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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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<strong>Die</strong> <strong>Grundstücksübertragung</strong> <strong>in</strong> <strong>Meersburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Bodensee</strong>. 83<br />

<strong>Die</strong> Währschaftspflicht dauert nicht unbegrenzt. Sie endigt<br />

mit der Erlangung der rechten Gewere durch den Erwerber.<br />

Daher wird bei der Umschreibung des Währschaftsfalles<br />

häufig hervorgehoben, daß es sich um Angriffe handele, die<br />

den Erwerbern des Grundstücks widerführen, ,,e sie daz<br />

besessen hetten nach lantsrecht" 1 ), ,,vor und ee sy die nach<br />

lants recht und nach dem rechten <strong>in</strong>ngehabt und besessen<br />

hetten" 2 ), „eemalen sy sollichen kouff nach lands und gema<strong>in</strong>en<br />

rechten <strong>in</strong> allweg ruwig und on alle irrung <strong>in</strong>ngehapt<br />

hetten" 3 ), und es wird als Zweck der Währschaftsleistung<br />

oder der Zwangsmittel angegeben, daß das veräußerte Gut<br />

dem Erwerber ,,<strong>in</strong> rüwig gewer brächt" wird. 4 ) <strong>Die</strong> Frist<br />

der rechten Gewere (rüwig gewer) betrug <strong>in</strong> M. Jahr und<br />

Tag. 5 ) Vom Zeitpunkt der Erlangung der rechten Gewere<br />

gegen Clemenz Seck: „Frau Cathar<strong>in</strong>a von Clästlahn consorten läßt<br />

fürbr<strong>in</strong>gen, daß Mart<strong>in</strong> Breur als Clemenz Secken schweher iro e<strong>in</strong>en<br />

rebgarten für frey ledig verkauft, anietzo aber bef<strong>in</strong>det sich, daß gemelter<br />

gart gegen den armen im veldt per 50 fl. verhypothecirt seye,<br />

als pittet sie, iren garten entweder <strong>in</strong> güete oder rechtlich ledig zu<br />

machen . . ." Ratsprot. 20. 7. 1654 i. S. Obßer gegen Meng und Mayer.<br />

!) U. 30. 11. 1442 (StA. 64).<br />

2 ) U. 26. 2. 1453 (StA. 79).<br />

3 4<br />

) U. 14. 11. 1549 (StA. 298). ) Siehe § 5 IV (S. 28).<br />

5<br />

) U. 15. 10. 1372 (GLA. UA. K.-R, Spec. M. 5/426). U. 13. 1. 1389<br />

(daselbst 5/420): „und sollen <strong>in</strong>en och den selben w<strong>in</strong>garten verggen<br />

jar und tag nach der selben stat rehten." StR. K.Rudolfs<br />

f. Ravensburg vom 15.6. 1276 (Wirtemb. UB. VII [1900] S. 4471Î.<br />

Nr. 2596): „Quicumque eti<strong>am</strong> aliquod predium ad forum pert<strong>in</strong>ens<br />

eorundem civitatis ratione emptionis vel hereditatis per spatium unius<br />

anni et unius diei <strong>in</strong> quieta tenet possessione, ita, si <strong>in</strong>fra term<strong>in</strong>u m<br />

predictum secundum juris form<strong>am</strong> non contradicitur recl<strong>am</strong>ando illo<br />

recl<strong>am</strong>ante <strong>in</strong> prov<strong>in</strong>cia existente, de cetero id predium pacifice possidebit."<br />

Überl<strong>in</strong>ger StR. II § 120 (Oberrhe<strong>in</strong>. StR. II 2 S. 83): „Wir<br />

hand ouch gesetzt: wâr daz deha<strong>in</strong>em unserm burger deha<strong>in</strong> s<strong>in</strong> aigen<br />

oder lehen angesprochen oder angefallen würd, und derselb unser<br />

burger dazselb s<strong>in</strong> aigen oder lehen jaur und tag unansprachig <strong>in</strong>negehebt<br />

het, den oder den frouwen oder mannen sullen wir dazselb s<strong>in</strong><br />

aigen oder lehen helfen vertretten und verstăn mit dem rehten, uf<br />

der statt gema<strong>in</strong>en schaden und nit uf s<strong>in</strong>." StR. von Augsburg<br />

Art. 74 § 1 (Ausg. Meyer S. 145). Über die rechte Gewere von Jahr<br />

und Tag <strong>in</strong> den schweizerischen Städten s. Fr. E. Meyer, Z. Gesch.<br />

d. Immobiliarrechts der deutschen Schweiz im 13. bis 15. Jahrhundert<br />

a.a. O. S. 109ff.<br />

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