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TÄTIGKEITS- BERICHT 2009 - Cetex Institut für Textil

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PUMPENTRÄGER - NOISE ABSORBING SYSTEM (NAS)<br />

Projektleiter: Dipl.-Ing. Bert Böhme Laufzeit: 10/07-12/09<br />

Ausgangssituation<br />

Bei hydraulischen Antrieben erfolgt die Leistungsübertragung<br />

über ein fluides Medium. Das<br />

Fluid, in der Regel Mineralöl, wird zur Kraft- und<br />

Momentenübertragung unter Druck gesetzt und<br />

strömt in geschlossenen Kreisläufen zwischen<br />

der Antriebsmaschine und Arbeitsmaschine.<br />

Der Pumpenträger, ein topfförmiges Strukturbauteil,<br />

ist die Umhausung der Antriebswelle und<br />

bauliche Verbindung zwischen Elektromotor und<br />

Hydraulikpumpe. Er garantiert die feste Verbindung<br />

beider Komponenten und sichert deren Fixierung,<br />

um einen Winkelversatz der Antriebswelle<br />

zu vermeiden. Da Hydraulikpumpen in der Regel<br />

freitragend ausgeführt sind, bildet der Pumpenträger<br />

die einzige feste Verbindung über den<br />

Motor zur Aufstellfläche. Damit muss er über den<br />

Kraftrückschluss das gesamte Drehmoment aufnehmen<br />

und erfährt durch die stirnseitig angeflanschte<br />

Hydraulikpumpe zusätzlich eine starke<br />

Biegebelastung. Der Pumpenträger stellt so ein<br />

mechanisch hochbelastetes Bauteil dar. Als Gehäuse<br />

dichtet er Antriebswelle und Kupplung zur<br />

Außenumgebung ab und verhindert so das Eindringen<br />

von Verunreinigungen über die Welle in<br />

den Motor und die Pumpe. Gleichzeitig soll das<br />

Gehäuse der Schallabsorption und Schwingungsentkopplung<br />

dienen und damit die Laufgeräusche<br />

des Antriebsaggregates dämpfen.<br />

Forschungsziel<br />

Marktübliche Pumpenträger bestehen meist aus<br />

metallischen Werkstoffen, heute oft aus Aluminiumdruckguss<br />

geringer Wandstärke. Diese Dünnwandigkeit<br />

führt zu einer nur noch sehr geringen<br />

Schallabsorption der Laufgeräusche der Antriebswelle<br />

durch den Pumpenträger. Aluminiumdruckguss<br />

besitzt kaum Dämpfungseigenschaften.<br />

Hydraulikpumpen erzeugen durch ihre Pulsation<br />

sehr starke Schwingungen, die vom Pumpenträgergehäuse<br />

nicht gedämpft werden.<br />

Außerdem besteht zwischen Elektromotor und<br />

Hydraulikpumpe wegen der fehlenden Dämpfungseigenschaften<br />

keine Schwingungsentkopplung.<br />

Im ungünstigsten Fall liegt die Pulsation der<br />

Pumpe in der Eigenfrequenz angeflanschter<br />

Komponenten, und das gesamte Antriebsaggregat<br />

schwingt mit sehr hoher Amplitude.<br />

Erste Schwingungsuntersuchungen haben ergeben,<br />

dass sich die Frequenzen des abgegebenen<br />

Luft- und Körperschalls in Bereichen befinden, in<br />

denen das menschliche Gehör seine größte<br />

Empfindlichkeit besitzt. Der metallene dünnwan-<br />

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dige Pumpenträger verstärkt die Laufgeräusche<br />

zusätzlich, da er wie eine Glocke wirkt und als<br />

Resonanzkörper die Schwingungsamplituden<br />

noch erhöht.<br />

Zielstellung des durchgeführten Projektes war<br />

deshalb die Entwicklung von Komponenten zur<br />

Geräuschdämmung des Pumpenträgers. Neben<br />

einer entsprechenden Erstausrüstung neuer<br />

Pumpenträger soll das zu entwickelnde Nachrüstkonzept<br />

dazu dienen, akut bestehende Probleme<br />

schlechter Schall- und Schwingungsisolierung<br />

auch bei bereits im Einsatz befindlichen Antriebsaggregaten<br />

zu beheben. Hierzu ist eine fertigungstechnisch<br />

unaufwendige Lösungsvariante<br />

konstruktiv zu erstellen, die ohne größeren Montageaufwand<br />

einsetzbar ist. Dies können u. a.<br />

textilgebundene Schall- und elastische Schwingungsdämpfungselemente<br />

sein, die an den<br />

Pumpenträger je nach vorhandenem Einbauraum<br />

nachträglich angebracht werden.<br />

Der Entwicklung und Herstellung benötigter<br />

Schalldämpfungs- und Verstärkungstextilien <strong>für</strong><br />

eine Nachrüstvariante kommt dabei die besondere<br />

Bedeutung zu. Ein besonderer Schwerpunkt<br />

liegt auf der textiltechnischen Konzipierung sowie<br />

die Anbindung und Integration in bzw. an den<br />

Pumpenträger.<br />

Forschungsergebnis<br />

Für die zu entwickelnden schallisolierenden <strong>Textil</strong>ien<br />

wurden Abstandsgewirke verwendet, die bei<br />

Notwendigkeit eine Befüllung mit unterschiedlichen<br />

schallisolierenden Medien ermöglichen.<br />

Zur Vermeidung einer umfangreichen und aufwendigen<br />

Fertigung textiler Bauteile bereits <strong>für</strong><br />

die Durchführung erster Vorversuche, wurden<br />

diese mit vorhandenem textilen Material in Form<br />

von Meterware, zugeschnitten auf die entsprechende<br />

Größe, durchgeführt. Mittels einer umfangreichen<br />

Versuchsauswertung wurden die<br />

Grundlagen <strong>für</strong> die Fertigung speziell abgepasster<br />

textiler Abstandsgewirke – das textile Bauteil,<br />

geschaffen. Für die Durchführung der Versuche<br />

wurde ein Versuchsstand, bestehend aus einem<br />

Grundgestell, zwei Motoren unterschiedlicher<br />

Leistung, verbindbar mit dem entsprechend zu<br />

prüfenden Pumpenträger an den Hydraulikpumpen<br />

unterschiedlicher Bauart angeflanscht<br />

werden können, konstruiert und gebaut. Die<br />

angeflanschte Pumpe ist verbunden mit einem<br />

Hydraulikaggregat. Der Versuchsstand wurde <strong>für</strong><br />

die durchzuführenden Messungen des Schallleistungspegels<br />

im Versuchsraum der Firma SLG<br />

Prüf- und Zertifizierungs GmbH aufgestellt.<br />

<strong>Cetex</strong> <strong>Institut</strong> – Tätigkeitsbericht <strong>2009</strong>

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