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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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88 Walther Merk,<br />

Befugnis des Vergabenden, das Grundstück im Falle später<br />

e<strong>in</strong>tretender Verarmung verpfänden oder veräußern zu<br />

dürfen. 1 )<br />

5. E<strong>in</strong>räumung e<strong>in</strong>es Vorkaufsrechtes. 2 )<br />

8.<br />

Veräußerungs- und Erwerbsbeschränkungen.<br />

In den mittelalterlichen Städten wurde die starke Gebundenheit<br />

des Grundeigentums, wie sie dem d<strong>am</strong>aligen<br />

Landrecht eigentümlich war, wesentlich gelockert, das<br />

Grundeigentum verkehrsfähiger gemacht. 3 ) Doch s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

den Städten ke<strong>in</strong>eswegs alle bisherigen Schranken der tatsächlichen<br />

und rechtlichen Verfügungsbefugnis des Grundeigentümers<br />

gefallen. Der Gedanke, daß das Bodeneigentum<br />

verpflichtet, blieb bestehen; <strong>in</strong>sbesondere konnten nach<br />

zahlreichen mittelalterlichen Stadtrechten abgebrannte, ver-<br />

[— Siechenweiher] gelegen ze nutzen und ze niessen, darzu das krutstuk<br />

<strong>in</strong> Glafen [M.er Gewann] gelegen, doch daz wir dieselben guter<br />

mit buwen <strong>in</strong> eren haben und die verziensen sollen, und den w<strong>in</strong>, der<br />

uns wirdet <strong>in</strong> den vorgenanten z wa<strong>in</strong> stuken mit reben, den sollent<br />

sy uns ußdrucken <strong>in</strong> dem obgemelten torgkel äne unsern costen. Und<br />

dar zu allem mögen und sollen wir ouch pruchen den vorgemerkten<br />

hußraut, das hußgeschierr, kla<strong>in</strong>s und grosses bettgewät, ouch niessen<br />

vich, w<strong>in</strong> und korn nach aller unser notdurft und alles anders, wie<br />

uns gelangt, es sigen pfen<strong>in</strong>g oder pfen<strong>in</strong>gs wert, durch got und durch<br />

ere allweg beschaidenlich und ungevarlich. Doch sollen noch mögen<br />

wir suşt söllich gut niemann geben <strong>in</strong> ander wiß noch weg, dann mit<br />

irer und irer nachkomen gunst, wissen, willen und urlouben."<br />

!) U. 25.4. 1335 (StA. 3): „Wari aber, da vor got si, daz si [die<br />

Vergabenden] ze armut kâm<strong>in</strong>t, daz si anders nit het<strong>in</strong>t an ze griffen,<br />

so mugent sis fursezzen aider fûrkoffen, wem si went. Si sond aber<br />

ze den phlegern [der Pfarrkirche M.] vor gan, ob <strong>in</strong> die well<strong>in</strong>t liehen<br />

oder gen uff den garten, dar umb daz er dem gotzhus nit enphremdet<br />

wurdt. Fürkoftend aber si den w<strong>in</strong>garten, Aver <strong>in</strong> denne kóft, der sol<br />

doch iemerme eweklich gen järlichz ze sant Martis tag a<strong>in</strong> halbes phunt<br />

wahses an daz e genemt gotzhus und an das lupiresten <strong>am</strong>pt ze Merspurg<br />

och jârlichs a<strong>in</strong> viertel w<strong>in</strong>es darumb das der du jarzit begangi."<br />

2 ) U. 23. 11.1471 (GLA. UA. K.-R. Spec. M. 5/420).<br />

3 ) Siehe E. Gothe<strong>in</strong>, Wirtschaftsgesch. d. Schwarzwaldes I (1892)<br />

S. 170.<br />

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