kompetenzbereichenbei <strong>den</strong> Schülerinnenund Schülern zu positiven Effektenführt.Andere zu beruhigen und zu trösten sind wichtigeGrundsätze der <strong>Erste</strong>n <strong>Hilfe</strong>.Helfen gehört von klein an zum Menschen.Altruistisches Verhalten kann schon beiKleinkindern beobachtet wer<strong>den</strong>, bedarfaber einer positiven Verstärkung, um nichtzu verstummen. Und genau hier kann die<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> in der Grundschule anknüpfen.Natürliche Situationen veranschaulichenund unterstreichen darüber hinaus die Notwendigkeitder Intervention im schulischenKontext.12


Eine bereits in der Grundschule beginnendeHeranführung an die <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> kann <strong>den</strong>Aufbau von Hemmschwellen verhindernoder zumindest minimieren und deren Abbaubeträchtlich fördern.Helfende Menschen im nahen sozialen Umfeldder Kinder können bei <strong>den</strong> Schülerinnenund Schülern ein Bild entstehen lassen, dasdiese direkt verändert und zu einem Teil ihrerselbst wer<strong>den</strong> lässt. Positives Verhaltenvon Mitmenschen kann somit übernommenwer<strong>den</strong>. Wir treffen hier auf die Theorie vomLernen am Modell (Bandura).Schon Hartmut von Hentig sagte einst:„Erziehung ist die Wirkung des Vorbilds.“Helfen kann ansteckend sein! Pädagogensollten diese Chance nutzen, um zumindestdie Welt um sich herum etwas humaner zugestalten.Durch die Umsetzung von <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen in der Grundschulewer<strong>den</strong> der biologisch angelegteImpuls zur <strong>Hilfe</strong>leistung angeregt,die Kooperationsbereitschaftder Schülerinnen und Schülergefördert und insbesondere derensoziale Kompetenz gestärkt.Diese offensichtlich biologischvorhan<strong>den</strong>e Hilfsbereitschaft giltes durch pädagogische Interventionenim Rahmen der Sozialisationzu erhalten und zu kultivieren.Wer schon früh an die <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> herangeführtwird, hat später keine Hemmungen zu helfen.13


Vorteile für Schule,Schülerinnen und SchülerDie Zusammenarbeit zwischen <strong>Jugendrotkreuz</strong>und „Schule“ hat eine lange Tradition.Die Integration der <strong>Erste</strong>n <strong>Hilfe</strong> nebenMathematik, Sachkunde und Deutsch in<strong>den</strong> Stun<strong>den</strong>plan bringt dabei Vorteile fürSchülerinnen und Schüler sowie für dieSchule selbst – und das schon seit 1925.Kinder wollen helfen können – bei kleinenSorgen und Nöten der Freunde, der Familienmitgliederund Bekannten, aber auch beieiner Notsituation von Frem<strong>den</strong>. Die Entwicklungsozialer Kompetenzen, wie z. B.die Übernahme von Verantwortung und dasVerstehen von Grundprinzipien des Motivs„Helfen“ in jungen Jahren, wird dabei fürSchülerinnen und Schüler über die Heranführungan die <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> gefördert.Helfende Hände schlagen nicht zu – diesergewaltpräventive Aspekt im Rahmender Heranführung an die <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> hat fürdie Schülerinnen und Schüler sowie für dieSchule einen positiven Nebeneffekt. Dashat Auswirkungen auf das Schulklima.Des Weiteren ergeben sich sicherlich enormeVorteile für die Schule: Der reguläreUnterrichtsstoff wird mit einem spannen<strong>den</strong>und abwechslungsreichen Thema ergänzt,Helfen bedeutet mehr als nur <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> zuleisten: Wer hilft, übernimmt Verantwortung un<strong>den</strong>twickelt Mitgefühl.14


eine Kooperation mit dem örtlichen RotenKreuz ist möglich und da <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> starkhandlungsorientiert ist, können auch Schülerinnenund Schüler gut integriert wer<strong>den</strong>,die im normalen Alltag vielleicht eher zurückhaltendsind.Durch die Schärfung des Gefahrenbewusstseinsleistet <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> auch einenwichtigen Beitrag zur Unfallverhütung.<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> ist spannend und abwechslungsreichund jeder kann es lernen!Alle Vorteile einer Kooperation <strong>Jugendrotkreuz</strong> & Schule im Überblick:• Schülerinnen und Schüler haben Spaß am Erlernen der <strong>Erste</strong>n <strong>Hilfe</strong>• Das Gefahrenbewusstsein wird gefördert, Unfälle können dadurchvermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>• Rechtzeitige <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> mildert Notfallfolgen• Ausbildungsinhalte / Unterrichtseinheiten verlaufen handlungsorientiert• Das Selbstbewusstsein der und des Einzelnen wird gestärkt• Schülerinnen und Schüler lernen soziale Verhaltensweisen kennen undübernehmen mehr Verantwortung• Das soziale Klima der Schule verbessert sich• Helfende Hände schlagen nicht zu – <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> trägt aktiv zur Gewaltpräventionbei15


<strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen in <strong>den</strong>BildungsplänenDie Grundschule leistet einen Beitrag zurgrundlegen<strong>den</strong> Bildung, indem sie bei <strong>den</strong>Kindern Selbst- und Welterkenntnis anbahnt.Die Kinder wer<strong>den</strong> schrittweise zu Urteilsfähigkeitsowie zu selbstständigem und verantwortungsbewusstemHandeln geführt. Dabeibauen sie Einstellungen und Haltungen auf,die für die Persönlichkeitsentwicklung und fürdie mündige Teilhabe am gesellschaftlichenLeben erforderlich sind. Die Kinder erwerbenhier Schlüsselqualifikationen wie Fach-, Metho<strong>den</strong>-und Sozialkompetenz sowie personaleKompetenz.Auch wenn die Behandlung des Themenkomplexes<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> in <strong>den</strong>wenigsten Bildungsplänen fest verankertist, ist dieser trotzdem sehrgut geeignet, um fächerübergreifenddie vielfältigen, zu erlernen<strong>den</strong> Themen,Kompetenzen, Kenntnisse undFertigkeiten in der Grundschule zuvermitteln. Er hat das Potential, dieverschie<strong>den</strong>en Fächer miteinander zuverbin<strong>den</strong> und entspricht somit <strong>den</strong>zugrunde liegen<strong>den</strong> Konzepten einerganzheitlichen Bildung.Um dies erfolgreich zu gestalten, ist es wichtig,dass die Inhalte des <strong>Bildungsplan</strong>s an <strong>den</strong>Erfahrungshintergrund der Kinder anknüpfenund somit Kinder in für sie sinnvollen Zusammenhängenlernen und das Gelernte auchanwen<strong>den</strong> können. Gerade die Heranführungan die <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> knüpft eng an <strong>den</strong> Erfahrungshintergrundder Kinder an. Schließlichkann jedes Grundschulkind über eigene Verletzungenund Unfälle berichten oder auchüber Situationen, in <strong>den</strong>en sich Freunde verletzthaben, und sie in der Notsituation zunächstauf sich alleine gestellt waren.An einigen Beispielen lässt sich das verdeutlichen:<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> lässt sich am leichtesten im Sachunterrichteinordnen. Im Sachunterrichtwer<strong>den</strong> die Themen Gesundheitserziehung,Aufbau und Funktion des menschlichenKörpers und Verkehrserziehung behandelt,die zur <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Thematik einen direktenBezug erkennen lassen – darauf kann ein<strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Unterricht aufgebaut wer<strong>den</strong>. Ineinigen Lehrplänen und Schulbüchern fin<strong>den</strong>sich auch kleine Passagen zu dem Thema.16


Umsetzungsmodelle für <strong>Erste</strong><strong>Hilfe</strong> in der GrundschuleIn der Grundschule können <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen auf sehr unterschiedliche Art undWeise umgesetzt wer<strong>den</strong>. Die Umsetzungsformenergeben sich aus <strong>den</strong> Rahmenbedingungenfür die einzelnen Schulen.Jedes der Modelle hat eine eigene Qualitätund steht für sich. Die nachstehenddargestellte Modellübersicht dient als Beispiel.Entschei<strong>den</strong>d ist, welches Modell zuder konkreten Schule und ihrem Konzeptpasst. Über die Jahre ist auch ein Modellwechselbzw. eine Modellergänzung für dieSchule <strong>den</strong>k- und machbar. Eine Schule,die vor Jahren z. B. mit dem Projektmodellzur Umsetzung von <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themenbegann, kann nach <strong>den</strong> guten Erfahrungen,die in der Zwischenzeit gemachtwur<strong>den</strong>, z. B. auf das Fach-Ergänzungsmodellübergehen oder dieses zusätzlichim Schulkonzept integrieren.Das Lernen der <strong>Erste</strong>n <strong>Hilfe</strong> in der Grundschulemacht Spaß und ist vielfältig.18


Modelle und ZusammenhängeAG-Modell<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> als zentralesThema einer ArbeitsgemeinschaftJuniorhelferVerteilungs-Modell<strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themenwer<strong>den</strong> verteilt über diegesamte GrundschulzeitangebotenGrundschuleFach-ModellFach-Ergänzungs-ModellFach/Fächer wird/wer<strong>den</strong>um <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-ThemenbereichertProjekt-ModellMöglichkeit zur Teilnahmean <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Projektenwährend der GrundschulzeitBildungsgut <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong>: <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen bringen Schülerinnen und Schüler fachlich weiter.Die Schülerinnen und Schüler erwerben vielfältige Kompetenzen, ihre Einstellung wird verändert.Aus einer Schule, in der <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen behandelt wer<strong>den</strong>, wirken die dort erworbenen Qualifikationenals vielgestaltige positive Effekte in die Gesellschaft zurück.20


<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> in der gesamten GrundschulzeitIn der folgen<strong>den</strong> Grafik findet sich dasso genannte „Doppelstrangschema“, daseine mögliche Verteilung der <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen, wie sie in der Arbeitshilfe „Kinderhelfen Kindern“ für die Hand der Lehrkräfteaufgearbeitet sind, vorschlägt. Für jedesSchulhalbjahr ist ein aufsteigender Themenstrangdurch die Schuljahre erkennbar.Themen, die unter Umstän<strong>den</strong> zu wiederholensind, lassen sich leicht herauslesen.In jedem Schuljahr verdeutlicht eine horizontaleVerbindungsachse die möglichenthematischen Blöcke in einer Schulstufe.Die horizontalen, nach außen gerichtetenPfeile, sollen Symbole dafür sein, dass die<strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen mit <strong>den</strong> Bildungsinhaltenanderer Fächer, wie Deutsch, Sachkunde,Sport, Religion etc. eng verbun<strong>den</strong>sind. Themen mehrperspektivisch undfächerübergreifend zu bearbeiten, ist einVorgehen, das eng mit einer nachhaltigenGrundschuldidaktik verbun<strong>den</strong> ist.Das folgende Verteilungsmodell (Doppelstrangschema)sieht einen thematischenBeginn mit <strong>den</strong> im Erfahrungsbereich allerKinder liegen<strong>den</strong> „Kleinen Wun<strong>den</strong>“ vor.Unter Berücksichtigung der jahreszeitlichenGegebenheiten wer<strong>den</strong> dann imzweiten Schulhalbjahr der ersten Klasse u.a. der Sonnenbrand und andere Hitzeschä<strong>den</strong>kindgerecht thematisiert. Sonnenbrand,Hitzeerschöpfung und Sonnenstichgehören in Verbindung mit anderen Inhalten(z. B. Baderegeln) in diesem „Strang“der Schulstufe angemessen vertieft underweitert bearbeitet.Wer helfen kann, statt bei Unfällen nur zuzusehen,fühlt sich besser.Im ersten Schulhalbjahr der zweitenKlasse geht es dann vordergründigum die Themen „<strong>Hilfe</strong> holen“, „Notruf“und die Verdeutlichung der hierbestehen<strong>den</strong> Zusammenhänge (Rettungskette,Notrufnummer, Meldemittel,W-Fragen, Rettungsdienst) vor Ort.Die Verteilung und Gewichtung dieser undweiterer Themen über die gesamte Grundschulzeit(= Verteilungsmodell) ist keinezwingende Vorgabe, sondern eine Anregungaus der Summe vieler Erfahrungen. AktuelleEreignisse, personelle Veränderungen,schulische Rahmenbedingungen etc. erfordernin der Praxis einen virtuosen Umgangmit dem vorliegen<strong>den</strong> Verteilungskonzept.Für <strong>den</strong> angestrebten Lernerfolg der Schülerinnenund Schüler am Ende der Grundschulzeitist es wichtig, dass über die Jahredie Breite der <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen Berücksichtigungfindet.21


Doppelstrangschema 1)Viertes SchuljahrKopfverletzungen➞ Nasenbluten➞ Verbände mit demDreiecktuchBewusstlosigkeit➞ Stabile SeitenlageGesamtwiederholungan FallbeispielenDrittes SchuljahrStarke Blutungen➞ Schock➞ EllenbogenverbandVerletzungen des Bewegungsapparates➞ KnochenbruchZweites SchuljahrNotruf – <strong>Hilfe</strong> holen➞ Meldemittel➞ Rettungskette➞ RettungsdienstBauchschmerzen➞ Vergiftung➞ Verschlucken<strong>Erste</strong>s SchuljahrKleine Wun<strong>den</strong>➞ Insektenstich➞ Fremdkörper in Wun<strong>den</strong>➞ Beulen, Quetschungen➞ BlutergüsseHitze- und Kälteschä<strong>den</strong>➞ Sonnenbrand, Sonnenstich➞ Verbrühungen➞ Unterkühlung1. Schulhalbjahrmit ca. 2-4Unterrichtsstun<strong>den</strong><strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen2. Schulhalbjahrmit ca. 2-4Unterrichtsstun<strong>den</strong>1) Das nachstehend beschriebene Doppelstrangmodell versteht sich als ein möglichesBeispiel. Selbstverständlich sind die Inhalte zeitlich variabel. Die schwarzen Pfeile machendeutlich, dass es Verknüpfungen zu <strong>den</strong> anderen Themen in der Grundschule gibt.22


Die Vorteile dieses Modells sindvielfältig und weit reichend: Überdie gesamte Grundschulzeit wer<strong>den</strong><strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen regelmäßig inkleineren Einheiten angeboten. Dasführt bekanntermaßen zu einem erfreulichnachhaltigen Lerneffekt bei<strong>den</strong> Schülerinnen und Schülern. DieThemen können für jede Schule alsrelativ kleine Einheiten, verbun<strong>den</strong>mit anderen Themen und Fächernund ohne verdrängend zu wirken, in<strong>den</strong> Themenplan/Stoffplan (z. B. desSachunterrichts) eines Halbjahres/Jahres integriert wer<strong>den</strong>. In Kooperationmit dem Roten Kreuz alszuverlässigem und kompetentemPartner können die schulischenLehrkräfte die Themen eigenständigumsetzen.Außerschulische Fachkräfte des Roten Kreuzesführen Kinder kompetent an die <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> heran.Jedes der aufgeführten Modelle hat aberseine Berechtigung und ist um 100 Prozentbesser als das bei <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Themen gegenwärtigleider bundesweit vorherrschendeIgnoranz-Modell.23


PC-Spiel „Milli-Metha <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong>: wie verhalte ich mich richtig in Notsituationen?“(Tivola-Verlag, 2006: ISBN: 3-89887-106-7)Kurzbeschreibung: Benni ist vom Baum gefallen oder Nina ist in eine Scherbe getreten.Sogar Kinder können schon <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> leisten. Innerhalb des Spiels erfahren dieKinder viel über <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> und das richtige Verhalten in Notsituationen. Wie melde icheinen Unfall am Telefon? Wie verhalte ich mich richtig und sicher, wenn mein FreundBenni vom Baum gefallen oder Nina in eine Scherbe getreten ist? Wie versorge ichWun<strong>den</strong> und was gibt es für Pflastertricks? Gemeinsam mit der Spielfigur Milli-Metha,einer kleinen Forscherin, können Kinder ab fünf Jahren mit Spielen, Quiz sowie durcheinzelne Erklärungen ihre Fragen klären und das richtige Verhalten in Notsituationenüben. Im Vordergrund steht bei dem gesamten PC-Spiel immer die Sicherheit der Patientinnenund Patienten sowie Helferinnen und Helfer.Bezug über: BuchhandelArbeitsmaterial: Empfohlen für KinderKeggenhoff, Franz„<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> für Kinder“(Coppenrath Verlag, Münster 2007, ISBN 3-8157-2168-7)Kurzbeschreibung: Kinder sind häufig Gefahrensituationen ausgesetzt, sei es beimSpiel, im Straßenverkehr oder auch zu Hause. Wie sie anderen, die sich verletzt haben,helfen können und erfolgreich gefährliche Situationen meistern, erfahren Kinder Schrittfür Schritt in dem Buch „<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> für Kinder“.Bezug über: BuchhandelArbeitsmaterial: Empfohlen für Kinder27


Schriften der gesetzlichen UnfallversicherungDie Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat verschie<strong>den</strong>e Schriften herausgegeben, diezum kostenlosen Download unter www.dguv.de (Medien/Datenbanken: Stichwort:“Publikationen“)bereitstehen. Schulen können diese auch kostenfrei bei <strong>den</strong> Unfallkassen desLandes bestellen.GUV-SI 8065GUV-I 511-1GUV-I 8512GUV-V S1GUV-SI 8030GUV-I 503<strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> in SchulenVerbandbuchRechtsfragen bei <strong>Erste</strong>r-<strong>Hilfe</strong>-LeistungUnfallverhütungsvorschrift SchulenGesetzlicher Unfallversicherungsschutz für Schülerinnen und SchülerAnleitung zur <strong>Erste</strong>n <strong>Hilfe</strong>Publikationen, Filme und Lieder zum Roten KreuzWeiterhin gibt es eine Vielzahl von Büchern, Comics, Filmen und Liedern, die sich mit derGeschichte des Roten Kreuzes und <strong>den</strong> Grundsätzen beschäftigen. Nachstehend eine kleineAuswahl dieser Bücher, Comics, Filme und Lieder. Sie eignen sich nicht alle zum Einsatzin der Grundschule, sind jedoch hervorragend als Hintergrundinformation.Hasler, Eveline„Der Zeitreisende. Die Visionen des Henry Dunant“(dtv-Verlag, 2003, ISBN 3423130733)DRK-KV Fläming-Spreewald e.V., Neue Parkstr. 18, 14943 Luckenwalde:„Eine Erinnerung an Solferino“ (Hör-CD)Dunant, Henry„Eine Erinnerung an Solferino“(Schweizerisches Rotes Kreuz , Bern, 2. Auflage 2002, ISBN 3950080104)Haug, Hans„Menschlichkeit für alle. Die Weltbewegung des Roten Kreuzes und Roten Halbmonds“(Bern/Stuttgart/Wien, 3. Auflage 1995, ISBN 3258050384)28


www.jugendrotkreuz.deIhr Ansprechpartner vor Ort:Deutsches Rotes KreuzGeneralsekretariatBundesgeschäftsstelle<strong>Jugendrotkreuz</strong>Carstennstraße 5812205 BerlinTel.: 030 85404-390Fax: 030 85404-484E-Mail: jrk@drk.de

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