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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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<strong>Die</strong> <strong>Grundstücksübertragung</strong> <strong>in</strong> <strong>Meersburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Bodensee</strong>. 3<br />

<strong>Die</strong> neue Stadt lehnte sieh an e<strong>in</strong>e ältere Burg an, die vermutlich<br />

angelegt worden war als Stützpunkt zur Sicherung<br />

der uralten Fähre (Überfahrt von <strong>Meersburg</strong> nach Staad) 1 )<br />

und zur Beherrschung der Landstraße, die seit der Römerzeit<br />

<strong>in</strong> fünf Meter Breite von Stockach über Sernat<strong>in</strong>gen<br />

(Ludwigshafen) und Überl<strong>in</strong>gen nach <strong>Meersburg</strong> und von<br />

dort nach Hofen-Buchhorn (Friedrichshafen) und weiter<br />

ostwärts führte. 2 ) Wann und von wem diese älteste Burg,<br />

die dem Orte den N<strong>am</strong>en gab (M. — Burg des Merti) 3 ), errichtet<br />

wurde, ist <strong>in</strong> Dunkel gehüllt. <strong>Die</strong> sagenhafte Überlieferung,<br />

die den ältesten Bestandteil des heutigen „Alten<br />

Schlosses", den sogen. Dagobertsturm, auf den Merow<strong>in</strong>gerkönig<br />

Dagobert zurückführt, ist durch ke<strong>in</strong>erlei geschichtliche<br />

Zeugnisse beglaubigt ; sie sche<strong>in</strong>t auf e<strong>in</strong>e Bemerkung<br />

<strong>in</strong> der Schweizerchronik des Johannes Stumpf zurückzugehen.<br />

4 ) Auch der Bau des Dagobertsturmes dürfte<br />

frühestens auf das Ende des 12. Jahrhunderts anzusetzen<br />

se<strong>in</strong>. 5 )<br />

an der mitwochen a<strong>in</strong>en margt haben sülen und mugent, und der sol<br />

die friehait und reht haben als unser stat ze Ulme margt hat . . ."<br />

Spätere Beziehungen zwischen M. und Ulm lassen sich aus dem M.er<br />

Stadtarchiv nicht erweisen.<br />

x ) Roth v. Schreckenste<strong>in</strong> a. a. O. S. 10. Über Spuren von mit<br />

der Landungsstelle zus<strong>am</strong>menhängenden römischen Bauten s. Schumacher,<br />

BVS. 29 S. 20; E.Wagner, Fundstätten und Funde aus<br />

vorgeschichtlicher, römischer und al<strong>am</strong>annisch-fränkischer Zeit im<br />

Großherzogtum Baden I (1908) S. 78.<br />

2 ) Vgl. A. Moll, Römerstraßen und Römerbauten <strong>am</strong> <strong>Bodensee</strong><br />

BVS. 7 S. 9; Fr. X. Ullersberger, Beitr. z. Gesch. der Pfarrei und<br />

des Münsters <strong>in</strong> Überl<strong>in</strong>gen (L<strong>in</strong>dau 1879; Anhang zu BVS. 9) S. 6;<br />

K.O.Müller, Oberschwäb. Reichsstädte S. 141; Gößler <strong>in</strong> OAB.<br />

Tettnang 2 S. 138f., 165 ff.<br />

3 ) Krieger, Topogr. W.B. 2 Sp. 165. In der St. Galler Urkunde<br />

vom 3. 12. 837 (Wartmann, UB.der Abtei St. Gallen I S.341 Nr. 367)<br />

wird unter den Urkundszeugen e<strong>in</strong> „cellerarius Merti" erwähnt.<br />

4 ) Ausgabe Zürich 1606 5. Buch Bl. 392 Rückseite: „Merspurg<br />

aber ist gar e<strong>in</strong> alter platz, etwan von König Dagoberten von Frankreich<br />

geaufnet und zu e<strong>in</strong>em far und schifflende gegen Costanz geordnet."<br />

5 ) Siehe F. Mone, <strong>Die</strong> bildenden Künste im Großh. Baden (1889/90)<br />

I Heft 3 S. 210; Piper, BVS. 20 (1891) S. 43.<br />

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