10.07.2015 Aufrufe

Band 13/14 - VET-MAGAZIN.com

Band 13/14 - VET-MAGAZIN.com

Band 13/14 - VET-MAGAZIN.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

(2422) Blanke, I. (1999): Erfassung und Lebensweise der Zauneidechse(Lacerta agilis) an Bahnanlagen.- Zeitschrift für Feldherpetologie 6:<strong>14</strong>7-158.I. B.: Moltkestraße 18, 31275 LehrteBahnflächen sind ein wichtiger Lebensraum für Reptilien, weshalb derenVorkommen bei Eingriffsvorhaben in diesen Bereichen zunehmend Beachtungfinden. Da sich der zeitliche Umfang derartiger Untersuchungenweniger an den tierökologischen Gegebenheiten, sondern vielmehr anplanerischen Erfordernissen orientieren, kommt der Optimierung der Erfassungsmethodikbesondere Bedeutung zu. Diese muss nach Ansicht derAutorin, die selbst seit Jahren Kartierungen an Bahntrassen durch-führt,auf einer guten Kenntnis der Habitatansprüche und Aktivitätsrhythmender jeweiligen Art (hier: der Zauneidechse) beruhen. Diese ermög-lichenes „zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu suchen“. „Richtige Orte“ sinddabei alle Habitate mit einer hohen strukturellen Vielfalt, unabhängig vonihrem Ursprung. Als „richtige Zeit“ hat die Sonnphase zu gelten, währendderer die Tiere gut zu beobachten sind. Da die Sonnphase jedochvon der Jahreszeit und den aktuellen Witterungsbedingungen abhängigist, kann nur eine ungefähre Angabe erfolgen. Typische Habitatstrukturenan Sonnplätzen, wie z. B. leicht erwärmbare Substrate und kulissenbildendeVegetation, werden kurz vorgestellt. Zur Erfassung von Zauneidechsen(aber auch Waldeidechse) ist die Sichtbeobachtung die Methodeder Wahl. Das wiederholt empfohlene „Aufscheuchen“ der Tiere istweniger effektiv, da Tiere übersehen werden und die Gewinnung vonZusatzinformationen (Geschlecht, Verletzungen etc.) nicht möglich ist.Auch durch das Auslegen von „Reptilienbrettern“ lässt sich die Erfassungseffizienzfür Eidechsen (wohl aber für Blindschleichen und Kreuzottern)kaum erhöhen. Gleichzeitig bergen öffentlich zugänglich ausgelegte„Reptilienbretter“ die Gefahr einer unkontrollierten Manipulationdurch Dritte.Die Autorin stellt auch die große Bedeutung von Bahntrassen für Eidechsendar. Sie bieten nicht nur Lebensraum für z. T. große Populationen,sondern können auch als wichtige Ausbreitungswege und Verbindungsachsendienen. Die festgestellte hohe Wertigkeit äußert sich unteranderem in relativer Trockenheit, günstigen Vegetationsstrukturen undtopographischer Vielfalt. Sie wird unter anderem auf den Aufbau undTeilaspekte der regelmäßigen Unterhaltung der Bahnkörper zurückgeführt.Die Qualität des jeweiligen Strukturmosaiks ist dabei entscheidendfür die Besiedlungsdichte der Zauneidechse – und nicht die Nutzungsintensitätder Bahnstrecke. Bahnstrecken bleiben oft noch Jahre nach Nutzungsaufgabegeeignete Eidechsenhabitate. Zumindest solange, wie dieBeschattung durch aufwachsende Gehölze nicht zu stark wird. EinProblem sind in diesem Zusammenhang auch die trassenbegeitendenLärmschutzwände, die nicht nur zu einer Beschattung führen, sondernauch verschiedene Teilhabitate voneinander trennen.Insgesamt eine fundierte Arbeit mit großem praktischem Nutzwert fürden Feldherpetologen. Dem abschließenden Wunsch der Autorin, Bahnflächenaufgrund ihres großen Stellenwertes für heimische Eidechsen in21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!