20.11.2012 Aufrufe

Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Die</strong> <strong>Grundstücksübertragung</strong> <strong>in</strong> <strong>Meersburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Bodensee</strong>. 9<br />

E<strong>in</strong>schnitt, wenn auch der E<strong>in</strong>fluß der juristisch gebildeten<br />

oder halbgebildeten Stadtschreiber sich <strong>in</strong> dem<br />

E<strong>in</strong>strömen mancher Rechtsfremclwörter und <strong>in</strong> der gelegentlichen<br />

Bezugnahme auf das geme<strong>in</strong>e Recht bemerkbar<br />

machte und auf dem Gebiete der <strong>Grundstücksübertragung</strong><br />

der römische Übergabegrundsatz sich durchsetzte. 1 ) Solange<br />

<strong>in</strong>des die Geschichte des deutschen Grundeigentums<br />

noch <strong>in</strong> so vielfacher Beziehung der Erforschung und Nachprüfung<br />

bedarf, lohnt sich auch die Kle<strong>in</strong>arbeit der Untersuchung<br />

des geschichtlichen Verlaufs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelnen<br />

Stadt oder Landschaft; „denn im e<strong>in</strong>zelnen zeigt die Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>e so große überraschende Mannigfaltigkeit, daß<br />

die Ges<strong>am</strong>tforschung der lokalrechtsgeschichtlichen Forschung<br />

stets neue Lichter und Töne für ihr großes Gemälde<br />

entnehmen kann" (K. Beyerle). 2 ) Der Werdegang der <strong>Grundstücksübertragung</strong><br />

<strong>in</strong> M. verdient die Aufmerks<strong>am</strong>keit des<br />

Rechtsgeschichtsforschers nicht nur wegen der eigenartigen<br />

Verhältnisse e<strong>in</strong>er alemannischen W<strong>in</strong>zerstadt, sondern auch<br />

wegen der hier zu beobachtenden Ausstrahlungen des städtischen<br />

Bodenrechts und der stadtrechtlichen <strong>Grundstücksübertragung</strong>sform<br />

auf das umliegende platte Land. Für die<br />

zu den <strong>Meersburg</strong>er Gerichten gehörenden ländlichen Siedlungen<br />

(Stetten, Braitenbach, Haltnau, Kutzenhausen, Riedetsweiler,<br />

Dittenhausen, Daisendorf) wurden die Grundstücke<br />

vor Amman und Rat zu M. gefertigt. Zugleich ersche<strong>in</strong>t<br />

die vorliegende Untersuchung wegen der im wesentlichen<br />

gleichartigen Entwicklung des Liegenschaftsübertragungsrechts<br />

<strong>in</strong> den L<strong>in</strong>zgaustädten geeignet, die stadtrechtliche<br />

Sonderentwicklung des Bodenrechts <strong>in</strong> dieser<br />

Landschaft beispielhaft zu veranschaulichen.<br />

III. Quellen. Als Erkenntnisquellen für die Entwicklung<br />

des <strong>Meersburg</strong>er Bodenrechts kommen vornehmlich<br />

<strong>in</strong> Betracht:<br />

1. die Urkunden über die Übertragung der <strong>in</strong> <strong>Meersburg</strong>er<br />

Gemarkung und Gerichten liegenden Grundstücke.<br />

!) Siehe unten § 3 III.<br />

2 ) Konstanzer Häuserbuch II 1 (1908) S. 24.<br />

12 Zeitschrift für Rechtsgeschichte. LV. Germ. Abt.<br />

http://rc<strong>in</strong>.org.pl

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!