20.11.2012 Aufrufe

Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

30<br />

Walther Merk,<br />

alle<strong>in</strong> die Rede se<strong>in</strong> soll. Sie heißen <strong>in</strong> den <strong>Meersburg</strong>er<br />

Quellen meist „lechen", „lehen" 1 ), „rechtes fryges lechen" 2 ),<br />

„z<strong>in</strong>slehen" 3 ), wie überhaupt im mittelalterlichen L<strong>in</strong>zgau<br />

der Ausdruck Lehen nicht nur für die z<strong>in</strong>slosen Ritter- und<br />

<strong>Die</strong>nstlehen, sondern auch für die bäuerlichen Z<strong>in</strong>slehen<br />

verwendet wird. <strong>Die</strong> lehensweise Vergebung von Grundstücken<br />

war vor allem <strong>in</strong> den zu den <strong>Meersburg</strong>er Gerichten<br />

gehörigen ländlichen Siedlungen, so <strong>in</strong> Haltnau 4 ), Kutzenhausen<br />

5 ), Dittenhausen 6 ),Braitenbach 7 ), Stetten 8 ) gebräuchlich,<br />

doch begegnet <strong>in</strong> ihnen daneben auch <strong>in</strong> beträchtlichem<br />

Umfange bäuerliches Eigen. Dagegen f<strong>in</strong>det sich diese d<strong>in</strong>gliche<br />

Bodenleihe seit dem 15. Jahrhundert auf der <strong>Meersburg</strong>er<br />

Gemarkung nur noch selten, da die We<strong>in</strong>berggrundstücke<br />

<strong>in</strong> Bürgerhand regelmäßig Z<strong>in</strong>seigen waren. Erblehen<br />

des Bischofs waren die <strong>Meersburg</strong>er Mühlen. 9 ) Zu Z<strong>in</strong>s- und<br />

Erblehen vergeben wurden wegen der Unveräußerlichkeit<br />

des Kirchengutes auch die Grundstücke der geistlichen Anstalten<br />

und Pfründen <strong>in</strong> M. 10 ) <strong>Die</strong>se Bauernlehen waren<br />

entweder<br />

a) Schupflehen, d. h. Lehen auf Lebenszeit des Emp-<br />

x<br />

) U. 28. 3. 1521 (StA. 226), 2. 12. 1576 (Contractenbuch der Stadt<br />

M. von 1574—1597).<br />

2<br />

) U. 5. 2. 1521 (StA. 224).<br />

3<br />

) U. 25. 7. 1328 (Cod. dipl. Sal. III Nr. 1079 c).<br />

4<br />

) Staiger a. a. O. S. 156f.<br />

5<br />

) Kaufbrief vom 2. 12. 1576 (Contractenbuch 1574—1597 StA.).<br />

6<br />

) <strong>Meersburg</strong>er Ratsprotokolle 1520—1527 S. 22f.: 1520 verkauft<br />

Melchior Stroppel se<strong>in</strong> „tail recht und gerechtigkait s<strong>in</strong>s <strong>in</strong>nhabenden<br />

erblechen" <strong>am</strong> Hof und Gut zu Dittenhausen.<br />

7<br />

) U. 16. 8. 1469 (StA. 120), 16. 7. 1472 (StA. 128).<br />

8<br />

) U. 5. 2. 1521, 28. 3. 1521, 14. 11. 1542 (StA. 224, 226, 287).<br />

9<br />

) U. 15. 6. 1513 (StA. 204).<br />

10<br />

) U. 4. 6. 1309 (Reg. Ep. Const. Nr. 3504), 25. 7. 1328 (Cod. dipl.<br />

Sal. III Nr. 1079c), 12.5.1460 (GLA. UA. K.-R. Spec. M. 5/421),<br />

25. 11. 1473 (StA. 132). Zu „rechtem erblehen und marglehen" empfängt<br />

die Stadt M. im 15. Jahrhundert (U. 30. 11. 1442, StA. 64) den Wald<br />

im R<strong>am</strong>spach vom Dompropst und Kapitel des Hochstifts K. gegen<br />

die Verpflichtung zur Zahlung e<strong>in</strong>es jährlichen Z<strong>in</strong>ses von 26 rhe<strong>in</strong>ischen<br />

Gulden.<br />

http://rc<strong>in</strong>.org.pl

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!