TÄTIGKEITS- BERICHT 2004 - Cetex Institut für Textil
TÄTIGKEITS- BERICHT 2004 - Cetex Institut für Textil
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TECHNOLOGIETRANSFEREINHEIT TEXTILMASCHINENENTWICKLUNG<br />
Kompetenzfeld "Verarbeitung von textilen Strukturen auf Wirkmaschinen"<br />
Das zu diesem Kompetenzfeld verfügbare<br />
Know how resultiert aus den langjährigen<br />
Erfahrungen in der Herstellung und/oder<br />
Verarbeitung von textilen Strukturen auf<br />
Wirkmaschinen, insbesondere Nähwirkmaschinen<br />
und geht zurück auf die Erfindung<br />
der Nähwirktechnik durch Heinrich Mauersberger<br />
und deren Entwicklung zur Praxisreife<br />
im <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Textil</strong>maschinen, der<br />
Vorgängereinrichtung der heutigen Forschungseinrichtung.<br />
Es betrifft speziell die<br />
Verarbeitung von Vliestextilien auf Wirkmaschinen,<br />
insbesondere Nähwirkmaschinen<br />
zum Zweck der Herstellung technischer<br />
<strong>Textil</strong>ien, die sich durch Einlagerung und Fixierung<br />
spezifischer Füllmaterialien auszeichnen.<br />
Viele textile Flächenbildungsmaschinen<br />
weisen zwar einen diskontinuierlichen Herstellungsprozess,<br />
jedoch einen kontinuierlichen<br />
Warenabzug auf, der beispielsweise<br />
mit einer gleichmäßigen Drehbewegung das<br />
herstellte Gebilde auf ein Speichermedium<br />
aufwickelt. Dies ist insbesondere bei Wirkmaschinen<br />
problematisch, da die Arbeitselemente<br />
(Wirknadeln) quer zur Warenabzugsrichtung<br />
arbeiten und ggf. vorgelegte<br />
Grundwaren bei der Maschenbildung<br />
durchstechen. Infolgedessen üben die Arbeitselemente<br />
auf die Ware einen Rückhalteeffekt<br />
aus, der von den meisten <strong>Textil</strong>ien<br />
aufgrund ihrer elastischen Grundeigenschaften<br />
aufgefangen werden kann. U. a.<br />
bei der Herstellung technischer <strong>Textil</strong>ien,<br />
die aus mit Füllmaterialien versehenen und<br />
wirktechnisch verbundenen Grundbahnen<br />
bestehen, führt dieser Rückhalteeffekt je-<br />
doch zur Schädigung der Grundwaren (Rißund<br />
Lochbildung), die die Dichtheit des fertigen<br />
Erzeugnisses erheblich beeinträchtigt.<br />
Die von der abgezogenen Ware auf die<br />
Wirknadeln ausgeübte Biegebelastung führt<br />
außerdem zu einer unerwünschten Belastung<br />
mit nachfolgenden häufigen Nadelbrüchen.<br />
Um diese negativen Erscheinungen zu vermeiden,<br />
wurde von der <strong>Cetex</strong> gGmbH innerhalb<br />
eines Forschungsthemas ein umfassendes<br />
Antriebskonzept <strong>für</strong> den Warenabzug<br />
erarbeitet, das es gestattet, die Abzugsbewegung<br />
- abgestimmt auf die Arbeitsbewegung<br />
der Wirknadeln - intermittierend<br />
auszuführen. Damit wird neben einer<br />
hohen Warenqualität auch eine höhere<br />
Standzeit der Wirknadeln sowie eine Verringerung<br />
der Lärmbelastung erreicht. Ein<br />
weiterer erheblicher Vorteil des Konzeptes<br />
ist außerdem, dass es durch Nachrüstung<br />
an bereits vorhandenen Maschinen nachträglich<br />
angewendet werden kann.<br />
Anwendungen sind u. a. im Bereich der<br />
Geotextilien und spezieller Funktionstextilien<br />
<strong>für</strong> den Recyclingbereich (Abbau von Ölresten<br />
und Produktionsrückständen) zu suchen<br />
und sollen mit Hilfe des Technologietransferprojektes<br />
gefunden werden.<br />
Darüber hinaus dient das Projekt der Unterstützung<br />
allgemeiner Transfermaßnahmen,<br />
um die Kompetenzen und Forschungsergebnisse<br />
der Einrichtung einem möglichst<br />
großen Kreis potentieller Anwender nahezubringen.<br />
<strong>Cetex</strong> gGmbH – Tätigkeitsbericht <strong>2004</strong> 27