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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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<strong>Die</strong> <strong>Grundstücksübertragung</strong> <strong>in</strong> <strong>Meersburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Bodensee</strong>. 31<br />

fängers 1 ), e<strong>in</strong>e besonders <strong>in</strong> Schwaben häufige Lehensform<br />

2 ), oder<br />

b) Lehen auf drei Leiber 3 ), oder<br />

c) Erblehen („erblehen", „rechtes erblehen", „erbgerechtigkait"),<br />

die verbreitetste Art des bäuerlichen Lehens<br />

<strong>in</strong> den <strong>Meersburg</strong>er Gerichten und im übrigen L<strong>in</strong>zgau. 4 )<br />

Geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> ist diesen Bauernlehen 5 ) zunächst die förmliche<br />

Belehnung sowie die Erteilung e<strong>in</strong>es Lehnsbriefes und<br />

Lehnsreverses, das Versprechen der Lehnstreue durch den<br />

Belehnten 6 ) und — im Gegensatz zum Ritterlehen und zum<br />

<strong>Die</strong>nstlehen — die Z<strong>in</strong>szahlungspflicht. <strong>Die</strong>ser Z<strong>in</strong>s wird bezeichnet<br />

als „rechte hofgult und z<strong>in</strong>s" 7 ), als „rechter (ewiger)<br />

grund-, boden- und aigentumbsz<strong>in</strong>s". 8 ) Er ist teils Natural-,<br />

teils Geldz<strong>in</strong>s 9 ), se<strong>in</strong>er Höhe nach ke<strong>in</strong> bloßer Anerkennungsz<strong>in</strong>s,<br />

sondern er steht <strong>in</strong> engerem Verhältnis zum Bodenertrag<br />

als der Bodenz<strong>in</strong>s beim Z<strong>in</strong>seigen, wenn er auch nicht<br />

nach dem Ausfall der Ernte abgestuft, sondern fester Z<strong>in</strong>s<br />

ist. Nicht selten wird ausdrücklich vere<strong>in</strong>bart, daß Mißernten<br />

u. dgl. ohne E<strong>in</strong>fluß auf die Zahlungspflicht se<strong>in</strong><br />

!) Vgl. über sie Mittermaier, Grundsätze des DPR. II 4 S. 899;<br />

Beseler, System d. geme<strong>in</strong>en DPR. 2 (1866) S. 752, 755 Anm. 19 und<br />

das dort angegebene Schrifttum.<br />

2 ) U. 18. 3. 1574 (StA. 387). Siehe auch V. Ernst, O AB. Tettnang 2<br />

S. 285 ff. ; Th. K na p p <strong>in</strong> die s e r Zeitschrift XXII ( 1901 ) Germ. Abt. S. 58.<br />

3<br />

) U. des <strong>Meersburg</strong>er Heiliggeistspitals vom 14. 11. 1542 (StA. 287).<br />

<strong>Die</strong> drei Leiber s<strong>in</strong>d hier Ehemann, Ehefrau und „a<strong>in</strong>s ir eelich k<strong>in</strong>d".<br />

4<br />

) U. 4. 6. 1309 (Reg. Ep. Const. Nr. 3504), 25. 7. 1328 (GLA. UA.<br />

Salem Spec. M. K<strong>am</strong>mergut 4/213; Reg. Cod. dipl. Sal. III Nr. 1079 c),<br />

16. 7.1472 (StA. 128), 25. 11. 1473 (StA. 132), 28. 3. 1521 (StA. 226).<br />

6<br />

) Vgl. zum folgenden Th. Hagemann, Handbuch des Landwirtschaftsrechts<br />

(1807) S. 195ff.<br />

6<br />

) U. 11.8. 1469 (StA. 120): Eidliches Gelübde, dem „lehenherren<br />

getruw und gebunden ze s<strong>in</strong>d und ze tünd als a<strong>in</strong> lehenmann s<strong>in</strong>e m<br />

lehenherren von rechts wegen pflichtig und gebunden ist ze tund,<br />

alles ungevarlich".<br />

7 8<br />

) ü. 14. 11. 1542 (StA. 287). ) U. 18. 3. 1574 (StA. 387).<br />

9<br />

) ü. 18.3.1574 (StA. 387): 8% Malter Vesen, 3 Malter Haber,<br />

2 U 10 ß ty „höwgelt merspurger meß und werung", 12 Herbsthühner,<br />

120 Eier.<br />

http://rc<strong>in</strong>.org.pl

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