Vielfältige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen stehendem entgegen. Daraus wird die Frage abgeleitet, welches eigentlich dienatürlichen Lebensräume (Primärhabitate) von Arten in Mitteleuropa seinwürden. Hierzu werden verschiedene in der Literatur diskutierte Modelledargestellt: der mitteleuropäische (artenarme) Hallenbuchenwald, dasMosaik-Zyklus-Konzept von REMMERT, ggf. der frühzeitige seit 5000Jahren wirkende Einfluss des Menschen und großer Weidetiere auf dieLandschaft, die Flussauendynamik und die Landschaften, welche aus derMeeresküstendynamik resultierten. Auch aktuell finden dynamischeProzesse in der Natur statt (Gewitterstürme, Starkniederschläge), derenAuswirkungen jedoch vom Menschen begrenzt werden. Der Autor gehtjedoch trotz dieser natürlicherweise möglichen Offenlandschaften davonaus, dass die hier typischen Arten erst mit der Urbanisierung derLandschaft einwanderten. Interessant, gerade im Hinblick auf Amphibienund Reptilien ist die Feststellung, dass Primärhabitate nicht gleichzeitigOptimalhabitate sein müssen. In letzteren bauen die Arten ihre größtenund vitalsten Populationen auf, während in Primärhabitaten oft nur kleinePopulationen existieren.Als Beispiele werden dann u. a. Kreuzotter, Kreuzkröte und Gelbbauchunkebehandelt. Als Primärhabitate der Kreuzotter in Norddeutschlandwerden die Übergangs (Kampf-)zonen von Wäldern am Rand vonMooren und Gewässern genannt. Die aktuellen meist durch Kreuzotterngenutzten Habitate sind Heiden, Waldlichtungen und Waldränder, alsoSekundärhabitate. Ursprüngliche Lebensräume der Kreuzkröte waren dieFlussauen und die Küstendünen. Der Autor vermutet auch das ursprünglicheVorkommen in oligotrophen Mooren. Während die Gelbbauchunkeaktuell hauptsächlich in Kleingewässern früher Sukzessionsstadien inBodenabbaugebieten lebt, sollen ihre Primärhabitate im Bereich natürlicherBäche gewesen sein. Hier wurden die durch Hochwässer entstandenenvegetationsfreien Flachgewässer besiedelt.Abschließend werden die aus den Fallbeispielen resultierenden Schlussfolgerungenbezüglich des Erhaltes der Reste von Naturlandschaft unddes hier möglichen Prozessschutzes und des weiterhin notwendigen Managementesfür Lebensräume, in denen Arten ohne menschliche Eingriffeaussterben würden, diskutiert. Vorgeschlagen wird ein zweigleisigesVorgehen einmal in Richtung Prozessschutz, dort wo Lebensräume großgenug und noch weitgehend natürlich sind und zum anderen Habitatmanagementin Sekundärlebensräumen dort, wo nur dadurch der Erhaltder Populationen gesichert werden kann.Thomas Brockhaus(2462) Cogãlniceanu, D. (1999): Egg deposition strategies of the Smoothnewt (Triturus vulgaris) in an unpredictable enviroment.- HerpetologicalJournal 9: 119-123.36Untersuchungen zur Reproduktion des Teichmolches in England habenergeben, dass die Molche unter relativ konstanten, günstigen Bedingungenbis zu 6 Monate lang im Wasser verbleiben. Die Eiablage dauertetwa 4 - 6 Wochen. Zum Vergleich wurden die Fortpflanzungsstrategienvon zwei rumänischen Teichmolch-Populationen untersucht, die unvor-
hersagbare, hochvariable und lebensfeindliche Habitate besiedeln. DieWeibchen besaßen in beiden Populationen zum Beginn der Laichperiodemittlere Körpermassen von 1,09 und 0,96 g. Das entspricht einem Drittelder Körpermassen adulter Weibchen in England. Die mittleren Kopf-Rumpf-Längen betrugen 34,9 und 22,8 mm und waren damit um 25 %geringer als bei englischen Populationen. Die mittlere Anzahl derabgelegten Eier betrug bei den beiden Populationen 74 und 51. ImVergleich dazu legten englische Teichmolchweibchen 300 Eier ab. Dasmittlere Alter einer der beiden untersuchten Populationen betrug 4,2Jahre. Die erste Reproduktion erfolgte mit einem Alter von 3 Jahren.Diese Ergebnisse entsprechen denen von englischen Populationen. AmEnde der Eiabablageperiode enthalten die Weibchen noch reife Eizellen,was darauf hindeutet, dass die Gelegegröße nicht durch Zählung deranfänglichen Anzahl von reifen Eizellen richtig ermittelt werden kann.Der Fortpflanzungsaufwand der Teichmolchweibchen war reduziert, dadie Körpergröße aufgrund der lebensfeindlichen Umweltbedingungensignifikant verkleinert war, was zu einer kleineren Gelegegröße führte.[Zusammenfassung; Übersetzung: Andreas Krone](2463) Cogãlniceanu, D., Aioanel, F., Ciubuc, C. & Vãdineanu, A. (1998):Food and feeding habits in a population of <strong>com</strong>mon spadefoot toads(Pelobates fuscus) from an island in the lower Danube floodplain.-Alytes 15 (4): <strong>14</strong>5-157.(2464) Cummins, C. P., Greenslade, P. D. & Mcleod, A. R. (1999): A test ofthe effect of supplemental UV-B radiation on the <strong>com</strong>mon frog, Ranatemporaria L., during embryonic development.- Global ChangeBiology 5: 471-479.Die Freisetzung verschiedener künstlicher Chemikalien hat zu einer wiederkehrendensaisonalen Zerstörung der Ozonschicht in der oberen Atmosphäregeführt, wodurch verstärkt Sonnenstrahlung im UV-B Wellenbereichdie Erde erreicht. Dadurch können Amphibien in verschiedenenLebensphasen einer verstärkten UV-B Strahlung ausgesetzt sein. Die Embryonalphasenvon Arten, die im Frühjahr in flachen besonnten Gewässernablaichen, sind von der verstärkten Strahlung besonders betroffen.Frisch befruchtete Eier des Grasfrosches, Rana temporaria L., wurdenSonnenlicht mit und ohne zusätzlicher UV-B Strahlung ausgesetzt. ImFreiland wurde mit zusätzlichen Lampen die sich aus der Veränderungder Ozonschicht ergebende Verstärkung der UV-B Strahlung simuliert.Vom Zeitpunkt direkt nach der Befruchtung bis zum Zeitpunkt der erstenNahrungsaufnahme der Schlüpflinge wurde die natürliche UV-B Strahlung,gewichtet nach dem DNA-Schädigungspotential, um etwa 81 % imJahr 1995 und um 1<strong>13</strong> % im Jahr 1996 verstärkt. Dieser Umfang der Verstärkungentspricht dem Anstieg der UV-B Strahlung bei einem Verlustvon 21 % bzw. 25 % des Gesamtozongehaltes in der Atmosphäre, bezogenauf die unbeeinflussten Werte. Es konnte kein Beweis gefunden werden,dass die Zunahme der UV-B Strahlung zu einer Erhöhung der Sterblichkeitoder sichtbare Entwicklungsstörungen bei den Embryonen führt.37
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