Hysterie oder sinnvolle Wachsamkeit? - Landeskrankenhaus Feldkirch
Hysterie oder sinnvolle Wachsamkeit? - Landeskrankenhaus Feldkirch
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Aus den Häusern<br />
Mit viel Takt-Gefühl<br />
Herzrhythmusstörungen,<br />
Vorhofflimmern <strong>oder</strong> gar<br />
ein Herzinfarkt. Wenn das<br />
wichtigste Organ im Körper aus<br />
dem Takt gerät, ist schnelle Hilfe<br />
gefragt. Die invasive Behandlung<br />
von Herzpatienten wurde nach<br />
langer und intensiver Vorbereitung<br />
mit dem neuen Institut für Interventionelle<br />
Kardiologie (IIK) auf<br />
neue und sichere Beine gestellt.<br />
Ein gutes Gefühl für Patienten<br />
und Mitarbeiter.<br />
Das neue Institut am LKH<br />
<strong>Feldkirch</strong> unter der Leitung von<br />
Primar Univ. Doz. Dr. Werner<br />
Benzer ist eine gelungene Weiterentwicklung<br />
des bisherigen<br />
Herzkatheterlabors, das bis im<br />
Frühling dieses Jahres als Department<br />
der Abteilung für Innere<br />
Medizin geführt wurde. Aufgabe<br />
des nunmehr eigenständigen IIK<br />
ist die invasive Untersuchung und<br />
Behandlung am Herzen, wie etwa<br />
die Herzkatheteruntersuchung<br />
(Koronarangiographie), die Aufdehnung<br />
von Herzkranzgefäßen<br />
(Perkutane Koronare Intervention)<br />
vor allem auch bei akuten<br />
Herzinfarkten und die invasive<br />
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VORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER<br />
Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuser<br />
Neues Institut für Interventionelle Kardiologie<br />
am LKH <strong>Feldkirch</strong> als optimale Lösung für ganz Vorarlberg.<br />
Behandlung von Herzrhythmusstörungen,<br />
die im Rahmen eines<br />
kurzen stationären Aufenthalts<br />
durchgeführt werden.<br />
Mehr Sicherheit<br />
durch Kapazitätserweiterung<br />
Seit dem großangelegten Umbau<br />
der Räumlichkeiten sind nunmehr<br />
zwei m<strong>oder</strong>nst ausgestattete<br />
Messplätze vorhanden. Die Verdoppelung<br />
der Kapazität bedeutet<br />
noch mehr Sicherheit für die Patienten,<br />
weil nun die Rund-um-die-<br />
Uhr-Versorgung auch während<br />
der Gerätewartung, im Falle eines<br />
möglichen Gerätedefekts <strong>oder</strong> vor<br />
allem bei einer zeitlichen Häufung<br />
von Notfällen gewährleistet ist.<br />
Und auch personell wurde vor<br />
allem im ärztlichen Bereich aufgestockt,<br />
so dass die 24-Stunden-<br />
Besetzung des Herzkatheterlabors<br />
langfristig sichergestellt ist. „Mit<br />
sechs Fachärzten, hochqualifizierten<br />
Fachkräften aus Pflege und<br />
Technik sowie einer topm<strong>oder</strong>nen<br />
Ausstattung erfüllt das neue<br />
Institut auch im internationalen<br />
Vergleich höchste Standards“,<br />
freut sich Primar Benzer. n<br />
t Die gesamte<br />
Herzkatheter-Untersuchung<br />
wird auf<br />
dem Monitor überwacht.<br />
p Das neue IIK verfügt über zwei<br />
top-m<strong>oder</strong>ne Messplätze.<br />
Prim. Doz. Dr.<br />
Werner Benzer<br />
„Das IIK bietet zwei<br />
wesentliche Verbesserungen:<br />
zwei<br />
m<strong>oder</strong>nst ausgestattete<br />
Messplätze<br />
und die 24-Stunden-Besetzung<br />
des<br />
Herzkatheterlabors.“<br />
Dr. Wolfgang<br />
Fuchs<br />
„Die Arbeit im Herzkatheterlabor<br />
ist<br />
begeisternd und<br />
herausfordernd.<br />
Die Notfallversorgung<br />
wurde mit<br />
dem zweiten Labor<br />
und der Verstärkung<br />
des ärztlichen<br />
Teams weiter verbessert.“<br />
VORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuser<br />
Aus<br />
Auf der chirurgischen<br />
Abteilung am <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
Bregenz wurde im<br />
Frühjahr eine neue, vielversprechende<br />
Variante zum minimalinvasiven<br />
Zugang in die Bauchhöhle<br />
eingeführt. Die so genannte<br />
SILS-Methode (Single Incision for<br />
Laparoscopic Surgeries) erlaubt es,<br />
verschiedene Organe im Bauchraum<br />
über einen einzigen Zugang<br />
(Port) am Bauchnabel zu operieren.<br />
Der Vorteil für den Patienten<br />
scheint klar: Es ist nur mehr ein<br />
Hautschnitt statt üblicherweise<br />
vier notwendig, um den laparoskopischen<br />
Eingriff durchzuführen.<br />
Dies soll neben optischen Vorteilen<br />
vor allem Wundschmerzen und<br />
Infektionsrisiko reduzieren. Die<br />
Bregenzer Chirurgen, traditionell<br />
stark in der laparoskopischen Chirurgie,<br />
sammeln nun als Pilotabteilung<br />
einschlägige Erfahrungen<br />
mit der neuen Methode. Aber auch<br />
die Operateure der anderen Häuser<br />
sind eingeladen, SILS in Bregenz<br />
zu testen. „Nach dieser Evaluierungsphase<br />
ist – bei entsprechend<br />
überzeugenden Ergebnissen – eine<br />
Ausweitung des Angebots auf alle<br />
unsere chirurgischen Abteilungen<br />
angedacht“, erklärt KHBG-Geschäftsführer<br />
Dr. Till Hornung.<br />
Nahe am Nabel<br />
Die Erfahrungen in Bregenz sind<br />
derweil äußerst vielversprechend:<br />
den Häusern<br />
Das kleine 1x1<br />
der Bregenzer Chirurgen<br />
Dank SILS-Methode ist nur mehr<br />
ein Hautschnitt für einen<br />
operativen Eingriff notwendig.<br />
Prim. Dr. Dietmar<br />
Wohlgenannt<br />
„Die Vorteile liegen<br />
auf der Hand: Statt<br />
üblicherweise vier<br />
Hautschnitten ist<br />
bei der neuen SILS-<br />
Methode nur noch<br />
einer notwendig.“<br />
OA Dr. Werner<br />
Müller<br />
„Für den Operateur<br />
bedeutet SILS eine<br />
gewisse technische<br />
und denkerische<br />
Herausforderung,<br />
weil man im Bauch<br />
übers Kreuz arbeiten<br />
muss.“<br />
t Traditionell<br />
stark in der<br />
Laparoskopie:<br />
die Bregenzer<br />
Chirurgen.<br />
p Bei SILS erfolgt der Zugang<br />
in den Bauchraum über<br />
einen einzigen Bauchschnitt<br />
direkt am nabel.<br />
„Wir sehen die neue Methode als<br />
bedeutende Weiterentwicklung<br />
der klassischen Laparoskopie, die<br />
künftig noch schonender sein<br />
wird und höchsten ästhetischen<br />
Gesichtspunkten gerecht wird“, so<br />
der Leiter der Abteilung Primar<br />
Dr. Dietmar Wohlgenannt. Bei der<br />
neuen Methode, mit der etwa Gallenblase<br />
<strong>oder</strong> Blinddarm entfernt<br />
werden können, wird nämlich nur<br />
ein Hautschnitt von ca. zwei bis<br />
drei Zentimetern Länge benötigt,<br />
um mit den Instrumenten an die<br />
vorgesehene Stelle zu gelangen.<br />
Der notwendige Schnitt wird zudem<br />
so nahe am Nabel gesetzt, dass<br />
er nach der vollständigen Abheilung<br />
kaum mehr sichtbar ist. „Das<br />
Einzige, was von einem erfolgreichen<br />
Eingriff bleibt, ist eine kleine<br />
Narbe, die zum Teil sogar in der<br />
Hautfalte rund um den Nabel verschwindet“,<br />
erklärt Wohlgenannt.<br />
Umdenken notwendig<br />
Für den Operateur ist die SILS-<br />
Methode eine neue technische<br />
und auch „denkerische“ Herausforderung.<br />
„Damit der Ein-Port-<br />
Zugang gelingen kann, braucht es<br />
ein spezielles Instrumentarium, mit<br />
dem man im Bauch ‚übers Kreuz’<br />
arbeitet“, erläutert OA Dr. Werner<br />
Müller, der sich dank jahrelanger<br />
Laparoskopie-Erfahrung und intensiver<br />
Übung aber schnell auf die<br />
neue Methode eingestellt hat. n<br />
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