Andreas Kieling im Interview - 4-Seasons.de
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10<br />
Träume leben<br />
<strong>Interview</strong><br />
Axel Klemmer<br />
Fotos<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Kieling</strong><br />
Geschichten<br />
aus <strong>de</strong>m wil<strong>de</strong>n<br />
Deutschland<br />
Was toppt <strong>de</strong>n Grizzly am Yukon, <strong>de</strong>n Berggorilla am<br />
Ruwenzori, das australische Salzwasserkrokodil und <strong>de</strong>n<br />
Indischen Tiger? Der Tierfilmer <strong>Andreas</strong> <strong>Kieling</strong> hat die<br />
Kirchner<br />
Antwort zwischen <strong>de</strong>m he<strong>im</strong>atlichen Thüringer Wald und<br />
Torsten<br />
<strong>de</strong>r Ostsee gefun<strong>de</strong>n: mitten <strong>im</strong> wil<strong>de</strong>n Deutschland. Foto:
Träume leben<br />
11<br />
Foto: Dieter Mendzigall
12 Träume leben<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Kieling</strong> filmt das wil<strong>de</strong> Deutschland …<br />
<strong>Andreas</strong>, erzähl uns eine Geschichte aus<br />
<strong>de</strong>m wil<strong>de</strong>n Deutschland!<br />
Im Sommer 2009 wan<strong>de</strong>rte ich mit meiner Hündin Cleo am Ostufer <strong>de</strong>s<br />
Ratzeburger Sees, südlich von Lübeck. Da griff uns ein Nandu-Hahn an,<br />
<strong>de</strong>r seine Küken ausführte. Nandus sind südamerikanische Laufvögel. Vor<br />
zehn Jahren büxten sie aus einem Gehege in Schleswig-Holstein aus und<br />
sie<strong>de</strong>lten sich in <strong>de</strong>r Gegend an. Cleo hatte so ein Tier noch nie gesehen<br />
und lief darauf zu, <strong>de</strong>r Hahn ihr entgegen. Es gab eine große Staubwolke,<br />
Cleo flog ein paar Meter durch die Luft. Und rannte dann, so schnell sie<br />
konnte – in meine Richtung. Der Nandu mit Riesenschritten hinter ihr her,<br />
er war schneller, und Cleo flog noch einmal. Dann sprang mich <strong>de</strong>r<br />
Nandu an. Er hat sehr scharfe Krallen und schlitzte mir das ganze Hemd<br />
auf. Wenn ich meine Hose nicht mit einem dicken Gürtel getragen hätte,<br />
hätte er mich womöglich kastriert.<br />
Pr<strong>im</strong>a. Warum noch in die Ferne schweifen, wenn du auch zu<br />
Hause gefährlich leben kannst?<br />
Ferne ist eben auch eine Frage <strong>de</strong>r Perspektive. Abenteurer und Weltenbummler<br />
war ich auch schon als Kind <strong>im</strong> Thüringer Wald, so mit drei o<strong>de</strong>r<br />
vier Jahren. Die erste Kreuzotter, die ich sah, erschien mir riesig. Sicher<br />
trug mein Opa dazu bei, als er sagte, wie gefährlich und wie giftig die sei.<br />
… und die Hirschkäfer geben ihr Bestes.<br />
Als ich dann 20 war, hat mich Deutschland nicht interessiert, da wollte<br />
ich raus in die Welt, nach Australien, nach Grönland und Alaska. Aber je<br />
älter man wird, <strong>de</strong>sto wichtiger wer<strong>de</strong>n einem die Orte <strong>de</strong>r Kindheit.<br />
Wenn du in West<strong>de</strong>utschland aufgewachsen wärst, hättest du<br />
dann dieselbe Sehnsucht nach fernen Län<strong>de</strong>rn gehabt?<br />
Die Frage habe ich mir selbst oft gestellt. Vor allem bei meiner Wan<strong>de</strong>rung<br />
auf <strong>de</strong>m »Grünen Band« durch Deutschland, 1400 Kilometer <strong>de</strong>m<br />
ehemaligen Grenzverlauf folgend. Als ich 1976 endlich in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />
war, merkte ich, dass man mich auch hier in ein Korsett schnüren<br />
wollte: Jetzt mach erst mal <strong>de</strong>in Abitur, dann ein schönes Studium o<strong>de</strong>r<br />
eine Ausbildung … Da kriegte ich Panik. Ich bin wie<strong>de</strong>r ausgebrochen<br />
und drei Jahre zur See gefahren.<br />
Ganz ehrlich: Als du die TV-Produktion »Mitten <strong>im</strong> wil<strong>de</strong>n<br />
Deutschland« gedreht hast – war das nach <strong>de</strong>n Grizzly-Dokus<br />
kein bisschen langweilig?<br />
Überhaupt nicht – <strong>im</strong> Gegenteil. Aber ich glaube, ich musste vorher erst<br />
diese vielen Grizzly-, Krokodil-, Wüstenelefanten- und Anakonda-<br />
Geschichten erleben. Nach 30 Jahren <strong>de</strong>s Weltreisens n<strong>im</strong>mt man<br />
Deutschland ganz an<strong>de</strong>rs wahr. Und man knüpft viele Parallelen.<br />
›
Wann kommt die A 14?<br />
Rehe in <strong>de</strong>r Altmark, <strong>de</strong>m<br />
größten autobahnfreien<br />
Raum Deutschlands.<br />
Träume leben<br />
13
14<br />
Träume leben<br />
Das ist Deutschlands En<strong>de</strong>:<br />
Horizont am Ostseestrand.
Foto: Dieter Mendzigall<br />
Träume leben<br />
15<br />
Ich bin eines Morgens <strong>im</strong> Elbsandsteingebirge angekommen, sah diese<br />
Kuppen rausgucken und dachte: Mensch, das könnte die Märchenlandschaft<br />
von Guilin in Südchina sein – okay, bis auf die Autogeräusche.<br />
»Diese Wan<strong>de</strong>rung quer durch Deutschland war für mich eines<br />
meiner schönsten Abenteuer und emotional die stärkste Unternehmung,<br />
die ich je gemacht habe.« Das schreibst du in <strong>de</strong>inem<br />
neuen Buch über die Wan<strong>de</strong>rung auf <strong>de</strong>m »Grünen Band« <strong>im</strong><br />
Jahr 2009. Ist das nur PR?<br />
Keine PR. Ich habe auf dieser Wan<strong>de</strong>rung sehr oft Tränen in <strong>de</strong>n Augen<br />
gehabt, Tränen <strong>de</strong>s Erstaunens und <strong>de</strong>r Rührung. Das ist die eine Seite. Es<br />
war auch eine Reise in meine Jugend und Vergangenheit, auf <strong>de</strong>r ich mir<br />
viele Fragen stellte. Zum Beispiel: Wie und warum bist du zu <strong>de</strong>m<br />
gewor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r du bist? Und ich muss es <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r sagen: Ich habe<br />
auf dieser Reise so viele interessante, spannen<strong>de</strong> Menschen getroffen wie<br />
selten. Was du dir auf <strong>de</strong>r ganzen Er<strong>de</strong> mühsam zusammensuchen musst<br />
– grandiose Natur, tolle Kultur, Begegnungen mit Menschen und Tieren –,<br />
davon fin<strong>de</strong>st du so viel hier in Deutschland, einem <strong>de</strong>r am dichtesten<br />
besie<strong>de</strong>lten Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>.<br />
Wie sah <strong>de</strong>nn so ein beson<strong>de</strong>rs spannen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utscher<br />
Wan<strong>de</strong>rtag auf <strong>de</strong>m »Grünen Band« aus?<br />
Einmal sind wir sehr zeitig losgegangen, so um halb sechs. Auf einmal<br />
huschte eine Wildkatze über <strong>de</strong>n Weg. Cleo hat kein Interesse an Hauskatzen,<br />
aber sie kam an die Fährte und verhielt sich plötzlich, als sei sie<br />
einem Luchs auf <strong>de</strong>r Spur. Ein paar Stun<strong>de</strong>n später ent<strong>de</strong>ckte ich auf einer<br />
Wiese vier verschie<strong>de</strong>ne Orchi<strong>de</strong>enarten – wie wun<strong>de</strong>rbar ist das! Dann<br />
hob ich eine Steinplatte hoch, und darunter saß ein Feuersalaman<strong>de</strong>r.<br />
»Es war auch eine Reise in meine<br />
Vergangenheit, auf <strong>de</strong>r ich mir die<br />
Frage stellte: Wie und warum bist<br />
du zu <strong>de</strong>m gewor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r du bist?«<br />
Leben mit E<strong>de</strong>lmaräne und Aal: Fischer auf <strong>de</strong>m Schaalsee.<br />
›
16<br />
Träume leben<br />
Mensch, nehmen Sie Ihren Vogel an die Leine! Nandu jagt Cleo <strong>im</strong> wil<strong>de</strong>n Mecklenburg-Vorpommern.<br />
»Wenn du <strong>de</strong>ine Umgebung<br />
verstehst, dann wirst du auch<br />
die Welt verstehen. Aber wenn<br />
du irgendwas in <strong>de</strong>r Welt<br />
verstehst, verstehst du noch<br />
lange nicht Deutschland.«<br />
Ich wusste genau, wann ich meinen letzten Grizzly gesehen hatte. Aber<br />
<strong>de</strong>n letzten Feuersalaman<strong>de</strong>r …? Danach sahen wir noch einen Wan<strong>de</strong>rfalken,<br />
<strong>de</strong>r mit einem kleinen Vogel in <strong>de</strong>n Fängen zum Horst in einer<br />
Felswand flog, und als wir abends <strong>im</strong> allerletzten Licht das Zelt aufbauten,<br />
huschte ein großer Schatten über uns – ein Uhu. Das alles an einem einzigen<br />
Tag, mitten in Deutschland! Wenn dich das nicht zum Staunen<br />
bringt, dann weiß ich auch nicht mehr.<br />
Apropos: Hast du nie Probleme be<strong>im</strong> freien Zelten bekommen?<br />
Nie. Außerhalb von ausgewiesenen Naturschutzgebieten, Nationalparks<br />
o<strong>de</strong>r Biosphärenreservaten darf man meistens für eine Nacht bleiben –<br />
wenn man auf Wan<strong>de</strong>rschaft, also mit Rucksack unterwegs ist. Je kleiner<br />
das Zelt, <strong>de</strong>sto überzeugen<strong>de</strong>r kannst du erklären, dass du eigentlich nur<br />
»Pause« machst. Pause machen ist <strong>im</strong>mer erlaubt. Aber die rechtliche<br />
Situation ist in <strong>de</strong>n einzelnen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn nicht einheitlich. Wenn ein<br />
Bauer da ist, dann fragst du ihn natürlich. Ich wur<strong>de</strong> nie abgewiesen, <strong>im</strong><br />
Gegenteil. Die Menschen sind so nett, sie sagen: »Ach, wir haben doch<br />
erst Mai, Sie müssen doch nicht auf <strong>de</strong>r Wiese schlafen, komm’se rein ins<br />
Haus … o<strong>de</strong>r wenigstens in die Scheune.« Das war ein Dilemma: Einerseits<br />
wollte ich viel <strong>im</strong> Freien schlafen, an<strong>de</strong>rerseits wollte ich möglichst<br />
oft mit <strong>de</strong>n Menschen re<strong>de</strong>n. Die schönsten Übernachtungen draußen<br />
hatten wir auf <strong>de</strong>n Elbbuhnen. Und natürlich <strong>im</strong> Wald. Wenn es hell wird,<br />
hörst du dort ein so unfassbares Vogelkonzert wie auf <strong>de</strong>r ganzen Welt<br />
kein zweites Mal: Bluthänflinge, Buchfinken, Bergfinken, G<strong>im</strong>pel, die<br />
kleinen Fliegenschnäpper, Grasmücken, Meisen … So viele Arten. Und<br />
alle müssen singen!<br />
Was hat dich bei <strong>de</strong>iner Wan<strong>de</strong>rung auf <strong>de</strong>m »Grünen Band« am<br />
meisten überrascht?<br />
Das Band berührt acht Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r, aber die Menschen sind sich eigentlich<br />
alle recht ähnlich – Menschen wie du sie so in <strong>de</strong>n Großstädten kaum<br />
noch fin<strong>de</strong>st. Allein wie sie die Natur wahrnehmen: Wenn ich begeistert<br />
davon schwärmte, dass ich allein auf dieser einen Wiese fünf Störche<br />
gesehen hatte, dann haben sie nicht gesagt: »Waas? Toll!«, son<strong>de</strong>rn:<br />
»Meistens stehen da acht bis zehn.« Wun<strong>de</strong>rbare, entspannte Menschen<br />
sind das.<br />
Als Tierfilmer bist du gleichzeitig auch Verhaltensforscher. Wie<br />
ist die Beziehung <strong>de</strong>r Deutschen zu ihrer Natur?<br />
Ich glaube, die meisten haben keinen realen Bezug mehr zur Natur. Die<br />
einen verherrlichen und romantisieren sie – als eine Art Gegenwirklichkeit<br />
zum Alltag. Aber <strong>de</strong>r urbane Mensch hat auch Angst vor <strong>de</strong>r Natur. Wenn<br />
du einmal nachts <strong>im</strong> Wald einen paarungsbereiten Dachs schreien hörst,<br />
dann willst du in diesem Wald nicht mehr sein! Das klingt, als wird ein<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Kieling</strong>, rechts, unter Ornithologen.<br />
›<br />
Foto: Frank Gutsche
Photo: ©PatitucciPhoto<br />
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18 Träume leben<br />
kleines Kind umgebracht. Und wenn dann noch ein zweiter Dachs da ist!<br />
Ich habe schon erlebt, dass Leute panisch aus <strong>de</strong>m Wald geflohen sind<br />
und die Polizei alarmiert haben, und die hat Hubschrauber mit Wärmebildkameras<br />
losgeschickt. Wer kennt <strong>de</strong>nn noch diese Geräusche?<br />
Frei heraus: Wo gefällt es dir in Deutschland am besten?<br />
Ich wer<strong>de</strong> das ganz oft gefragt, aber ich kann es nicht sagen. Ich komme<br />
ja aus <strong>de</strong>n Bergen – also <strong>im</strong>merhin aus <strong>de</strong>m Thüringer Wald –, und dort<br />
habe ich mit Sicherheit meine schönsten und intensivsten Momente<br />
erlebt. Aber auch die sanften Berge und Bachtäler <strong>de</strong>s Frankenwalds sind<br />
großartig. O<strong>de</strong>r <strong>im</strong> Frühjahr <strong>de</strong>r Hainich, dieser unglaubliche, duften<strong>de</strong><br />
Rotbuchenwald. Und die Rhön mit <strong>de</strong>m Schwarzen Moor und <strong>de</strong>r Wasserkuppe.<br />
Wir haben dort die Birkwildbalz erlebt, einen tollen Förster<br />
kennengelernt, Cleo hatte sich ein bisschen in seinen Hund verliebt …<br />
»Ich wusste genau, wann ich meinen<br />
letzten Grizzly gesehen hatte. Aber<br />
<strong>de</strong>n letzten Feuersalaman<strong>de</strong>r …?«<br />
Ein Traum von einem Fluss:<br />
die Elbe nahe Hitzacker.<br />
Unvergesslich ist mir auch die Wan<strong>de</strong>rung vom Nordharz hinunter in die<br />
Nord<strong>de</strong>utsche Tiefebene: Das Gefühl, ich verlasse jetzt dieses dunkle<br />
Waldgebirge und betrete eine helle Kulturlandschaft – einfach traumhaft,<br />
kann ich je<strong>de</strong>m nur empfehlen.<br />
Du bist also eher <strong>de</strong>r Mittelgebirgsmensch.<br />
Das st<strong>im</strong>mt schon. Aber am allerwohlsten haben Cleo und ich uns an <strong>de</strong>r<br />
Elbe gefühlt. Das Wetter war super, wir sind je<strong>de</strong>n Tag <strong>im</strong> Fluss geschwommen<br />
und haben auf <strong>de</strong>n Buhnen gecampt. Die Elbe ist nicht wie<br />
<strong>de</strong>r Rhein, da drehst du dich noch nach je<strong>de</strong>m großen Flussschiff um, weil<br />
am Tag nur drei kommen. Auch <strong>de</strong>r Schaalsee mit seinem Biosphärenreservat<br />
ist so ein Ort, an <strong>de</strong>m ich gern mal einen ganzen Sommer über<br />
bleiben wür<strong>de</strong>.<br />
Und welche Orte haben dich überrascht?<br />
Als wir von <strong>de</strong>r Rhön Richtung Nor<strong>de</strong>n wan<strong>de</strong>rten, sah ich in <strong>de</strong>r Ferne<br />
große, weiße Berge. Ich konnte gar nicht abschätzen, wie hoch sie waren,<br />
aber schließlich stand ich bei Philippsthal an <strong>de</strong>r Werra direkt davor<br />
und dachte: Die sind ja riesig! Ich fragte jeman<strong>de</strong>n, und <strong>de</strong>r sagte: »Nu,<br />
das ist <strong>de</strong>r Gal<strong>im</strong>andscharo« – mit hartem »G«! Rund um diesen Kal<strong>im</strong>andscharo<br />
gibt es viel natürliches Salz. An manchen Stellen drückst du<br />
<strong>de</strong>ine Finger in die Wiese, und wenn du daran leckst, schmeckst du es. Da<br />
wachsen auch Pflanzen wie <strong>de</strong>r Queller – eigentlich gehört <strong>de</strong>r ins<br />
›<br />
Foto: Lars Schnei<strong>de</strong>r
20<br />
Träume leben<br />
Kontrollierte Wildnis:<br />
Ein or<strong>de</strong>ntlicher <strong>de</strong>utscher<br />
Seeadler ist beringt.<br />
Steht auf Kirschen und geschützte Vogelarten: <strong>de</strong>r Waschbär.<br />
Ein <strong>de</strong>utscher Wan<strong>de</strong>rsommer: <strong>Andreas</strong> und Cleo an <strong>de</strong>r Elbe.<br />
Foto: Manfred Ossendorf
Foto: Ralf Blasius<br />
»Wir Deutschen müssen ja <strong>im</strong>mer viel<br />
planen. Aber wir wer<strong>de</strong>n bald über vieles<br />
die Kontrolle verlieren.«<br />
Wattenmeer. Es war je<strong>de</strong>nfalls komisch,<br />
einen Berg hochzulaufen, <strong>de</strong>r zu 95 Prozent<br />
aus Kochsalz besteht. Das Zeug hat<br />
außen eine ganz harte Kruste, du rutschst<br />
also nicht ab. Natürlich ist dieser Berg<br />
ökologisch nicht korrekt, weil von ihm<br />
<strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r durch Regen oberflächlich<br />
Salz weggespült wird, aber faszinierend<br />
fin<strong>de</strong> ich ihn trotz<strong>de</strong>m – tut mir leid, dass<br />
ich das so sagen muss.<br />
Welche Tiere faszinieren dich am<br />
meisten?<br />
Das sind schon die großen Tiere. Etwa <strong>de</strong>r<br />
Luchs. Wir haben einmal einen <strong>im</strong> Harz<br />
getroffen, an einer Stelle, die eigentlich<br />
je<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rer problemlos erreichen<br />
kann. Gesehen haben wir ihn nicht, aber<br />
Cleo hat ihn gewittert. Der Luchs war<br />
telemetriert, und wir waren mit einem<br />
Wildbiologen unterwegs, <strong>de</strong>r das Signal<br />
ortete. Es gab eine schnelle Bewegung,<br />
hopp, hopp, und weg war er. Insgesamt<br />
Träume leben<br />
leben zwischen 20 und 60 Luchse <strong>im</strong> Harz – mitten in einem <strong>de</strong>r ganz<br />
stark frequentierten Wan<strong>de</strong>rgebiete Deutschlands.<br />
21<br />
Und darüber regt sich niemand auf?<br />
Nein, weil <strong>de</strong>r Luchs ein schönes, ästhetisches Tier ist. Der Luchs darf<br />
nicht nur Mäuse fangen, son<strong>de</strong>rn auch mal eine Kuh umbringen. Be<strong>im</strong><br />
Bär ist das an<strong>de</strong>rs – und erst recht be<strong>im</strong> Wolf.<br />
Märchen vom bösen Luchs gibt es nicht.<br />
Genau. Viele Menschen sagen, <strong>de</strong>r Wolf gehört nicht mehr in unser Land.<br />
Aber wir wer<strong>de</strong>n uns an ihn gewöhnen müssen. Er lebt ja längst nicht<br />
mehr in <strong>de</strong>n dunkelsten und entlegensten Waldgebieten, son<strong>de</strong>rn zum<br />
Beispiel in <strong>de</strong>n aufgelassenen Braunkohle-Tagebauen in <strong>de</strong>r Lausitz. Er<br />
könnte aber auch am Stadtrand von München leben. Genauso wie das<br />
Wildschwein. Das sind bei<strong>de</strong>s Generalisten, absolute Erfolgsmo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r<br />
Evolution. Und was die Bären betrifft: Ein reiches Land wie Deutschland<br />
muss es sich leisten können, einen Bären von zwei Biologen überwachen<br />
zu lassen, die ihm ein Gummigeschoss aufs Fell brennen, sobald er auf<br />
einen Bauernhof zuwan<strong>de</strong>rt. Er lernt dann sehr schnell, dass er da nichts<br />
zu suchen hat. Bär »Bruno« hatte 2006 in Bayern keine Chance.<br />
In <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Landschaft ist auch viel weniger Platz für Tiere,<br />
die ihn wirklich brauchen. Außer<strong>de</strong>m ist sie zerschnitten durch<br />
Autobahnen, Siedlungs- und Gewerbegebiete.<br />
Und trotz<strong>de</strong>m haben sich viele Bestän<strong>de</strong> erholt. Zum Beispiel bei <strong>de</strong>n Seeadlern.<br />
In <strong>de</strong>n alten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn gab es nur noch drei Paare, in <strong>de</strong>r<br />
DDR waren es mehr – so etwa 50 Paare. Mittlerweile haben wir wie<strong>de</strong>r<br />
580 Seeadler-Brutpaare in Deutschland. Bei Vögeln ist diese Entwicklung<br />
beson<strong>de</strong>rs gut zu beobachten.<br />
Vögel haben auch kein Problem, heil über die Autobahn zu<br />
kommen.<br />
Klar, die großen Säuger haben es schwerer. Nehmen wir nur die Rothirsche:<br />
So viel Platz zum Wan<strong>de</strong>rn haben die wirklich nicht mehr. Bei mir<br />
zu Hause in <strong>de</strong>r Eifel kamen sie <strong>im</strong>mer aus <strong>de</strong>n Ar<strong>de</strong>nnen. Mittlerweile<br />
geht das gar nicht mehr, da wur<strong>de</strong>n Autobahnen und Bun<strong>de</strong>sstraßen<br />
gebaut – und jetzt, für viel Geld, Wildbrücken. Wir Deutsche müssen ja<br />
<strong>im</strong>mer viel planen, aber wir wer<strong>de</strong>n bald über vieles die Kontrolle verlieren.<br />
Zum Beispiel über die sogenannten Kulturfolger, clevere Tiere, die<br />
Ähnelt <strong>de</strong>r Kreuzotter, ist aber ungiftig: die Schlingnatter. wun<strong>de</strong>rbar in unserer Nähe leben können: Füchse, kleine Raubtierarten ›
22<br />
Träume leben<br />
wie <strong>de</strong>r Mar<strong>de</strong>r, Wildschweine natürlich – o<strong>de</strong>r auch Neozoen. Das sind<br />
Einwan<strong>de</strong>rer wie zum Beispiel <strong>de</strong>r Waschbär: Der verdrängt Mar<strong>de</strong>r und<br />
Fuchs aus ihren Lebensräumen.<br />
Wildnis entsteht ja auch ohne Nationalparkverordnungen und<br />
ein ausgeklügeltes Wildtiermanagement.<br />
Genau. Man kann das sehen, wenn ein großer Sturm über einen Wald<br />
hinweggefegt ist, wie vor einiger Zeit in <strong>de</strong>r Eifel. Da wussten die Förster<br />
erst nicht, wohin mit <strong>de</strong>n umgefallenen Fichten. Sie haben ausgeräumt,<br />
aber nicht wie<strong>de</strong>r aufgeforstet. Und sehr schnell sind die ersten Pionierpflanzen<br />
gekommen: Birke, Haselnuss, Wei<strong>de</strong> – alles das, was man <strong>im</strong><br />
Forst nicht unbedingt haben will, was aber sehr gut ist. Auf einmal hatten<br />
wir wie<strong>de</strong>r einen artenreichen Nie<strong>de</strong>rwald. Ich fin<strong>de</strong> es <strong>im</strong>mer sehr spannend,<br />
wenn sich die Natur ihren Raum zurückholt. An<strong>de</strong>re Faktoren wie<br />
die Kl<strong>im</strong>aerwärmung beschleunigen das sicher noch.<br />
Es müssen also nicht <strong>im</strong>mer Nationalparks sein?<br />
Nationalparks fin<strong>de</strong> ich schon wichtig, als Symbole für große Landschaftstypen.<br />
Aber es ist kurios, wie manche davon entstan<strong>de</strong>n sind. Zum<br />
Beispiel <strong>de</strong>r Hainich o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Nationalpark Eifel – das waren mal Truppenübungsplätze.<br />
Oft gibt es auch Nutzungskonflikte wie in <strong>de</strong>r Sächsischen<br />
Schweiz: An einem Felsen wollen die Kletterer hoch, weil da die besten<br />
Routen <strong>de</strong>r Welt sind, und einen Felsen weiter sollen eine Uhubrut o<strong>de</strong>r<br />
Wan<strong>de</strong>rfalken geschützt wer<strong>de</strong>n. Wie kriegt man das unter einen Hut?<br />
»Der Wolf könnte auch am<br />
Stadtrand von München leben.<br />
Wie das Wildschwein. Das sind<br />
bei<strong>de</strong>s Generalisten, absolute<br />
Erfolgsmo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r Evolution.«<br />
Süß! Uhukind <strong>im</strong> <strong>de</strong>utschen Na<strong>de</strong>lwald. Böse? Lausitzer Wölflein, kurz hinter <strong>de</strong>r polnischen Grenze.<br />
Und wie gefallen dir die neuen Kunstlandschaften, die <strong>im</strong> Osten<br />
entstehen: das Neuseenland bei Leipzig o<strong>de</strong>r die renaturierten<br />
Braunkohle-Tagebaue in <strong>de</strong>r Lausitz?<br />
Sie sind eine Chance, einerseits. An<strong>de</strong>rerseits dürfen sie nicht zum Freibrief<br />
wer<strong>de</strong>n, so nach <strong>de</strong>m Motto: Wir hacken irgendwo 100 Hektar<br />
naturbelassenen Wald ab, weil da eine Autobahn hin muss, dafür setzen<br />
wir woan<strong>de</strong>rs eine »Ausgleichsfläche« hin. Scheußliches Wort! Immerhin<br />
haben wir Deutschen die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r nachhaltigen Waldnutzung schon <strong>im</strong><br />
16. Jahrhun<strong>de</strong>rt als Erste formuliert: also aufforsten, was man daneben<br />
abgeholzt hat. Wir könnten auch Agrarsteppen renaturieren. Wenn wir<br />
diese riesigen Weizenmonokulturen nicht mehr brauchen, wenn die EU-<br />
Mittel für die neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r wegfallen und sich auch holländische<br />
Investoren zurückziehen, dann können doch die Wildkräuter wie<strong>de</strong>r<br />
wachsen. Mal gucken, was daraus wird.<br />
Die Deutschen scheinen mehr <strong>de</strong>nn je zu wan<strong>de</strong>rn. Was hältst du<br />
von <strong>de</strong>n vielen Premium- und Qualitätswegen, die nach exaktem<br />
Punktesystem Kilometer für Kilometer zertifiziert wer<strong>de</strong>n?<br />
Also, darüber muss ich lachen. Ist das wirklich so? Ich hör das gera<strong>de</strong> zum<br />
ersten Mal – schreib das ruhig auf! Gut, be<strong>im</strong> Klettern gibt’s eine Skala für<br />
die Schwierigkeit. Aber wie will man Schönheit in Punkten messen? Das<br />
ist wirklich <strong>de</strong>utsch. N<strong>im</strong>m nur <strong>de</strong>n Yukon River, <strong>de</strong>r gilt ja gemeinhin als<br />
wun<strong>de</strong>rschön. Dabei ist das eigentlich ein lang weiliger Fluss. Meine<br />
Freundin beschwerte sich, dass wir zwei Monate durch die gleiche<br />
›
24<br />
Träume leben<br />
Sieht aus wie am Amazonas. Ist aber am Ufer <strong>de</strong>s Schaalsees.<br />
»Wenn du einmal nachts <strong>im</strong> Wald<br />
einen paarungsbereiten Dachs<br />
schreien hörst, dann willst du in<br />
diesem Wald nicht mehr sein!«<br />
Landschaft pad<strong>de</strong>lten. Trotz<strong>de</strong>m ist die Fahrt bis heute eines <strong>de</strong>r größten<br />
Naturerlebnisse, die ich in <strong>de</strong>r absoluten Wildnis hatte. »Objektiv«, also<br />
nach Punkten, wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Yukon dagegen weit hinten liegen.<br />
Zurzeit drehst du wie<strong>de</strong>r <strong>im</strong> »wil<strong>de</strong>n Deutschland«.<br />
Ja, wir machen gera<strong>de</strong> einen Zweiteiler für ZDF und National Geographic,<br />
<strong>de</strong>r Anfang 2012 ausgestrahlt wird. Das wird so eine Art Inventur <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Natur: Wo stehen wir? Wer ist gegangen, wer ist gekommen?<br />
Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer? Wir haben <strong>im</strong> Oktober 2010<br />
angefangen, mit <strong>de</strong>r Rothirschbrunft in <strong>de</strong>r Eifel. Dann waren wir bei <strong>de</strong>n<br />
Seeadlern in Mecklenburg, <strong>im</strong> Berchtesga<strong>de</strong>ner Land, und <strong>im</strong> März ging<br />
es ins Wattenmeer. Wir drehen auch Tiere wie <strong>de</strong>n Feldhamster, und wir<br />
zeigen Neozoen, die <strong>de</strong>r Mensch direkt o<strong>de</strong>r indirekt aus an<strong>de</strong>ren<br />
Gebieten eingeführt hat – wie die Wollhandkrabben, die ursprünglich aus<br />
China kommen und mittlerweile sogar bei Dres<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Elbe leben.<br />
Was ist dabei die größte Herausfor<strong>de</strong>rung?<br />
Der zweitschwerste flugfähige Vogel <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n kaum einer kennt, <strong>de</strong>r<br />
aber tatsächlich in Deutschland lebt, in einem kleinen Vorkommen in<br />
Bran<strong>de</strong>nburg: die Großtrappe. Ein ausgewachsener Hahn wiegt <strong>im</strong>merhin<br />
18 Kilo und kann trotz<strong>de</strong>m aus <strong>de</strong>m Stand starten – leichter Gegenwind<br />
genügt. Sehr schwierig zu drehen war auch <strong>de</strong>r Schwarzstorch, ein wun<strong>de</strong>rschöner,<br />
aber sehr scheuer Vogel. Der fliegt sein Nest nie direkt an,<br />
son<strong>de</strong>rn macht Umwege von mehreren Hun<strong>de</strong>rt Metern. Wenn du siehst,<br />
Foto: Ralf Blasius<br />
wo er in <strong>de</strong>n Wald eintaucht, weißt du noch lange nicht, wo sein Nest ist.<br />
Filmisch am schwersten war dagegen die Paarung von Hasen. Hört sich<br />
s<strong>im</strong>pel an, aber diese Jag<strong>de</strong>n über die Fel<strong>de</strong>r und die ritualisierten Boxkämpfe<br />
sind rasant, und du musst sie <strong>im</strong>mer schön scharf <strong>im</strong> Bild haben.<br />
Gut, dass du die Bil<strong>de</strong>r machst. Als normale Wan<strong>de</strong>rer bekommen<br />
wir das alles ja kaum zu Gesicht, o<strong>de</strong>r?<br />
Es reicht doch schon, überhaupt mal einen Mar<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r auch nur ein paar<br />
Wildschweine zu sehen. O<strong>de</strong>r einen Adler. Dann freust du dich, hast in<br />
<strong>de</strong>r Arbeit was zu erzählen und lebst bewusster. Ich fin<strong>de</strong> es viel wichtiger,<br />
sich erst mal über zu Hause Gedanken zu machen – über Rotwild,<br />
Wolf o<strong>de</strong>r Luchs –, statt sich um afrikanische Elefanten zu kümmern, die<br />
ganze Wäl<strong>de</strong>r plattmachen und <strong>de</strong>n armen Bauern die Lebensgrundlage<br />
zerstören. Wenn du <strong>de</strong>ine eigene Umgebung verstehst, dann wirst du<br />
auch die Welt verstehen. Aber wenn du irgendwas in <strong>de</strong>r Welt verstehst,<br />
verstehst du noch lange nicht Deutschland.<br />
Die lange Fassung <strong>de</strong>s <strong>Interview</strong>s lesen Sie unter<br />
www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/kieling.<br />
4-<strong>Seasons</strong> Info<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Kieling</strong> …<br />
… 1959 in Gotha, Thüringen,<br />
geboren, floh mit 16 Jahren<br />
aus <strong>de</strong>r DDR in die Bun<strong>de</strong>srepublik,<br />
wo er zunächst als<br />
Seemann arbeitete. Später<br />
ließ er sich zum Forstwirt<br />
und zum Jäger ausbil<strong>de</strong>n,<br />
arbeitete in China, Indien<br />
und Pakistan, reiste durch<br />
Grönland und fuhr mit <strong>de</strong>m<br />
Mountainbike durch <strong>de</strong>n<br />
H<strong>im</strong>alaja. Seine Karriere als<br />
Tierfilmer begann er 1991 –<br />
als Autodidakt. Ausgerüstet<br />
mit zwei 16-Mill<strong>im</strong>eter-<br />
Filmkameras reiste er sechs<br />
Monate auf <strong>de</strong>m Yukon bis<br />
zur Beringsee. Der dabei<br />
entstan<strong>de</strong>ne Film wur<strong>de</strong> auf<br />
Anhieb zur besten Sen<strong>de</strong>zeit<br />
gezeigt. Dem Nor<strong>de</strong>n Nordamerikas<br />
blieb <strong>Kieling</strong> auch<br />
in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren treu.<br />
Er folgte <strong>de</strong>m Yukon von <strong>de</strong>r<br />
Quelle über 3000 Kilometer<br />
bis zur Mündung in die<br />
Beringsee. Auf dieser Reise<br />
entstand eine dreiteilige Dokumentation<br />
für die ARD. Im<br />
Mai 2008 zeigte das ZDF die<br />
Terra-X-Reihe »Expeditionen<br />
zu <strong>de</strong>n Letzten ihrer Art«.<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Kieling</strong> lebt mit seiner<br />
Familie auf einem Bauernhof<br />
in <strong>de</strong>r Eifel.<br />
Das Buch: »Ein <strong>de</strong>utscher<br />
Wan<strong>de</strong>rsommer«<br />
Als Vorbereitung <strong>de</strong>r ZDF/<br />
Arte-Produktion »Mitten <strong>im</strong><br />
wil<strong>de</strong>n Deutschland« wan<strong>de</strong>rte<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Kieling</strong> 2009<br />
auf <strong>de</strong>m »Grünen Band«, entlang<br />
<strong>de</strong>s ehemaligen To<strong>de</strong>sstreifens,<br />
sieben Wochen quer<br />
durch Deutschland. Seine<br />
Erlebnisse schrieb er in <strong>de</strong>m<br />
Buch »Ein <strong>de</strong>utscher Wan<strong>de</strong>rsommer«<br />
nie<strong>de</strong>r:<br />
302 Seiten, Malik Verlag,<br />
München 2011, Globetrotter<br />
Best.-Nr. 18.09.43, € 22,95<br />
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