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Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee

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8<br />

Walther Merk,<br />

Niedergang im Dreißigjährigen Krieg erleichterte die tatkräftige<br />

Fürsorge der Bischöfe der Stadt den Wiederaufstieg.<br />

1 )<br />

Nach dem Liber taxationis ecclesiarum et beneficiorum<br />

<strong>in</strong> dioecesi Constantiensi von 1353 2 ) zählte M. 160 Hofstätten.<br />

Auch als Bischofssitz konnte M. weder h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der E<strong>in</strong>wohnerzahl und der Leistung des Gewerbefleißes<br />

se<strong>in</strong>er Bürger noch als Handelsplatz 3 ) mit Städten wie Konstanz,<br />

Überl<strong>in</strong>gen, Ravensburg und St. Gallen wetteifern.<br />

Bis <strong>in</strong>s 20. Jahrhundert h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> hat nicht der Kaufmann und<br />

Handwerker, sondern der W<strong>in</strong>zer und Fischer dem <strong>Meersburg</strong>er<br />

Wirtschaftsleben das eigentliche Gepräge verliehen.<br />

II. Gegenstand der Abhandlung. <strong>Die</strong> vorliegende<br />

Abhandlung versucht, an der Hand von bisher nicht gedruckten<br />

Quellen die Entwicklung des <strong>Meersburg</strong>er <strong>Grundstücksübertragung</strong>srechts<br />

bis zum Ende der selbständigen<br />

Entwicklung des Stadtrechts, d. i. bis zum Inkrafttreten<br />

des Badischen Landrechts von 1809, zu schildern. Zwar hat<br />

sich M. hier so wenig wie auf anderen Rechtsgebieten durch<br />

kühne Neuschöpfungen ausgezeichnet. Wie der L<strong>in</strong>zgau im<br />

ganzen e<strong>in</strong> rechtliches Beharrungsgebiet gewesen ist, so hat<br />

sich auch <strong>in</strong> den L<strong>in</strong>zgaustädten das bürgerliche Recht <strong>in</strong><br />

allmählichem Wachstum ohne Sprünge entwickelt. Auch<br />

das Zeitalter der Aufnahme des römischen Rechts bedeutet<br />

<strong>in</strong> der <strong>Meersburg</strong>er Rechtsgeschichte ke<strong>in</strong>en tieferen<br />

1 ) Siehe H. Baier, Zur Wirtschaftsgesch. der Stadt Konstanz im<br />

18. Jahrhundert (ZGORh. N. F. 30 [1915]) S. 524f.<br />

2 ) Freib. DA. 5. Bd. (1870) S. 43: „Merspurg fuit filia ecclesiae<br />

parrochialis <strong>in</strong> Sevelt, sed facta est per se stans, solvit communiter<br />

XXII plaustra v<strong>in</strong>i. Vicarius habet <strong>in</strong> remediis et aliis novem urnas<br />

v<strong>in</strong>i. Oblaciones estimantur ad XXXV libr. Constanc. Domicilia<br />

taxantur circa centum et LX."<br />

3 ) Über den M.er Fruchtmarkt vgl. Staiger S. 49f. Hauptkornmarkt<br />

<strong>am</strong> <strong>Bodensee</strong> war jahrhundertelang Überl<strong>in</strong>gen (s. L. Muchow,<br />

BVS. 18 [1889] S. 51; Fr. Schäfer, Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzgesch.<br />

d. Reichsstadt Überl<strong>in</strong>gen 1550—1628 [Gierke, Unters. 44 H. 1893]<br />

S. 66ff.). Über die Förderung des M.er Viehhandels durch den Fürstbischof<br />

auf Kosten anderer <strong>Bodensee</strong>städte im 18. Jahrhundert s.<br />

H. Baier, ZGORh. N.F. 30 [1915] S. 524f.<br />

http://rc<strong>in</strong>.org.pl

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