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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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<strong>Die</strong> <strong>Grundstücksübertragung</strong> <strong>in</strong> <strong>Meersburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Bodensee</strong>. 131<br />

recht von 1584 und den <strong>Meersburg</strong>er Z<strong>in</strong>sbüchern der Verkäufer.<br />

Doch übernimmt vielfach im Kaufvertrag der Käufer<br />

die Leistung des Richtviertels. 1 ) Im Falle der Ausübung des<br />

Burgerzugrechts hat der Züger das Richtviertel zu entrichten.<br />

2 ) Den Gegenstand der Leistung bildet e<strong>in</strong> Viertel<br />

We<strong>in</strong>. 3 ) Leistungszeit ist der auf die Veräußerung folgende<br />

Herbst. 4 ) Das <strong>Meersburg</strong>er Richtviertel ist offenbar hervorgegangen<br />

aus der Handänderungsgebühr (Ehrschatz), die zur<br />

Zeit, als die Bodenleihe zu Marktrecht sich noch nicht <strong>in</strong><br />

Z<strong>in</strong>seigentum umgewandelt hatte 5 ), von den veräußernden<br />

Inhabern der Hofstätten und We<strong>in</strong>gärten im Veräußerungsfalle<br />

zu entrichten war. Daraus erklärt sich auch die Entsprechung<br />

des Richtviertels, das nach der Handfeste des<br />

Abtes Ulrich von St. Gallen für die Stadt St. Gallen von<br />

1272/73 § l 6 ) bei der Übertragung städtischer zu Erbleihe<br />

ausgegebener Grundstücke zu leisten war. Gleichartige<br />

Abgaben kommen auch <strong>in</strong> Radolfzell und Arbon<br />

vor. 7 )<br />

!) Ratsprotokollbuch 1806 S. 61.<br />

2 ) Ratsprot. 13. 12. 1760.<br />

3<br />

) Nach K. Beyerle, Konst. Häuserbuch II 1 S. 25 altes Maß,<br />

ungefähr 20 Liter. Über die <strong>Meersburg</strong>er We<strong>in</strong>maße s. § 2 S. 194<br />

Anm. 2.<br />

4 5<br />

) Siehe S. 84 Anm. 2. ) Siehe oben § 3 I 2.<br />

6 ) Wartmann, UB. der Abtei St. Gallen III (1882) S. 196 Nr. 1000<br />

§ 1 : „Daz alliz daz gut, daz <strong>in</strong>runt den vier cruic<strong>in</strong> unde von der obenendi<br />

der berge bi dir stat dis <strong>in</strong>helde zi tale lit, swelher hande liute<br />

daz nu habe aid jemer rehte unde rediliche giw<strong>in</strong>ne, alde von swem man<br />

ez heige alde reht unde rediliche giw<strong>in</strong>ne, daz daz <strong>in</strong> dem seib<strong>in</strong> rehte<br />

stände, alse Cost<strong>in</strong>zer eig<strong>in</strong>, an erb<strong>in</strong>ne, an virkouf<strong>in</strong>ne, an virsezz<strong>in</strong>ne,<br />

ane das, daz jenz eig<strong>in</strong> unde dis leh<strong>in</strong> ist unde ane daz, obe e<strong>in</strong> kouf<br />

hie sol gis he h<strong>in</strong>, daz der virkouf<strong>in</strong>de uf sol geb<strong>in</strong> <strong>in</strong> dis leh<strong>in</strong>herr<strong>in</strong><br />

hant, swer der ist, unde sol ez der kouf<strong>in</strong>de dannan enpfah<strong>in</strong> unde<br />

dim herr<strong>in</strong> e<strong>in</strong> vierteil lantw<strong>in</strong>is sol geb<strong>in</strong> . . ." Entsprechend<br />

Handfeste des Abtes Wilhelm für die Stadt St. Gallen von 1291 (Wartmann<br />

III S. 270 Nr. 1076) § 1. Vgl. hierzu auch Fr. Beyerle, We<strong>in</strong>kauf<br />

und Gottespfennig a. a. O. S. 276f.; V. Ernst, Beschreibung des<br />

Ober<strong>am</strong>ts Tettnang 2 (1915) S. 287; G. Caro, Beiträge zur älteren<br />

deutschen Wirtschafts- und Verfassungsgesch. (1905) S. 130.<br />

7 ) Radolfzeller Marktrecht von 1100 (Keutgen, Urk. z. städt. Verfassungsgesch.<br />

1900) S. 62 Nr. 100 : „Partem ville quae foro sufficeret<br />

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