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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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<strong>Die</strong> <strong>Grundstücksübertragung</strong> <strong>in</strong> <strong>Meersburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Bodensee</strong>. 47<br />

vor Gericht oder Rat nur als e<strong>in</strong>e Form des schuldrechtlichen<br />

Grundgeschäftes auffaßte und für die Übereignung<br />

selbst die körperliche Übergabe des Grundstückes (traditio)<br />

erforderte. 1 ) E<strong>in</strong>e ähnliche Entwicklung (E<strong>in</strong>führung der<br />

Ratification) ist spätestens im Anfang des 18. Jahrhunderts<br />

auch <strong>in</strong> Markdorf und Überl<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>getreten. Dagegen ist<br />

nach K. Beyerie 2 ) die Konstanzer Gerichtsverfassung erst<br />

1786 von der altüberkommenen gerichtlichen Fertigung des<br />

deutschen Rechts zu der unter römisch-rechtlichem E<strong>in</strong>fluß<br />

ausgebildeten Ins<strong>in</strong>uation und Legalisierung der Kaufverträge<br />

übergegangen, deren Ausläufer die Form Vorschrift<br />

des § 313 BGB ist.<br />

4.<br />

Rechtsgrund der <strong>Grundstücksübertragung</strong>.<br />

I. Schuldrechtliches Grundgeschäft und d<strong>in</strong>gliches<br />

Erfüllungsgeschäft. Rechtsgeschäftliche Grundstücksübereignungen<br />

3 ), <strong>in</strong> den <strong>Meersburg</strong>er Quellen zu-<br />

x ) Siehe Baden - Durlachisches Landrecht von 1622 4. Teü 8. Tit-<br />

§1 (Ausgabe Durlach 1710 S. 149); 0. Stobbe, Auflassung des<br />

deutschen Rechts (Jher<strong>in</strong>gs Jahrb. 12. Bd. [1873]) S. 220f.; E. Huber,<br />

System u. Gesch. des Schweiz. Privatr. IV (1893) S. 709; O. Gierke,<br />

DPR. II S. 282.<br />

2 ) Konstanzer Häuserbuch II 1 S. 49, 68 ff.<br />

3 ) Hauptfälle nichtrechtsgeschäftlichen Eigentumsübergangs: a) Erbgang;<br />

über die <strong>Meersburg</strong>er Erbfolgeordnung s. Bischöfliche VO. von<br />

1517 (StA. 218) Art. 1 und 2, übergegangen <strong>in</strong> die „Statuta und Satzungen<br />

der Stadt M. von 1754" Art. 18ff., sowie StR. 1584 § 4. b) Gant<br />

s. U. 10. 12. 1423, 10. 11. 1429, 18. 12. 1466 (GLA. UA. K.-R. Spec.<br />

M. 5/420), 11. 7. 1491, 4. 12. 1492 (daselbst 5/421), 16. 4. 1481 (daselbst<br />

5/426), 7.7.1558 (StA. 330); es handelt sich hierbei regelmäßig um<br />

Fälle, wo der Z<strong>in</strong>sberechtigte das z<strong>in</strong>sbelastete Grundstück wegen unterbliebener<br />

Z<strong>in</strong>szahlung mit Urteil und Recht „zu se<strong>in</strong>en Händen zog".<br />

Über Eigentumserwerb im Gantverfahren <strong>in</strong> Konstanz vgl. K. Beyerle,<br />

Konstanzer Häuserbuch II 1 S. 66f., <strong>in</strong> Überl<strong>in</strong>gen Ordnung des unteren<br />

Stadtgerichts von 1520 ( Oberrhe<strong>in</strong>. StR. II 2 S. 336 ff.Nr .47). c) Z w ang senteignung<br />

von Grundstücken durch den Stadtherrn; s. bischöfl. VO.<br />

vom 6. 11. 1480 (StA. 144): „Item wir und unser nachkomen mögen<br />

ouch <strong>in</strong>- und ußwendig unserm sloß oder statt M. yetzo oder h<strong>in</strong>fdro<br />

laußen buwen bruggen, tor oder anders, der von M. halb ungesumpt<br />

und ungeyrt. Wer aber, daz wir zu solhem buw ettlicher von M. gründ<br />

oder hüser notturftig weren oder worden, daz sollen wir dem oder<br />

1 Zeitschrift für Kechtsgeschichte. LVI. Germ. Abt.<br />

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