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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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62 Walther Merk,<br />

Übertragung von ewigen Z<strong>in</strong>sen erklärt sich wohl daraus,<br />

daß e<strong>in</strong>e solche Bestellung als Seelgerät oder Rentenkauf<br />

ursprünglich nur <strong>in</strong> Form der Übereignung des Grundstückes<br />

unter Rückverleihung zu Z<strong>in</strong>srecht möglich war;<br />

4. das ganze gegenwärtige und künftige Vermögen. 1 )<br />

II. Gerichtlichkeit der d<strong>in</strong>glichen Übertragung.<br />

1. Bei Seelgerätenund Gemachten wird <strong>in</strong> den <strong>Meersburg</strong>er<br />

Urkunden und Ratsprotokollen die Errichtung vor<br />

Stadt<strong>am</strong>man und Rat <strong>in</strong> der Regel erwähnt. 2 ) Doch war<br />

auch hier die Vergabung auf dem Siechbett 3 ) außergericht-<br />

ze M. gevertigot und uff geben . . . U. 27. 9. 1453 (StA. 81), 18. 9. 1475<br />

(StA. 136), 25. 5. 1487 (StA. 155).<br />

!) U. 4. 3. 1456 (StA. 85) Seelgerät.<br />

2 ) Beispiele: U. 24. 7. 1438 (StA. 54, 55), 4. 3. 1456 (StA. 85), 5. 4.<br />

1487 (StA. 152); 6.9.1501 (StA. 174); 26.6.1517 (StA. 215): „vor<br />

mir und verpannen gericht"; 21. 7. 1522 (StA. 233). Auch <strong>in</strong> den Ratsund<br />

Gerichtsprotokollen wird die gerichtliche Errichtung öfter hervorgehoben.<br />

Vgl. E<strong>in</strong>trag: „1523 montag nach convers. Paul, saß Ulrich<br />

Lener . . . Hans Schmidt burger und des rats zu M. hat vor <strong>am</strong>an<br />

und rat <strong>in</strong> gerichtz wise gefergget, verordnet und verschaffen<br />

.. ." (<strong>Meersburg</strong>er Rats- und Gerichtsprotokolle 1520—1527 S. 129).<br />

Gelegentlich wird zwar <strong>in</strong> der Vergabungsurkunde ausdrücklich gesagt,<br />

daß dieses Gemachte vor dem Stadt<strong>am</strong>man vorgenommen wurde, während<br />

er auf dem Rathaus „an gewohnlicher Gerichtsstatt" zu Gericht<br />

gesessen ist (U. 21. 7. 1522 [StA. 233]), wogegen der darauf bezügliche<br />

E<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> den Rats- und Gerichtsprotokollen 1520—1527 S. 88 von<br />

der Anwesenheit des Gerichts (-Rates) nichts erwähnt, sondern nur<br />

bemerkt: „Siglet He<strong>in</strong>rich Moldrich stadt<strong>am</strong>man." Über Seelgerätsstiftungen<br />

vor Gericht oder Rat zu Pfullendorf vgl. U. 10. 11. 1346,<br />

1. 6. 1361 und 21. 6. 1370 (ZGORh. A. F. 31 [1879] S. 59 Nr. 22, S. 65<br />

Nr. 29, S. 66 Nr. 31), zu Überl<strong>in</strong>gen U. 23. 10. 1353 (a. a. O. S. 61<br />

Nr. 24).<br />

3 ) Vgl. U. 17. 10. 1463 (StA. 101). Überl<strong>in</strong>ger StR. II § 126 (Oberrhe<strong>in</strong>.<br />

StR. II, 2 S. 85): „Wir haben och gesetzt: wer nu furbaßme . . .<br />

a<strong>in</strong> . . . gemäht <strong>in</strong> dem todbett aid davor tun wil, es sie durch Gott<br />

aid ere, das er darzü ziehen und nemen sol zween des rates, aid ob man<br />

die nit gehaben môht, sust zwen erber burger; wän was gemâchtes<br />

darüber beschehen und nit also vollefurt werden, die sollen weder<br />

kraft noch maht haben, es weren denn versigelt brief da, die sollen<br />

allweg bi iren kreften beliben." Siehe ferner Überl<strong>in</strong>ger Ratssatzung<br />

vom 31. 5. 1523 (StR. III § 146 a. a. O. S. 327), StR. IV 1707 Tit. 23<br />

§§ 1 und 2 (a. a, O. S. 638).<br />

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