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Bundesstraße 30 Archiv 2010 - B30 Oberschwaben

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Solange die Mittel des Bundes "Prestigeprojekte wie Stuttgart 21" gebunden seien, werde sich daran auch<br />

nichts Åndern. "Um alle derzeit bundesweit geplanten Schienenprojekte bis 2020 umsetzen zu kÑnnen,<br />

fehlen 20 Milliarden Euro, allein in Baden-WÉrttemberg sind es gut vier Milliarden Euro, genau der Betrag,<br />

den die BefÉrworter derzeit fÉr den Bahnhofsumbau in Stuttgart ansetzen".<br />

UnseriÑs sei es aber auch, einen positiven Zusammenhang zwischen der Fertigstellung der<br />

Neubaustrecke Wendlingen-Ulm und der Elektrifizierung Ulm-Lindau herzustellen: Aus einer schnelleren<br />

ICE-Verbindung zwischen Ulm und Stuttgart ergebe sich "keinerlei betriebliche Notwendigkeit zur<br />

Elektrifizierung der SÉdbahn". Malczak: "Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun. Noch<br />

unseriÑser ist es, implizit auch fÉr die Fertigstellung der Elektrifizierung einen Zeitraum bis 2017<br />

anzugeben, das ist realistisch betrachtet gar nicht mehr einzuhalten, zumal auch die Planfeststellung noch<br />

nicht abgeschlossen ist".<br />

Quelle: https://www.schwaebische.de/lokales/ravensburg/ravensburg-stadtnachrichten_artikel,-Malczak-kontra-Schockenhoff-„Leere-<br />

Versprechungen“-_articleId,4155004.html<br />

09. September <strong>2010</strong><br />

Stuttgart 21 verÇrgert landesweit<br />

(Baden-WÉrttemberg) - Lange hat Stuttgart 21 fast niemanden im Land interessiert. Doch die Nachrichten<br />

Éber steigende Kosten und die Bilder von Demonstrationen machen nun auch die BÉrger in den<br />

entfernteren Landesteilen nachdenklich. FÉr besonderen ZÉndstoff sorgt ein neues Gutachten, das nun<br />

von Gesamtkosten von mehr als 18 Milliarden Euro ausgeht. Politiker fÉrchten um ihre Wiederwahl.<br />

MinisterprÅsident Stefan Mappus (CDU) bleibt auf seinem Kurs: "Ihr mÉsst die Leute nicht anlÉgen",<br />

faucht er auf seiner Sommertour harsch eine Åltere Dame in TÉbingen an, die ihm gegenÉber den Stopp<br />

der Abbrucharbeiten forderte. Das Wort der LÉge wiederholte der Regierungschef.<br />

Auch wenn der MinisterprÅsident sich unnachgiebig zeigt, regt sich immer mehr Widerstand im Land. In<br />

TÉbingen wird wÑchentlich zum lauten "Schwabenstreich" gegen das Milliardenprojekt aufgerufen, in<br />

Reutlingen wurde zu einem Schweigemarsch geladen. "Wenn ich ein Haus bauen will und merke, dass es<br />

doppelt so teuer wird wie geplant, ich aber noch dazu nur noch die HÅlfte verdiene, dann baue ich eben<br />

nicht", sagen Mitglieder der CDU, die sich davor fÉrchten ihren Namen Ñffentlich zu nennen.<br />

Lange gab es in der Kurpfalz kein groÄes Interesse an Stuttgart 21. Doch jetzt stehen MaÄnahmen am<br />

lÅnderÉbergreifenden, zentralen Bahnknoten Mannheim auf den Spiel. mit der IC-Strecke und der<br />

Modernisierung werde es nun wohl nichts mehr. Bei einem Mitgliederfest der SPD am vergangenen<br />

Wochenende sei "an allen Tischen heftig und kritisch Éber Stuttgart 21 diskutiert worden", hÑrt man aus<br />

der Partei.<br />

Der Heidelberger SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding hat bereits Anfang August vor "groÄen<br />

Problemen" bei der Finanzierung des Projekts Stuttgart 21 gewarnt. "Es ist nicht mÑglich, dass eine<br />

Milliardenausgabe in dieser Dimension fÉr ein einziges Tiefbauprojekt im Rest des Landes keine<br />

Auswirkungen hat", erklÅrte er und befÉrchtet, dass dem Projekt auch "unendlich viele kleine soziale,<br />

kulturelle und sportliche Projekte und andere wichtige Investitionen zum Opfer fallen".<br />

Der Heidelberger SPD-Kreisverband hat Stuttgart 21 von Anfang an kritisch betrachtet und bereits im Jahr<br />

2007 abgelehnt. "Auch heute gibt es aus meiner Sicht gute, sachliche GrÉnde, um das Projekt noch<br />

einmal zu Éberdenken", meint die SPD Gemeinderats-Fraktionsvorsitzende und Landtagskandidatin Anke<br />

Schuster.<br />

Im Kern hÑrt man aus SÉdbaden auch nichts Anderes. "Geld, das dort verbuddelt wird, fehlt am<br />

Oberrhein", sagt zum Beispiel Axel Mayer, Vorsitzender des Bundes fÉr Umwelt- und Naturschutz. "Wir<br />

brÅuchten aber die neue Bahntrasse zwischen Karlsruhe und Basel ganz dringend, und zwar menschenund<br />

umweltfreundlich gestaltet". In der SPD rumort es in der Region vernehmbar. Hinter vorgehaltener<br />

Hand wird berichtet, dass alle sÉdbadischen Landtagsabgeordneten verheerende Auswirkungen bei der<br />

Landtagswahl 2011 erwarten.<br />

166 <strong>Archiv</strong> <strong>2010</strong> www.B<strong>30</strong>-<strong>Oberschwaben</strong>.de

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