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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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86 Walther Merk,<br />

eignungsbrief des Veräußerers, sondern auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em besonderen<br />

Leibged<strong>in</strong>gsbrief usw. des Verpflichteten festgelegt.<br />

a) Unterlassungen, n<strong>am</strong>entlich Beschränkungen der rechtlichen<br />

1 ) und tatsächlichen Verfügungsbefugnis des Erwerbers,<br />

teilweise auch des Veräußerers; beispielsweise verpflichtet<br />

sich beim Verkauf e<strong>in</strong>es Teils e<strong>in</strong>es Grundstücks<br />

der Veräußerer, auf dem ihm verbleibenden Grundstücksteil<br />

weder Bäume noch Sträucher wachsen zu lassen. 2 )<br />

b) Positive Leistungen, <strong>in</strong>sbesondere das Lesen von<br />

Seelenmessen (Jahrzeitstiftungen); hierbei wird der Zeitpunkt<br />

und die Ausgestaltung der Seelenmesse, die E<strong>in</strong>tragung<br />

<strong>in</strong> das Jahrzeitbuch („seibuch"), Vergütung der<br />

mitwirkenden Kapläne usw. oft sehr e<strong>in</strong>gehend geregelt. 3 )<br />

Ferner Geldleistungen zum Lebensunterhalt des Vergabenden<br />

und se<strong>in</strong>er Ehefrau oder auch anderer Personen („lipd<strong>in</strong>gsgelt",<br />

„lipd<strong>in</strong>gsgult") 4 ), sowie Sachleistungen, z. B.<br />

jährliche We<strong>in</strong>lieferungen zur Herbstzeit. 5 ) Für diese Leib-<br />

x ) Vergabung von Todes wegen „1521 <strong>in</strong> vigilia cruciş exalt." (Ratsund<br />

Gerichtsprot. 1520—1527 S. 50): „Jacob Schorpp zu Stetten <strong>in</strong><br />

M.er gericht gesässen, widmot unnd verschaffet nach s<strong>in</strong>em tod unnd<br />

abganng luter zu aigen Mart<strong>in</strong> Fryen zu Kutzenhusen s<strong>in</strong>em dochtermann<br />

a<strong>in</strong> aignen w<strong>in</strong>garten . . . und wie gemelter Marti Fri uff s<strong>in</strong><br />

swechers tod obgenanten w<strong>in</strong>garten, es sig mit nutz und boden ergriffe,<br />

den also h<strong>in</strong>furo <strong>in</strong>nzuhaben und zu nutzen, doch daz sölicher<br />

w<strong>in</strong>gart von Mart<strong>in</strong> Fryen witer <strong>in</strong> ka<strong>in</strong>en weg weder versetzt<br />

noch verkoufft werden, besunder der den k<strong>in</strong>dern, die er<br />

bi Jacob Schorppen dochter elich hat und uberkompt, ruwig stan<br />

und warten lassen soll. Besigelt <strong>am</strong>an Moldrich." Vergabungsurkunde<br />

vom 4. 3. 1456 (s. unten S. 40 Anm. 1). U. 10. 12. 1423 (GLA. UA.<br />

K. — R. Spec. M. 5/420): „haben wir uns mit sundern furwortten<br />

behalten und ußged<strong>in</strong>got, daz wir die vorgeschribnen zwen w<strong>in</strong>gertte<br />

wol mit a<strong>in</strong>ander unzertailt und ka<strong>in</strong> stuck davon ußgelaussen<br />

verköffen mugen . . ."<br />

2 ) U. 12. 2. 1452 (StA. 78): „mit der ged<strong>in</strong>gt, daz wir (Verkäufer)<br />

noch unser nachkomen ewenclich uff demselben pletz unsers tailes deha<strong>in</strong>erlay<br />

böm nit zügen, uff komen noch sust deha<strong>in</strong>erlay gestûd daruff<br />

erwachsen lassen sollen."<br />

3 ) U. 24.7.1438 (StA. 54, 55), 5.4.1487 (StA. 152), 6.9.1501<br />

(StA. 174), 16. 11. 1508 (StA. 192), 18. 2. 1510 (StA. 195 und 196a).<br />

4 ) U. 24. 7. 1438 (StA. 54 und 55), 4. 3. 1456 (StA. 85).<br />

5 ) U. 24.7.1438 (StA. 55): „Von demselben [= vergabten] w<strong>in</strong>-<br />

http://rc<strong>in</strong>.org.pl

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