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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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Walther Merk,<br />

des Stadtherrn an der <strong>Meersburg</strong>er Bodenfläche entwickelt<br />

hat, wird der E<strong>in</strong>fluß dieser der Erbleihe entst<strong>am</strong>menden Antriebe<br />

nicht unterschätzt werden dürfen.<br />

Das <strong>Meersburg</strong>er <strong>Grundstücksübertragung</strong>srecht ist hiernach<br />

offensichtlich aus e<strong>in</strong>er Vermischung landrechtlicher<br />

Stätigungsformen und leiherechtlicher Übertragungsformen<br />

erwachsen, wie umgekehrt im späteren Mittelalter das stadtrechtliche<br />

Vorbild zur Umbildung des landrechtlichen Übertragungsverfahrens<br />

beigetragen hat.<br />

<strong>Die</strong> Grundlage für die selbständige Sonderentwicklung<br />

des <strong>Grundstücksübertragung</strong>srechts <strong>in</strong> M. und <strong>in</strong> den anderen<br />

Städten des L<strong>in</strong>zgaues bildete die Aussonderung e<strong>in</strong>es<br />

besonderen städtischen Gerichtsbezirks aus dem Landgerichtsbezirk.<br />

1 ) Allerd<strong>in</strong>gs umfaßten die Hochgerichtsbezirke<br />

von M., Überl<strong>in</strong>gen und Markdorf im Mittelalter<br />

nicht die ganze Gemarkung dieser Städte, sondern <strong>in</strong> der<br />

Hauptsache nur den Ortsetter, d. h. den <strong>in</strong>nerhalb der<br />

Stadtmauern liegenden Bezirk, während die übrigen Teile<br />

der Gemarkung weiterh<strong>in</strong> der Hochgerichtsbarkeit des<br />

Grafen unterworfen blieben. 2 ) Erst im 17. und 18. Jahrhundert<br />

wurde durch die Verträge zwischen Heiligenberg<br />

und dem Hochstift Konstanz, dem Reichsstift We<strong>in</strong>garten,<br />

der Reichsstadt Überl<strong>in</strong>gen und der Deutschherren-Kom-<br />

<strong>Die</strong> gerichtliche Freiung Meershurgs beruht auf dem Freibrief<br />

Königs Albrecht I. von 1299 (ZGORh. A. F. 11 [1860] S. 437; s. oben<br />

§ 1 S. 170 Anm.3; Goetz, Niedere Gerichtsherrschaft und Grafengewalt<br />

im bad. L<strong>in</strong>zgau S. 61); die Freiung von Überl<strong>in</strong>gen auf dem<br />

Exemtionsprivileg K. Rudolfs von Habsburg von 1275 (Oberrhe<strong>in</strong>.<br />

StR. II 2 Nr. 2; vgl. dazu Schäfer, Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzgesch.<br />

der Reichsstadt Überl<strong>in</strong>gen S. 7 ff.; K.O.Müller, <strong>Die</strong> oberschwäb.<br />

Reichsstädte S. 8ff., 137ff.; Goetz a. a. O. S. 59f.), die Freiung<br />

von Markdorf auf Privileg K. Karls IV. von 1355 (s. Goetz a. a. 0.<br />

S. 62).<br />

2 ) Abgrenzung dieser Hochgerichtsbezirke <strong>in</strong> den Verträgen der<br />

Grafschaft Heiligenberg mit dem Hochstift K. (als Stadtherrn von M.<br />

und Markdorf) vom 24. 4. 1483 (Fürstenberg. ÜB. VII S. 179 Nr. 97)<br />

und mit der Reichsstadt Überl<strong>in</strong>gen vom 4. 3. 1519 (Mitt. aus dem f.<br />

Fürstenberg. Archive I [1894] S. 50 Nr. 107 Ziff. 4) und 29. 4. 1585<br />

(daselbst II [1902] S. 486 Nr. 596 Ziff. 14).<br />

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