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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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<strong>Die</strong> <strong>Grundstücksübertragung</strong> <strong>in</strong> <strong>Meersburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Bodensee</strong>. 89<br />

fallene und verlassene Häuser, falls sie nicht b<strong>in</strong>nen Jahr<br />

und Tag wieder aufgebaut und wohnbar gemacht wurden,<br />

von der Stadt e<strong>in</strong>gezogen und an Personen verliehen werden,<br />

welche die Baupflicht übernahmen. 1 ) Auch wurden manche<br />

Veräußerungsschranken unter dem Gesichtspunkte stadtgenossenschaftlicher<br />

B<strong>in</strong>dung der Bürger neu errichtet.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Veräußerungs- und Erwerbsbeschränkungen<br />

des <strong>Meersburg</strong>er Stadtrechts s<strong>in</strong>d die folgenden:<br />

I. Veräußerungsbeschränkungen, die an persönliche<br />

Verhältnisse des Veräußernden, <strong>in</strong>sbesondere<br />

Alter, Geschlecht und Stand anknüpfen:<br />

1. Unmündigkeit. S<strong>in</strong>d kraft Wart- oder Verfangenschaftsrechts<br />

<strong>am</strong> veräußerten Grundstück mitberechtigte<br />

K<strong>in</strong>der vorhanden, die noch nicht zu ihren Tagen gekommen<br />

s<strong>in</strong>d, so pflegt <strong>in</strong> M. wie sonst im L<strong>in</strong>zgau 2 ) der Veräußerer<br />

— gewöhnlich unter Setzung von Währschaftsbürgen —<br />

Währschaft dafür zu übernehmen, daß die K<strong>in</strong>der nach<br />

Erreichung der Mündigkeit das veräußerte Grundstück ,,och<br />

uf geben und den kouf bestat<strong>in</strong>". 3 ) Davon zu unterscheiden<br />

1<br />

) Vgl. StR. K. Friedrichs II. für Pfullendorf vom 2. 6. 1220 (Gengier,<br />

Deutsche Stadtrechte 2 [1866] S. 355) §6: „Ceterum decernimus<br />

et perpetuo volumus a civibus illis civitatis nostre observări, quod si<br />

quis civium eius un<strong>am</strong> vel plures habuerit areas nudas, scilicet non<br />

superedificatas, nec eas a proximo die festo sancti Michahelis <strong>in</strong>fra<br />

spatium unius anni superedificaverit, area ilia, vel si plures fuer<strong>in</strong>t,<br />

ad nostrum devolvantur domanium, dummodo paupertas non <strong>in</strong>ter -<br />

veniat vel eiusdem aree ad concivem suum secundum <strong>in</strong>stituta civitatis<br />

justa venditio." Überl<strong>in</strong>ger StR. II Beilage § 11 (Oberrhe<strong>in</strong>. StR. II 2<br />

S. 113): „Es sol och furoh<strong>in</strong> niemand weder <strong>in</strong> der statt noch <strong>in</strong> Vörstetten<br />

ire huser und hofrait<strong>in</strong> nit lassen abgan und unnutz werden,<br />

noch die abprechen öne gunst und willen gros und cle<strong>in</strong> rat." Weitere<br />

Belege bei v. In<strong>am</strong>a-Sternegg, Städt. Bodenpolitik <strong>in</strong> alter und<br />

neuer Zeit (1905) S. 23; Gothe<strong>in</strong> a. a. O. S. 159f. Über Beschränkungen<br />

des Waldeigentums und der Holzgerechtigkeiten <strong>in</strong> M. s. Bischöfliche<br />

VO. von 1517 Art. 2.<br />

2<br />

) Vgl. z. B. U. vom 14. 2. 1399 (GLA. UA. Salem Spec. Deggenhausen<br />

K<strong>am</strong>mergut 4/149).<br />

3<br />

) U. vom 25. 7. 1328 (GLA. UA. Salem Spec. M. K<strong>am</strong>mergut 4/213).<br />

Siehe oben S. 33 Anm. 3. Nur im Falle ehafter Not ist es dem Vater<br />

gestattet, mit sofortiger Wirkung auch ohne E<strong>in</strong>holung der Zustimmung<br />

http://rc<strong>in</strong>.org.pl

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