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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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<strong>Die</strong> <strong>Grundstücksübertragung</strong> <strong>in</strong> <strong>Meersburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Bodensee</strong>. 93<br />

II. Erwerbsbeschränkungen, Schranken vor allem<br />

aus <strong>in</strong> der Person des Erwerbers liegenden Gründen. Während<br />

die unter I behandelten Veräußerungsbeschränkungen<br />

des <strong>Meersburg</strong>er Stadtrechts <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise aus dem Rahmen<br />

des im L<strong>in</strong>zgau und <strong>in</strong> anderen alemannischen Landschaften<br />

geltenden Landrechts herausfallen, handelt es sich<br />

bei diesen Erwerbsbeschränkungen im wesentlichen um<br />

stadtrechtliche Neubildungen, für die Entsprechungen im<br />

gleichzeitigen Landrecht fehlen. Freilich f<strong>in</strong>den sich Ansätze<br />

zu solcher Beschränkung des Grunderwerbs Fremder auch<br />

im älteren germanischen Recht, so das Widerspruchsrecht<br />

jedes Märkers gegen den Zuzug von Ausmärkern <strong>in</strong> der<br />

Lex Salica Tit. 45. Aber e<strong>in</strong> entwicklungsgeschichtlicher<br />

Zus<strong>am</strong>menhang zwischen derartigen Bestimmungen und den<br />

stadtrechtlichen Grunderwerbsbeschränkungen besteht nicht.<br />

<strong>Die</strong> oberdeutschen Volksrechte (Lex Al. I und Lex Bai. I 1)<br />

hatten den Grunderwerb der Kirche begünstigt. Vere<strong>in</strong>zelte<br />

Versuche alemannischer Grafen, den Bodenerwerb der Toten<br />

Hand dadurch zu beschränken, daß sie ihn von e<strong>in</strong>er gräflichen<br />

Erlaubnis abhängig machten, waren fehlgeschlagen;<br />

sie wurden zurückgewiesen durch das Weistum des Herzogsgerichts<br />

von 1185. 1 ) <strong>Die</strong>ser Rechtsspruch, der an dem Grundgedanken<br />

der Lex Al. I 1 festhält, bestimmt: „liberis hom<strong>in</strong>ibus<br />

licere predia sua quibuslibet ecclesiis vel cui vellent<br />

dare posse". <strong>Die</strong> stadtrechtlichen Vorschriften und Maß-<br />

des obgenanten maister Gebhartz Sumerdürr, bekenn ouch mit disem<br />

brief, daz dirre obgeschriber kouf mit m<strong>in</strong>er gunst, wissen, willen,<br />

und raut Zugängen und beschechen ist." U. 21. 7. 1522 (StA. 233):<br />

Errichtung e<strong>in</strong>es Gemächts durch den Kaplan Hans Waibel <strong>in</strong> M.,<br />

„der uff se<strong>in</strong> beger mit dem fursichtigen wisen Jacoben Braittenbach,<br />

burger und des rats daselbs, über dis sach bevogtet ward". Siehe auch<br />

Konstanzer U. vom 12. 4. 1356 (K. Beyerle, Konst. Grundeigentumsurk.<br />

S. 339 Nr. 259): „Do wart ertailt mit reht ges<strong>am</strong>noter urtail: sid<br />

der obgenant her Burchart der Ott ( = Schenker) a<strong>in</strong> pfaff war, daz<br />

<strong>in</strong> den daz geriht billich umb die sach bevogteti mit a<strong>in</strong>em dez er<br />

muteti, und daz denn aber darnach beschâhe, daz reht war. Do mutet<br />

er Cunrates Strohns, a<strong>in</strong>s burgers ze Costentz ze vogt; der ward im<br />

och mit urtail über die sach ze vogt geben vor geriht."<br />

!) Cod. dipl. Sal. I. Nr. 35.<br />

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