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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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20 Walther Merk,<br />

die d<strong>in</strong>gliche Landleihe, das Leibged<strong>in</strong>g und die schlechteren<br />

Besitzrechte.<br />

A. Eigentum. 1 ) <strong>Die</strong> übliche Bezeichnung für das Eigentumsrecht<br />

ist „eigenschaft" 2 ), für die im Eigentum stehenden<br />

Grundstücke „aigen", zuweilen auch „aigenliche güter".<br />

3 ) Innerhalb der Eigengüter ist von Bedeutung die<br />

Scheidung zwischen belastetem und unbelastetem Eigen.<br />

1. Das unbelastete Eigen heißt <strong>in</strong> den <strong>Meersburg</strong>er<br />

Quellen: „ledig aigen" 4 ), „ledig aigen und unverkumbert" 5 ),<br />

„fry ledig aigen" 6 ), „fry, ledig und unverkumbert aigen" 7 ),<br />

„fry unverkumbert recht aigen" 8 ), „frei, ledig unverkümmert<br />

und recht eigen" 9 ), „fry, ledig und mengklichen unverkumbert".<br />

10 ) <strong>Die</strong> völlige Lastenfreiheit — auch abgesehen<br />

von der Belastung durch städtische Steuern — bildet bei<br />

den Eigengütern durchaus nicht die Regel. Solches freies,<br />

lediges, rechtes Eigen s<strong>in</strong>d vor allem die Besitzungen des<br />

Stadtherrn. Aber auch die Waldgrundstücke „im R<strong>am</strong>spach",<br />

die durch Bürger veräußert werden, werden gewöhnlich<br />

als unbelastetes „frei und ledig Eigen" bezeichnet.<br />

2. Belastetes Eigen. <strong>Die</strong> meisten Liegenschaften <strong>in</strong><br />

<strong>Meersburg</strong>er Gerichten s<strong>in</strong>d irgendwie belastet, ohne daß<br />

aber dadurch die Rechtsstellung des Bodenbesitzers und<br />

Benutzers aufhört, Eigentum zu se<strong>in</strong>. Daß der Unterschied<br />

zwischen belastetem und unbelastetem Eigen nicht als<br />

Wesens-, sondern nur als Gradunterschied aufgefaßt worden<br />

ist, folgt aus der häufigen Wendung der Übereignungs-<br />

*) Arnold, Eigentum <strong>in</strong> den deutschen Städten S. 14ff.; H. Gengier,<br />

Deutsche Stadtrechtsaltertümer (1882) S. 273ff.; K. Beyerle,<br />

Konstanzer Häuserbuch II 1 (1908) S. 71 ff.<br />

2<br />

) Beispiele: U. 30. 11. 1442 (StA. 64), 4. 3. 1456 (StA. 85).<br />

3<br />

) U. 17. 10. 1463 (StA. 101).<br />

4<br />

) U. 2. 4. 1452 (StA. 82), 7. 4. 1464 (StA. 103).<br />

5<br />

) U. 8. 11. 1448 (StA. 75), 30. 6. 1462 (StA. 95), 5. 2. 1472 (StA. 126),<br />

16. 5. 1477 (StA. 140).<br />

6<br />

) U. 27. 5. 1555 (StA. 320).<br />

7<br />

) U. 18. 3. 1512 (StA. 202), 25. 5. 1514 (StA. 207), 5. 8. 1514 (StA.<br />

208), 9. 11. 1514 (StA. 211).<br />

8 9<br />

) U. 10. 7. 1518 (StA. 220). ) U. 30. 6. 1690 (StA. 685).<br />

10<br />

) ü. 5. 7. 1543 (StA. 288), 13. 12. 1544 (StA. 291).<br />

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