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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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<strong>Die</strong> <strong>Grundstücksübertragung</strong> <strong>in</strong> <strong>Meersburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Bodensee</strong>. 25<br />

auf h<strong>in</strong>, daß der Erwerber die Pflicht zur Weiterzahlung<br />

der städtischen Grundsteuer anerkannte oder übernahm. 1 )<br />

d) Bodenz<strong>in</strong>s an den Stadtherrn. 2 ) <strong>Die</strong> gebräuchlichsten<br />

Bezeichnungen dieser Abgabe s<strong>in</strong>d „hofstattz<strong>in</strong>s" 3 )<br />

oder „rechter hofstattz<strong>in</strong>s" 4 ), sowie „bodenz<strong>in</strong>s". 5 ) Der Ausdruck<br />

„hofstattz<strong>in</strong>s" wird nicht selten auch bei We<strong>in</strong>gärten<br />

verwendet. 6 ) Auch der „Hühnerz<strong>in</strong>s" oder das „Hühnergeld"<br />

von Krautfeldern („krutstuken") 7 ) und Wiesen und<br />

der „Kornz<strong>in</strong>s" 8 ), die an den Bischof zu zahlen s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d<br />

als Ersche<strong>in</strong>ungsformen dieses stadtherrlichen Bodenz<strong>in</strong>ses<br />

anzusehen. Dagegen fehlt die Angabe der Belastung mit<br />

e<strong>in</strong>em „bodenz<strong>in</strong>s" <strong>in</strong> den Urkunden über die Übereignung<br />

von Waldungen 9 ) und von vogtbaren Grundstücken <strong>in</strong><br />

Stetten und Oberstetten. Schuldner dieses Grundz<strong>in</strong>ses ist<br />

!) Vgl. U. 8. 1. 1505 (StA. 186).<br />

2<br />

) Vgl. hierzu Arnold, Zur Gesch. d. Eigentums <strong>in</strong> den deutschen<br />

Städten S. 60ff.; Schröder-v. Künßberg, DRG. 7 S. 690f.<br />

3<br />

) U. 4. 3. 1456 (StA. 85), 30. 6. 1462 (StA. 95), 25. 2. 1487 (StA. 153),<br />

14. 2. 1522 (StA. 230), 8. 2. 1537 (StA. 237), 28. 2. 1552 (StA. 311).<br />

4<br />

) U. 28. 9. 1474 (StA. 134), 16. 11. 1494 (StA. 163).<br />

5<br />

) U. 5. 4. 1487 (StA. 152), 18. 2. 1510 (StA. 196a), 3. 2. 1511 (StA.<br />

199), 26.11. 1515 (StA. 213), StR. 1584 Satzung der liegenden Güter § 5.<br />

6<br />

) U. 30. 6. 1462 (StA. 95), 5. 2. 1472 (StA. 126), 18. 9. 1475 (StA.<br />

136), 29. 12. 1543 (StA. 289).<br />

7<br />

) U. 4. 3. 1456 (StA. 85): Das vergabte „krutstuk" ist mit e<strong>in</strong>er<br />

Abgabe von jährlich zwei Hühnern Z<strong>in</strong>s an den Bischof zu K. belastet.<br />

Siehe ferner die <strong>Meersburg</strong>er Z<strong>in</strong>sbücher des Hochstifts K. von 1456,<br />

1509 Bl. 45ff., 1557 S. 85f. (GLA. Bera<strong>in</strong>-S<strong>am</strong>mlung Nr. 4673—4675).<br />

8<br />

) U. 11.3.1473 (StA. 131): Verkauf e<strong>in</strong>es We<strong>in</strong>gartens, „darab<br />

a<strong>in</strong> fiertel korn z<strong>in</strong>ß gät, wenn das esch daselbs <strong>in</strong> nutz ligt", also<br />

ke<strong>in</strong> Kornz<strong>in</strong>s im Brachjahr (vgl. Mone, ZGORh. A. F. 10 [1859]<br />

S. 193f.; Th. Knapp <strong>in</strong> dieser Zeitschrift XXII 1901 Germ. Abt. S. 66).<br />

Im vorliegenden Falle handelt es sich wohl um e<strong>in</strong>en „Rebacker"<br />

(ager v<strong>in</strong>ifer) d. h. e<strong>in</strong>en Acker, der an se<strong>in</strong>en langen Grenzfurchen<br />

e<strong>in</strong>e Reihe oder Zeile Reben hat, also gleichzeitig zum We<strong>in</strong>- und<br />

Ackerbau benutzt wird (s. Mone, ZGORh. A. F. 3 [1852] S. 259, S. 271<br />

Anm. 11; Überl<strong>in</strong>ger StR. I §§ 72, 73 [Oberrhe<strong>in</strong>. StR. II 2 S. 17f.]).<br />

9<br />

) U. 18. 3. 1512 (StA. 202), 5. 4. 1512 (StA. 203), 26. 5. 1514 (StA.<br />

208), 5. 8. 1514 (StA. 209), 31. 8. 1514 (StA. 210), 9. 11. 1514 (StA. 211),<br />

10. 7. 1518 (StA. 220), 5. 7. 1543 (StA. 320). Siehe auch oben § 2 I<br />

(S. 180).<br />

1 3 Zeitschrift für Rechtsgeschichte. LV Germ. Abt.<br />

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