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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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4 Walther Merk,<br />

Erstmals genannt wird der N<strong>am</strong>e <strong>Meersburg</strong> als Merdesburch<br />

um 1113 im Rotulus Sanpetr<strong>in</strong>us. 1 ) Es folgen weitere<br />

Erwähnungen als Mercesburc um 1142 und als Mersburc um<br />

1189 im Codex Salemitanus 2 ) sowie als Mercispurch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Urkunde des Bischofs Hermann I. von Konstanz vom<br />

11. Juni 1150. 3 ) Daß schon im 12. Jahrhundert e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Siedlung von Fischern und Fährleuten <strong>am</strong> Fuße der Burg<br />

vorhanden gewesen ist, ersche<strong>in</strong>t wahrsche<strong>in</strong>lich. Ke<strong>in</strong> genügender<br />

Anhalt für städtisches Leben <strong>in</strong> <strong>Meersburg</strong> vor<br />

dem 13. Jahrhundert ergibt sich aus der Bezeichnung von<br />

<strong>Meersburg</strong> als „urbs" <strong>in</strong> der undatierten — zwischen 1198<br />

und 1206 anzusetzenden — Urkunde König Philipps von<br />

Schwaben, wor<strong>in</strong> er e<strong>in</strong>en Vertrag zwischen dem Bischof<br />

<strong>Die</strong>thelm von Konstanz und dem Grafen Mangold von Rordorf<br />

über die Fähre und Brücke bei Konstanz, über e<strong>in</strong> Gut<br />

bei Frastenz und über die ,,urbs Mersburc" genehmigt. 4 )<br />

In diesem Vertrag wird u. a. verabredet, „quod comes urbem<br />

M. cum prediis sibi appendentibus non <strong>in</strong>feodatis nullo umqu<strong>am</strong><br />

<strong>in</strong>feodaret tempore, ita quod post mortem eius, si s<strong>in</strong>e<br />

filio legitimo decederet, rediret ad ecclesi<strong>am</strong> Constanciensem,<br />

a qua fuerat alienata ..." „Urbs" ist hier offenbar bloß ungeschickte<br />

Übersetzung für „stad, stado" = Ufer, Gestade,<br />

wie auch das benachbarte Dorf Unteruhld<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> älterer<br />

Zeit mehrfach als „Stad Üld<strong>in</strong>gen" (1222), „Staduld<strong>in</strong>gen"<br />

(1253, 1259), „Stat-Üld<strong>in</strong>gen" (1262) bezeichnet wird. 5 ) Im<br />

übrigen erhellt aus der Urkunde, daß Graf Mangold von<br />

Rordorf 6 ) zur Zeit des Vertragsschlusses <strong>Meersburg</strong> wohl als<br />

!) Veröffentlicht von F. v. Weech im Freib. DA. 15 S. 133ff.<br />

2<br />

) Cod. dipl. Sal. I (1883) S. 5 Nr. 3, S. 64 Nr. 41.<br />

3<br />

) Thurgauisches ÜB. II S. 99 Nr. 30; Regest Reg. Ep. Const. I<br />

Nr. 875.<br />

4<br />

) Druck: ZGORh. A. F. 27 S. 29; Regest Reg. Ep. Const. I Nr. 1212.<br />

Vgl. dazu Merz, BVS. 9 S. 80; Roth v. Schreckenste<strong>in</strong> a.a.O.<br />

S. 4ff.; C. B. A. Fickler, Quellen und Forsch, z. Gesch. Schwabens<br />

und der Ostschweiz (1859) S.70ff.; Hunn a.a.O. S. 16f.<br />

5 2<br />

) Siehe Krieger, Topogr. W.B. II Sp. 1231f.<br />

6<br />

) Graf Mangold von Rordorf ersche<strong>in</strong>t anderwärts als Inhaber von<br />

Lehen der Reichenau und als Eigentümer von Grundstücken sowie<br />

der Kirche zu Leutkirch (Geme<strong>in</strong>de Neufrach A. Überl<strong>in</strong>gen), welche<br />

http://rc<strong>in</strong>.org.pl

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