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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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32 Walther Merk,<br />

sollen. 1 ) Häufig wird, n<strong>am</strong>entlich bei Dreileiberlehen und<br />

Erblehen, ausbedungen, daß der Z<strong>in</strong>s nicht solle gesteigert<br />

werden können. 2 ) Häufigster Z<strong>in</strong>szahlungstag ist auch hier<br />

der Mart<strong>in</strong>stag 3 ), wenigstens für Korn-, Geld- und We<strong>in</strong>z<strong>in</strong>sen,<br />

wogegen die Lieferung der Z<strong>in</strong>shühner und -eier „zu<br />

se<strong>in</strong>er gepurenden zeit als landtlöffig syt und gewon ist"<br />

verabredet wird. 4 ) Auf Grund besonderer Vere<strong>in</strong>barung hat<br />

der Lehnsempfänger auch die älteren auf dem Lehnsgrundstück<br />

lastenden „Z<strong>in</strong>sbeschwerden", z. B. aus Seelgerät oder<br />

Rentenkauf zu tragen. 5 ) Der Lehnsempfänger ist ferner zur<br />

Lehnserneuerung und zur Entrichtung e<strong>in</strong>es Ehrschatzes<br />

beim Herrenfall 6 ), <strong>in</strong> den Fällen der Dreileiberlehen und<br />

Erblehen auch beim Mannfall 7 ), verpflichtet, wogegen Frondienste<br />

ihm nicht auferlegt s<strong>in</strong>d. Er hat „gewer und besytzung"<br />

sowie die Nutzung des Gutes. 8 )<br />

Das Erblehen nähert sich dem Z<strong>in</strong>seigen an, unterscheidet<br />

sich von ihm aber <strong>in</strong> folgenden Beziehungen: Beim Z<strong>in</strong>seigen<br />

ist der Bodenbesitzer Eigentümer des Grundstückes,<br />

dagegen ist beim Erblehen der Lehnsmann nicht Eigentümer.<br />

U. 18. 3. 1574 (StA. 387): Der Lehnsempfänger soll den Z<strong>in</strong>s alljährlich<br />

auf St. Mart<strong>in</strong>stag „richten und fur all krieg, aucht, bann,<br />

hägel, reüfen, mißgewechs und all ander mangel jeder Zeit den gesetzten<br />

kirchenpflegern . . . antwurten". Über die rechtliche Behandlung<br />

der Zerstörung des Hauses auf dem Lehnsgrundstück s. U.<br />

14. 11. 1542 (StA. 287); es wird hier zwischen Untergang durch Gottesgewalt<br />

und durch Verwahrlosung u. dgl. geschieden.<br />

2<br />

) U. 14. 11. 1542 (StA. 287); s. auch K. Beyerle, E<strong>in</strong>leitung zum<br />

Konstanzer Häuserbuch II 1 S. 91.<br />

3<br />

) U. 28. 3. 1521, 14. 11. 1542, 18. 3. 1574 (StA. 226, 287, 387).<br />

Z<strong>in</strong>szahlung im w<strong>in</strong>emot (== We<strong>in</strong>monat, Oktober) U. 25. 7. 1328 (Cod.<br />

dipl. Sal. III Nr. 1079 c).<br />

4<br />

) ü. 14. 11. 1542 (StA. 287).<br />

5<br />

) U. 14. 11. 1542, 18. 3. 1574 (StA. 287, 387).<br />

6<br />

) U. 28. 3. 1521 (StA. 226).<br />

7<br />

) U. 14. 11. 1542 (StA. 287) Dreileiberlehen: „Wann dann beschicht,<br />

das under den obgenanten dreyen personen a<strong>in</strong>s der <strong>in</strong>haber<br />

mit tod abgat und das, so sollichen hoff widerumb animpt und besitzt,<br />

dasselbig soll alsdann denselbigen mit vier guld<strong>in</strong> m<strong>in</strong>z und nit höcher<br />

zu bekantnus diser lehenschaft vererschazen . . ."<br />

8<br />

) U. 5. 2. 1521 (StA. 224).<br />

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