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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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68 Walther Merk,<br />

L<strong>in</strong>zgau überhaupt, so ist auch <strong>in</strong> M. für die Parteien die<br />

Abgabe ihrer Erklärungen durch e<strong>in</strong>en „vom Gericht (Rat)<br />

erlaubten Fürsprechen" vorgeschrieben, der <strong>in</strong> M. regelmäßig<br />

e<strong>in</strong> Ratsherr war. 1 )<br />

Das d<strong>in</strong>gliche Übertragungsgeschäft der Parteien setzt<br />

sich aus zwei Hauptbestandteilen zus<strong>am</strong>men: Aufgabe und<br />

Verzicht.<br />

a) Aufgabe. Der eigentliche Kern der Übertragungshandlung<br />

ist bis zum 16. Jahrhundert die „Aufgabe". Sie<br />

ist ihrem Wesen nach weder Besitzübertragung noch Besitzräumung<br />

noch Rechtsverzichtserklärung — entsprechend<br />

der sächsischen Auflassung —, sondern e<strong>in</strong> auf den unmittelbaren<br />

Übergang des Eigentums gerichteter d<strong>in</strong>glicher Vertrag.<br />

Dem „Aufgeben" des Veräußerers entspricht das „Aufnehmen"<br />

(ufnemen) des Erwerbers. <strong>Die</strong> Bezeichnungen für<br />

die Aufgabe s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den <strong>Meersburg</strong>er Urkunden mannigfaltig:<br />

„geben" 2 ), „ze rehtem aigen geben" 3 ), „<strong>in</strong> rechter<br />

vörttigungs weiß geben" 4 ), „ufgeben" 5 ), „zu aigentschaft<br />

ufgeben" 6 ), „zu aller rechter aigentschaft ufgeben" 7 ), „ufgeben<br />

und zuaignen" 8 ), „ferggen und ufgeben" 9 ), „fertigen<br />

und ufgeben" 10 ), „zu rechter aigenschaft ufgeben, verschreiben<br />

und machen" 11 ) „(<strong>in</strong>koufs wise) uf-und ubergeben" 12 ),<br />

„(zu aigen) ubergeben" 13 ), „zu rechtem aigen ubergeben" 14 ),<br />

*) Siehe Straß, BVS. 24 S. 212.<br />

2<br />

) U. 25. 4. 1335 (StA. 3) betr. Seelgerät.<br />

3<br />

) U. 21. 12. 1386 (GLA. UA. K.-R. 5/432).<br />

4<br />

) U. 31. 1. 1574 (StA. 386).<br />

5<br />

) U. 25. 7. 1328 (GLA. UA. Salem Spec. M. K<strong>am</strong>mergut 4/213),<br />

17. 10. 1463 (StA. 101), 21. 7. 1487 (StA. 156). Siehe auch Pfullendorfer<br />

U. 18. 7. 1326 (ZGORh. A. F. 31 [1879] S. 52 Nr. 18).<br />

6 7<br />

) U. 28. 8. 1420 (StA. 35). ) U. 4. 3. 1456 (StA. 85).<br />

8<br />

) U. 4. 3. 1456 (StA. 85), 28. 9. 1474 (StA. 134), 18. 9. 1475 (StA.<br />

136).<br />

9<br />

) U. 13. 1. 1389 (GLA. UA. K.-R. Spec. M. 5/420).<br />

10 u<br />

) U. 9. 8. 1476 (StA. 139). ) U. 28. 8. 1420 (StA. 35).<br />

12<br />

) Rats- und Gerichtsprot. 1520—1527 S. 21 : Fertigung e<strong>in</strong>es Kaufs<br />

vigilia Andreae 1520.<br />

13<br />

) U. 6. 9. 1501 (StA. 174), 18. 2. 1510 (StA. 195).<br />

14 ) U. 16. 11. 1508 (StA. 192).<br />

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